Traditionelles Drei-Königs-Treffen 2010

 

von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

Liste für den Bürgermeister nach kritischem Rückblick

 

Zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen hatten sich die Unabhängigen Bürger im Landgasthof Seitz Friesenmühle getroffen. Vorallem die politischen Entscheidungen des vergangenen Jahres als auch der derzeitig vorscherrschende Politstil wurden bei dieser Gelegenheit ausgiebig thematisiert.

Die Projekte der Ortsheimatpfleger seien eine hervorragende Schiene, in Beratzhausen etwas zu bewegen und zwar nach dem Motto „Beratzhausen kann mehr“, leitete der erste Vorsitzende der Unabhängigen Bürger Michael Eibl seine Begrüßung ein und appellierte an die Anwesenden, Nischen zu suchen, „wo wir uns selber einbringen können“. Anschließend blickte er mittels einzelner „Splitter“ auf das vergangene Jahr zurück. In diesem Zusammenhang bezeichnete er den im ersten Anlauf nicht genehmigten Haushalt als Warnschuß für den Bürgermeister und kritisierte, daß die Diskussionen zu diesem Thema in der Sommerpause stattgefunden hatten, der Haushalt nicht ordentlich ausgearbeitet gewesen sei und meinte: „Man muß sich nicht wundern , wenn der Haushalt dann nicht durchgeht“. Außerdem monierte er die Nichteinhaltung von Terminen für Gemeinderatssitzungen, die mangelnden Informationen und die schlecht vorbereiteten Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzungen. Diese Punkte wurden zu einem späteren Zeitpunkt als eine Art „Forderungskatalog“ an den Bürgermeister schriftlich fixiert. Eine klare Terminplanung, saubere Sitzungsvorlagen, Bekanntgabe des geschäftsführenden Beamten, die frühzeitige Aufstellung des Haushalts und die Bestellung eines Jugendbeauftragten lauteten die Forderungen. Außerdem wurde auf Anregung Beate Arwanitaki-Mirbeths die Wiederbelebung des Jugendtreffs erörtert und in Betracht gezogen hier wie in anderen Gemeinden stundenweise einen Sozialarbeiter über den Verein für mobile Jugendarbeit einzusetzen.

Lob für die Heimatpfleger
Großes Lob erteilte Eibl den Ortsheimatpflegerinnen und Inge Molle, die großartiges geleistete hätten. Die Kultur lasse Beratzhausen positiv nach außen strahlen, meinte der Vorsitzende und plädierte für einen weiteren Ausbau, wobei er sich als Kulturreferent noch weiter einbringen will Voraussichtlich am 27. März will die UB nun zunächst einen Ehrenabend für den verstorbenen Franz-Xaver Staudigl organisieren, an dem auch die heiteren Elemente Berücksichtigung finden sollen. Außerdem hoffte er, daß es gelingen wird, in Beratzhausen doch noch die politische Trägheit zu überwinden und zwar mittels fraktionsübergreifender Gespräche.

Politischer Rückblick mit kritischen Anmerkungen
Fraktionssprecher Alois Dürr ließ einige Punkte aus dem Gemeinderatssitzungen in seinem politischen Rückblick Revue passieren. Zum einen kam in diesem Zusammenhang das Gemeinschaftshaus in Pfraundorf zur Sprache. Dürr bezeichnete es als Vereinshaus, da die ARGE nichts anderes als ein Zusammenschluß von Vereinen ist. Und gerade hier sah er auch das Problem, da nun auch anderen Vereinen der Bau eines Vereinsheims aufgrund der Gleichbehandlung nicht zu verwehren sei. Außerdem kritisierte er, daß man den Beschluß zum Bau gefasst hat, ohne konkret „festzuzurren“, wer welche Leistungen von der ARGE übernommen werden, wodurch sich die Gemeinde nun in einer sehr ungünstigen Verhandlungsposition befände. Ein weiterer Punkt in Dürrs Rückblick bestand aus der Reflektion der Sanierung des Wiendl-Hauses. Er erinnerte daran, daß nach Bewilligung der Zuschüsse zur energetischen Sanierung zunächst das Komplettumbaupaket von 1,2 Millionen Euro abgelehnt wurde und anschließend auch die abgespeckte Version nicht die Zustimmung der Gemeinderäte gefunden habe. Dennoch habe der Bürgermeister diesen Punkt nochmals auf die Tagesordnung gesetzt und durchgebracht. Angesichts dieser Tatsache meinte Dürr „ich möchte von den Gemeinderäten wissen, was sie umgestimmt hat, obwohl sich faktisch nichts geändert hat!“ Außerdem kritisierte er, daß man es trotz Bauingenieur verschlafen hat, einen Antrag auf Bezuschussung des Abrisses zu stellen. Auch der Labertalradwanderweg kam erneut zur Sprache. Dürr wand sich vehement gegen die Investition von 500.000,-- Euro seitens der Gemeinde für einige Radfahrer und das angesichts der Tatsache, daß rechtsseitig der Laber wenig befahrene Straßen existieren. Er zeigte keinerlei Verständnis dafür, daß man Wirtschaftswege auf der anderen Seite bauen will, obwohl die Landwirte bis dato keinerlei Probleme mit der Bewirtschaftung ihrer Wälder hatten. Hermann Wittl ergänzte die Ausführungen mit dem Hinweis auf Gespräche mit der Bevölkerung, die klar und deutlich zum Ausdruck gebracht hatten „Ja kein Asphalt, ja kein Schotter!“ und meinte, daß es das Vernünftigste sei, die Trasse bis zur Gleisl-Mühle entlang der Teerstraße zu führen. Abschließend konstatierte er, wie wichtig es sei, die schöne Seite der Heimat für die Zukunft zu erhalten.

"Dornröschenschlaf"
Nach dem Rückblick führte Dürr die Investitionen an, die die Gemeinde in Zukunft schultern muß. Neben dem Neubau des Feuerwehrhauses in Höhe von rund 2 Millionen Euro werden hier vor allem die Kanalbaumaßnahmen mit rund 12 Millionen Euro zu Buche schlagen. Der Fraktionssprecher mahnte in diesem Zusammenhang, daß die Frist für die Fertigstellung im Jahr 2015 ausläuft, ansonsten die Fördermöglichkeiten wegfallen und somit der Bürger stärker zur Kasse gebeten werden wird. Kritisiert wurde zudem der „Dornröschenschlaf“ bezüglich des Wiendl-Geländes. Bürgermeister Meier habe dem Wettbewerb zugestimmt, erinnerte in diesem Zusammenhang Eibl und befürchtete, daß man aufgrund der Nullsummeneinstellung bei der Städtebauförderung aus diesem Programm herausfallen wird. Gleichzeitig erinnerte er daran, daß die Planung schließlich auch Geld gekostet hat. Dies gelte auch für den Johann-Ehrl-Platz. Dürr konstatierte,  daß der Verkaufspreis bei Weitem die bisherigen Kosten nicht deckt und Hans Seidl eventuell zu einem Kaufrücktritt bereit sei. Hans Spiess plädierte für eine Belassung der Fläche als Platz und Eibl stellte die Überlegung in den Raum einen Antrag auf Renaturierung zu stellen.  Die Fraktionsmitglieder werden nun die aus dem Dreikönigstreffen resultierenden Anregungen nochmals diskutieren und schriftlich fixieren.