Im Mittelpunkt des
diesjährigen Dreikönigstreffen der Unabhängigen Bürger Beratzhausen
stand die Ortsentwicklung und -gestaltung. Zur Einstimmung auf das Thema
wies der 1. Vorsitzende Michael Eibl bereits in seiner Begrüßung im
Detail auf die 47 Bau- und die über 80 Bodendenkmäler in den
verschiedenen Ortsteilen hin und rief den Flächennutzungsplan, sowie die
Gestaltungsfibel mit den diversen Vorgaben in Erinnerung.
Bereits in dem aus dem Jahr 1983
stammenden Teilflächennutzungsplan seien denkmalpflegerische Belange
integriert worden, nun stelle sich die Frage, wie man in Zukunft mit
diesen sich über das gesamte Gemeindegebiet erstreckenden Kulturgütern
umgehen, wie man den Ort weiterentwickeln wolle, erläuterte Eibl die
Grundlagen des in seiner Funktion als Kulturreferent gestellten Antrags,
in dem er eine Grundlagendiskussion rund um die Ortsgestaltung gefordert
hatte. Vor diesem Hintergrund bekräftigte er, dass die UB die Ansiedlung
der Norma nicht verhindern wolle, sondern sich für eine
städtebauverträgliche Projektrealisierung einsetze. Ein versetztes
Pultdach könne diesen Ansprüchen nicht genügen, gab er zu bedenken und
wies auf das zum Teil mit Städtebaufördermitteln gestaltete Ensemble
rund um die zur Debatte stehende Fläche im Bereich des ehemaligen
Wiendl-Geländes hin. Die UB, die bereits vieles gerettet habe, müsse
sich hier einbringen und sich auch diesmal, so wie früher unter anderem
ein Josef Bezold und ein Franz-Xaver Staudigl, für eine zukunftsweisende
Gestaltung einsetzen. Eibl wies auf die in seinem Antrag angeführten,
sich in das Ortsbild integrierenden Supermarktbauten hin, wollte die
Ergebnisse des Architektenwettbewerbs und die Vorgaben der
Gestaltungsfibel bei den Normaplanungen berücksichtigt sehen und zudem
die Kreisbaumeisterin und das Architekturbüro Dömges stärker einbinden.
Erhaltenswertes
erhalten Hildegard Wittl kritisierte die mangelnde Aktivität
der Gemeinde, nach Alternativen zu einer Errichtung eines Supermarkts zu
suchen. Auf die Frage Werner Freiss, ob noch Möglichkeiten bestünden,
wieder in die Städtebauförderung aufgenommen zu werden, verwies Eibl auf
den diesen Punkt implementierenden UB-Antrag. Als in diesem Rahmen zu
realisierende Projekte konnte er sich unter anderem die Gestaltung des
Gottfried-Kölwel-Platzes und die Sanierung des Baderhäusls vorstellen.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass dann auch die Bürger im
Sanierungsgebiet wieder die entsprechenden Zuschüsse in Anspruch nehmen
könnten. Auch der als Gast zu der Veranstaltung gekommene
stellvertretende Kreistagsfraktionssprecher der Freien Wähler Thomas
Dechant mahnte, dass es die Aufgabe der Kommunalpolitik sein müsse,
Erhaltenswertes zu erhalten, da dies die „Seele einer Kommune“
repräsentiere. Dechant berichtete zudem aus dem Kreistag, freute sich
über den durch Tanja Schweiger neu eingezogenen Stil in diesem Gremium.
In Bezug auf den westlichen Landkreis gab er bekannt, dass sich die FW
weiterhin für eine Brücke im Westen einsetzten und hoffte auf eine
Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit der Stadt. Die Wirtschaft müßte
hier noch mehr Druck machen, ergänzte Alois Dürr die Ausführungen seines
Fraktionskollegen.
Kommunalpolitische Themen
Positiv stellte Eibl den Umgang mit den Flüchtlingen in Beratzhausen
heraus und forderte, trotz aller Pegida-Bewegungen, diese Menschen, die
Dramatisches erlebt haben, weiterhin konsequent aufzunehmen. Als weitere
kommunalpolitische Themen standen der Teilflächennutzungsplan Windkraft
und die Finanzierung des Klärwerks auf der Agenda des
Dreikönigstreffens. Das Klärwerk sei bereits in Betrieb, rund 4,8 Mio
Euro der insgesamt rund 5,4 Mio Euro umfassenden Kosten seien bereits
beglichen, aber eben auf Pump, gab Dürr den Sachstand bekannt und wies
zudem auf die noch zu realisierenden und mit voraussichtlich 750.000,--
zu Buche schlagenden Regenrückhaltemaßnahmen hin. Bis dato seien
lediglich die freiwilligen Leistungen eingegangen, sodaß es nun gelte
den defizitären Betrag in Höhe von rund 3,8 Mio Euro so schnell als
möglich einzubringen, konstatierte er, wies auf die Kosten von 40.000,--
Euro für die Fragebogenaktion und die noch fehlenden 340 Rückläufer, die
damit verbundene Verzögerung der Abrechnung und die daraus
resultierenden Zinsbelastungen hin. Sowohl er als auch Eibl erinnerten
in diesem Zusammenhang an den von der Mehrheit des Gemeinderats
abgelehnten Antrag, in dem gefordert worden war, die vorhandenen, aus
der Befliegung stammenden Zahlen als Abrechnungsgrundlage zu nehmen.
Nach der Erläuterung des Sachstands bezüglich des
Teilflächennutzungsplan Windkraft manifestierte die UB angesichts der
unsicheren Rechtslage und der bereits investierten Gelder, den
Teilflächennutzungsplan im Dialog mit den Bürgern fertigzustellen.
Vorausschau
Mit einer Vorausschau auf 2015
wurde der Nachmittag abgerundet. Am 07. Februar steht nun zunächst
einmal der UB-Fasching auf dem Programm. Für die musikalische Gestaltung
der Veranstaltung konnte man erneut Acoustic Circus gewinnen. Auch für
die UB-Maiwanderung hat man bereits eine Route festgelegt. Sie wird vom
Essenbügl zur Hiasl-Höhle führen, wo Ortsheimatpflegerin Dr. Christine
Riedl-Valder die Geschichte erläutern wird. Weiter soll es dann zu der
sanierten Kapelle am Friesenhof führen. Da die Kapelle für den
Denkmalschutzpreis nominiert wurde, hat Alois Dürr für diesen Part den
Kreisheimatpfleger Dr. Thomas Feuerer gewinnen können. Zum Abschluß wird
man auf der Hammermühle einkehren.
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