Dreikönigstreffen UB 2007:

Brisant, aktuell und vorausschauend  

Fast schon als bunt könnte man die diesjährige Themenpalette des traditionellen Dreikönigstreffens der UB bezeichnen, wobei einige brisante gemeindepolitische Themen wie der geplante Labertalradwanderweg und die Sanierung der Straßen am Zehentberg alt nicht fehlten, wodurch auch für ausreichend Diskussionsstoff gesorgt war.  

Die UB habe aktiv an weichenstellenden Projekten im Gemeindegebiet mitgewirkt, leitete der erste Vorsitzende Michael Eibl die ausgesprochen gut besuchte Versammlung in der Friesenmühle ein, verwies auf den konsequenten Sparkurs, der unter Berücksichtigung des Faktors der Gleichbehandlung aller Bürger inzwischen Früchte getragen und trotzalledem aktive Innovation zugelassen habe. Auch bei knappen Kassen sei eine reine “Ansparpolitk” nicht erstrebenswert, da auf diese Weise die falschen Akzente gesetzt würden, fuhr er fort, bevor Werner Freiss Einzelheiten aus der Gemeindepolitik und Entscheidungen des Gemeinderats Revue passieren ließ. Es habe sich um keinen reinen Kanalhaushalt gehandelt, betonte der Fraktionssprecher. Einstimmig sprachen die anwesenden Gemeinderatsmitglieder von einer fraktionsübergreifenden fairen und freundschaftlichen Zusammenarbeit. Es habe keine ernsten Unstimmigkeiten gegeben, höchstens Meinungsverschiedenheiten, die konstruktiv ausdiskutiert worden seien, meinten Eibl, Freiss, Dürr und Mayerhöfer.

Labertal-Radwanderweg  

Für Diskussionsstoff sorgten zunächst die Ausführungen Peter Mayerhöfers bezüglich des Planungsstandes in Sachen Labertal-Radwanderweg. Eine wahrscheinliche und eine alternative Trasse hatte man zur Verdeutlichung in Pläne eingezeichnet und erläutert, daß sich das Projekt in 22 Abschnitte unterteile, wobei die Trasse bis Parsberg als fertiggestellt bezeichnet werden kann. Auch für den Beratzhauser Abschnitt habe man bereits die Naturschutzbehörden kontaktiert, erläuterte Mayerhöfer. Die bestehende,  natürlich Wegführung werde aller Wahrscheinlichkeit nicht übernommen werden, um rechtliche Probleme aufgrund der Durchfahrung der Mühlen im Labertal zu umgehen. Häufiger Wechsel von einem zum anderen Laberufer sei jedoch mit dem Bau einer nicht geringen Anzahl von Stegen verbunden, daher könne man von einer linksseitigen Radwegführung ausgehen. Derzeit befände man sich noch in Grundstücksverhandlungen, da einige Grundstücksbesitzer noch nicht zur Abgabe ihrer Flächen bereit seien, führte Mayerhöfer aus. Dennoch soll der Baubeginn in diesem Jahr erfolgen, wobei die DLE als Träger auftreten wird. Die Fertigstellung des Weges, der bis nach Sinzing führen soll, wird erst in vier bis fünf Jahren erfolgen. Eine Gründung eines Zweckverbandes sei in Planung, 20 % der Kosten würden von der Gemeinde getragen werden, der Rest fremdfinanziert, schloß der Referent seine Ausführungen. Da das Labertal das einzige Kleinod Beratzhausens sei, müsste die am leichtesten praktikable Trassenführung in den Hintergrund treten und die schönste Seite im Labertal als naturbelassener Wanderweg erhalten bleiben, argumentierte Herrmann Wittl. und appellierte an die UB auch in diesem Falle genauso vorausschauend zu handeln wie in der Vergangenheit. Josef Bezold vertrat die Meinung, daß die Planumsetzung unbedingt naturverträglich erfolgen müsse und bezeichnete eine Schotterwegbreite  von drei Metern als “Horrorvorstellung”, zumal es sich gerade bei dem Abschnitt zwischen Kohlmühle und Königsmühle um ein sehr empfindliches Stück Natur handle. Ebenso wie diese Bedenken wurde die Frage nach dem Nutzen eines derartigen Weges in den Raum gestellt, als auch der Radwanderweg in Kallmünz als abschreckendes Beispiel angeführt. Der anwesende Mühlenbesitzer Georg Fromm versicherte den Anwesenden, daß die Mühlenbesitzer alles daran setzen werden, daß das Labertal nicht zerstört wird. Der Wanderweg solle so bestehen bleiben, “wie er ist”, meinte er, daher sollten Radfahrer auf die andere Seite der Laber geführt werden.  

