Über 1000
Menschen waren in die Beratzhauser Pfarrkirche St. Peter und Paul
gekommen, um von Josef Bezold Abschied zu nehmen. In den Traueransprachen
wurde noch einmal deutlich, wie umfassend der mitten aus dem Leben
gerissene Kreisrat, Bundesverdienstkreuz- und Ehrenringträger gewirkt
hatte, wieviele Verdienste seinem Lebenskonto zuzuschreiben sind.
Die
Menschen, die nach Beratzhausen gekommen waren, um Josef Bezold die letzte
Ehre zu erweisen, kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen, spiegelten
somit den umfassenden Aktionsradius des Visionärs wider. Auch in den
Traueransprachen wurde dies deutlich. Seine Schwester Rosi Schwarz
zeichnete den Lebenslauf ihres Bruders nach und brachte bereits an dieser
Stelle zum Ausdruck, wie konsequent er von Anfang an seine Ziele verfolgt
hatte, wenn er von einer Idee überzeugt gewesen war. Ein Aspekt der in den
darauffolgenden Reden immer wieder hervorgehoben wurde, wobei zudem sein
menschliches Agieren und seine Hilfsbereitschaft in den Mittelpunkt
gerückt wurden. MdL Tanja Schweiger verdeutlichte dies klar und einfach
mit dem Zitat „„er hat mir sehr geholfen“, denn dies sei die spontane
Reaktion vieler Menschen gewesen, wenn sie auf Bezold angesprochen worden
sei. Mit sehr bewegenden Worten nahm sie Abschied von ihrem politischen
Ziehvater. Von einem sehr engagierten, ideenreichen und manchmal auch
etwas unbequemen Politiker der viele Jahre den Landkreis, seine Region
seine Heimat gestaltet hat, sprach Landrat Herbert Mirbeth, während der
Regensburger Schulbürgermeister Gerhard Weber vorallem an die beruflichen
Verdienste des Pädagogen erinnerte, der jahrelang eine der größten
Berufsschulen geleitet und auch hier durch das Einschlagen von neuen Wegen
und seiner Bereitschaft zur kritischen Fokussierung des Schulalltags
Zeichen gesetzt hatte. Eine weitere Facette des Menschen Bezold wurde
durch die Schilderung des Geschäftsführers des Kinderhilfswerks Salem
Gerhard Lipfert in Erinnerung gerufen, denn Bezold war hier jahrelang im
Aufsichtsrat weit über das normale Maß hinaus engagiert gewesen.
Steter Einsatz
für den Frieden
Dieses humanitäre Engagement spiegelte
sich auch in der Rede des UB-Vorsitzenden Michael Eibl wieder, der nicht
nur die zahlreichen Aktivitäten im humanitären und im künstlerischen
Sektor in Erinnerung rief, sondern zudem seine von der christlichen
Einstellung geprägte Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe fokussierte und
an seinen steten Einsatz für den Frieden auf der Welt, in Europa und in
der Region erinnerte und dies mit dem Zitat Bezolds „Nur wenn Religionen
und Nationen in diesem Europa friedvoll miteinander umgehen, auch
Verantwortung für andere übernehmen, im Sinne der christlichen
Nächstenliebe, kann es langfristig in diesem Europa zu einem wirklichen
Frieden kommen.“ untermauerte. „Der Frieden zwischen den Menschen und
zwischen den Nationen ist etwas was unseren Sepp Bezold immer bewegt hat,
im Zusammenleben unserer Gemeinde von Mensch zu Mensch und im friedlichen
Miteinander auf dieser Welt.“, vertiefte Eibl diesen Aspekt und knüpfte
zudem an die Aussage Schweigers an, daß Bezold für jeden immer ein offenes
Ohr gehabt, auch bei persönlichen Anliegen sich immer für den anderen
Menschen eingesetzt habe. Politisch sei er „Hart in der Sache , nicht
verletzend, immer wieder zuwendend und vermittelnd“ gewesen,
charakterisierte der UB-Vorsitzende die Agitationsweise des Verstorbenen.
„Kunst als Katalysator für die Völkerverständigung“ war ein geflügeltes
Wort von Bezold. Nun bedankten sich nicht nur rund 100 internationale
Künstler mit Blumen und einem Brief für sein Wirken als 1. Vorsitzender
des Kuratoriums Europäsiche Kulturarbeit, sondern auch der rumänische
Kulturstaatssekretär Radu Boroianu. Viel zu früh sei Bezold aus dem Leben
gerissen worden, betonten sowohl Beratzhausens Bürgermeister Konrad Meier
als auch der ARGE-Vorsitzende Herbert Liedtke angesichts der zahlreichen
von dem Verstorbenen ausgegangenen Impulse. Nach dem Gottesdienst setzte
sich ein schier nicht enden wollender Trauerzug zum Friedhof in Bewegung,
wo Bezold ganz seinem Wunsch entsprechend seine letzte Ruhestätte hoch
über Beratzhausen ganz in der Nähe seines politischen Ziehvaters
Franz-Xaver Staudigl gefunden hat.
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