Über 1000 Menschen gaben dem Visionär Bezold das letzte Geleit

von Beate Arwanitaki-Mirbeth

Beratzhausen, Januar 2013

Über 1000 Menschen waren in die Beratzhauser Pfarrkirche St. Peter und Paul gekommen, um von Josef Bezold Abschied zu nehmen. In den Traueransprachen wurde noch einmal deutlich, wie umfassend der mitten aus dem Leben gerissene Kreisrat, Bundesverdienstkreuz- und Ehrenringträger gewirkt hatte, wieviele Verdienste seinem Lebenskonto zuzuschreiben sind.

Die Menschen, die nach Beratzhausen gekommen waren, um Josef Bezold die letzte Ehre zu erweisen, kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen, spiegelten somit den umfassenden Aktionsradius des Visionärs wider. Auch in den Traueransprachen wurde dies deutlich. Seine Schwester Rosi Schwarz zeichnete den Lebenslauf ihres Bruders nach und brachte bereits an dieser Stelle zum Ausdruck, wie konsequent er von Anfang an seine Ziele verfolgt hatte, wenn er von einer Idee überzeugt gewesen war. Ein Aspekt der in den darauffolgenden Reden immer wieder hervorgehoben wurde, wobei zudem sein menschliches Agieren und seine Hilfsbereitschaft in den Mittelpunkt gerückt wurden. MdL Tanja Schweiger verdeutlichte dies klar und einfach mit dem Zitat „„er hat mir sehr geholfen“, denn dies sei die spontane Reaktion vieler Menschen gewesen, wenn sie auf Bezold angesprochen worden sei. Mit sehr bewegenden Worten nahm sie Abschied von ihrem politischen Ziehvater. Von einem sehr engagierten, ideenreichen und manchmal auch etwas unbequemen Politiker der viele Jahre den Landkreis, seine Region seine Heimat gestaltet hat, sprach Landrat Herbert Mirbeth, während der Regensburger Schulbürgermeister Gerhard Weber vorallem an die beruflichen Verdienste des Pädagogen erinnerte, der jahrelang eine der größten Berufsschulen geleitet und auch hier durch das Einschlagen von neuen Wegen und seiner Bereitschaft zur kritischen Fokussierung des Schulalltags Zeichen gesetzt hatte. Eine weitere Facette des Menschen Bezold wurde durch die Schilderung des Geschäftsführers des Kinderhilfswerks Salem Gerhard Lipfert in Erinnerung gerufen, denn Bezold war hier jahrelang im Aufsichtsrat weit über das normale Maß hinaus engagiert gewesen.

Steter Einsatz für den Frieden
Dieses humanitäre Engagement spiegelte sich auch in der Rede des UB-Vorsitzenden Michael Eibl wieder, der nicht nur die zahlreichen Aktivitäten im humanitären und im künstlerischen Sektor in Erinnerung rief, sondern zudem seine von der christlichen Einstellung geprägte Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe fokussierte und an seinen steten Einsatz für den Frieden auf der Welt, in Europa und in der Region erinnerte und dies mit dem Zitat Bezolds „Nur wenn Religionen und Nationen in diesem Europa friedvoll miteinander umgehen, auch Verantwortung für andere übernehmen, im Sinne der christlichen Nächstenliebe, kann es langfristig in diesem Europa zu einem wirklichen Frieden kommen.“ untermauerte. „Der Frieden zwischen den Menschen und zwischen den Nationen ist etwas was unseren Sepp Bezold immer bewegt hat, im Zusammenleben unserer Gemeinde von Mensch zu Mensch und im friedlichen Miteinander auf dieser Welt.“, vertiefte Eibl diesen Aspekt und knüpfte zudem an die Aussage Schweigers an, daß Bezold für jeden immer ein offenes Ohr gehabt, auch bei persönlichen Anliegen sich immer für den anderen Menschen eingesetzt habe. Politisch sei er „Hart in der Sache , nicht verletzend, immer wieder zuwendend und vermittelnd“ gewesen, charakterisierte der UB-Vorsitzende die Agitationsweise des Verstorbenen. „Kunst als Katalysator für die Völkerverständigung“ war ein geflügeltes Wort von Bezold. Nun bedankten sich nicht nur rund 100 internationale Künstler mit Blumen und einem Brief für sein Wirken als 1. Vorsitzender des Kuratoriums Europäsiche Kulturarbeit, sondern auch der rumänische Kulturstaatssekretär Radu Boroianu. Viel zu früh sei Bezold aus dem Leben gerissen worden, betonten sowohl Beratzhausens Bürgermeister Konrad Meier als auch der ARGE-Vorsitzende Herbert Liedtke angesichts der zahlreichen von dem Verstorbenen ausgegangenen Impulse. Nach dem Gottesdienst setzte sich ein schier nicht enden wollender Trauerzug zum Friedhof in Bewegung, wo Bezold ganz seinem Wunsch entsprechend seine letzte Ruhestätte hoch über Beratzhausen ganz in der Nähe seines politischen Ziehvaters Franz-Xaver Staudigl gefunden hat.