Vollausbau oder Teilsanierung


Diskutiert wurde auch bezüglich der Baumaßnahmen und in diesem Falle explizit bezüglich der geplanten Sanierung der Straßen am Zehentberg, zumal einige betroffene Anlieger und Mitglieder der Bürgerinitiative anwesend waren. Alois  Dürr erläuterte zunächst die allgemeine Bauplatzsituation, indem er speziell auf die einzelnen Ortsteile einging. Zündstoff lieferten jedoch die Ausführungen Freiss bezüglich der Straßensanierung am Zehentberg, zumal etliche UB-Mitglieder von den Maßnahmen betroffen sind. Der gemeindliche Standpunkt, nämlich der Vollausbau in Kombination mit der Installation neuer Leuchten, wurde unter anderem von Werner Freiss vertreten, der gleichzeitig darauf hinwies, daß laut Aussage des Kommunalen Prüfungsverbandes freiwillige Vereinbarungen bezüglich der Kostenübernahme bei einer Teilsanierung rechtlich anfechtbar seien. Als weitere Alternative wurde der Verzicht auf eine Instandsetzung angeführt. Altbürgermeister Franz-Xaver Staudigl betonte in diesem Zusammenhang jedoch immer wieder, das es sich bei einer derartigen Vereinbarung nicht um eine rechtliche Frage handle, sondern um eine Ermessungssache des Gemeinderates. Das Mitglied der Bürgerinitiative Konrad Meyer wies darauf hin, daß die Jurastraße den gleichen Unterbau vorweisen könne, wie die nun zu sanierenden Straßen. Vor vielen Jahren habe man sich dort für einen Teilausbau entschieden, wobei die Straße bis dato trotz  des Schwerlastverkehr keinerlei Schäden aufweise. Im Übrigen stellte Meyer in Frage, ob die Gemeinde in der Vergangenheit ihrer Straßenunterhaltspflicht nachgekommen ist, um den inzwischen aufgetretenen Schäden vorzubeugen. Von bitterbösen Klagen seitens der Betroffenen konnte  auch Xaver Lehner berichten, die ihm gegenüber die Auffassung vertreten hatten, daß der Gemeinderat über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden habe, ebenso wie dem beauftragten Ingenieurbüro eine gewisse Befangenheit unterstellt wurde. Walter Fleck hinterfragte, ob eventuell der Unterbau von Haus aus nicht korrekt erstellt worden sei, erhielt jedoch die Antwort, daß Fragen in puncto der damaligen Bauaufsicht nicht mehr zu klären seien. Ein fehlendes Gegengutachten wurde seitens der Vertreter des Gemeinderates bemängelt. Eibl plädierte, nicht in die Fehler der Vergangenheit zu verfallen und stattdessen für eine saubere Abwicklung und eine saubere Abrechnung zu sorgen. Kostentransparenz durch die Bezifferung der Belastung pro Quadratmerter führe eventuell zu einem besseren Verständnis bei den Bertoffenen, meinte Marlene  Bezold. Eine derartige Aufstellung konnten die Befürworter des Vollausbaus jedoch nicht vorweisen, lediglich eine Schätzung von Kosten zwischen 5000,-- und 8000,-- Euro pro durchschnittlich großem Grundstück.  

Kritik am Johann-Ehrl-Platz

An diesem politischen Nachmittag fehlte auch das Thema “Gestaltung des Wiendl-Geländes” nicht. Nachdem Eibl zunächst das Gutachten Meiers aus dem Jahr 2001 zitiert hatte, in dem man bereits zum damaligen Zeitpunkt der Gemeinde die Erstellung eines Planungsgutachtens vorgeschlagen hatte, erläuterte er den Anwesenden die Hintergründe des Architektenwettbewerbes sowie die diesbezüglichen Vorgaben seitens der Gemeinde. Abschließend wurde kurz per Plan die geplante Gestaltung des Johann - Ehrl - Platzes vorgestellt.

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