Witzig, pointiert, stimmungsgeladen und
direkt
von Beate Arwanitaki-Mirbeth
Mit einem wahren Feuerwerk an
Gags, Knallern und Pointen übertrumpfte der UB-Fasching in diesem Jahr
schon fast sich selber. Schon die Moderatoren Herbert Gabriel und Peter Mayerhöfer hatten einen Gag nach dem anderen auf Lager und überbrückten
somit auf ideale Weise die Zeiten zwischen den einzelnen Auftritten. Zum
Ende mussten Tische gerückt werden, denn das Tanzbein wollte geschwungen
werden.
Gleich zu Beginn des
UB-Faschings - kaum hatten die rund 160 Gäste ihre Plätze eingenommen und
die Knöpferl Blasn zum Spiel angesetzt - stattete Stoiber, in den sich
Thomas Reindl originalgetreu verwandelt hatte, dem bunten Völkchen aus Beratzo seinen Besuch ab. Jovial mit viel „ähs“ begrüßte er die Anwesenden
mit Handschlag, um anschließend mit großer Gestik seine Parolen zu
verkünden. Waltraud vom Hennaberg brachte das Publikum mit ihrem trockenen
Witz zum Lachen, die Kinderprinzengarde mit ihrem Schwung den Saal zum
Mitschwingen. Landratskandidatin Tanja Schweiger improvisierte zum ersten
Mal in ihrem Leben eine politische Faschingsrede,
erzählte warum Landrat
Herbert Mirbeth die Ideen der Freien Wähler immer wieder aufgreifen müsse
und ergänzte mit ihrem Saxophon die Knöpferl Blasn. Kein Wunder also, dass
so manch einer der Herren unbedingt mit ihr für ein Foto posieren wollte.
Unverblümt und offen,
spitzzüngig und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen schilderte der
Rathaus Ratz seine Impressionen aus dem Rathaus. Er hatte sich im
vergangenen Jahr nicht nur im Rathaus und im Zehentstadl versteckt,
sondern auch beim Nahkampf in der CSU-Nominierungsversammlung und war
auch bei der Jagd auf den wilden Kailer nicht fern gewesen, wusste jedoch
ebenso von der Rattenplage in München und Berlin zu berichten. Die Zeiten
seien hart geworden, denn in Beratzo suche man derzeit einen neuen
Häuptling, resümierte das possierliche Tierchen.

Waltraud vom Hennaberg in voller Aktion (Bild rechts)
Allerdings empfahl es
dem Konradix aus Mausheim in seinen Filzpantoffeln Marke Raiffeisen zu
bleiben, um so über eine Rutschbremse auf rutschigem Boden zu verfügen.
Der Ratz wusste weiter zu berichten, dass die Chefs der schwarzen
Legionäre den Konradix „garnienicht“ gewollt hätten, doch die
Weiberkohorte ihn dennoch gekürt habe, da der Andy Gschaftfix nichts mehr
zu sagen gehabt habe.
Von der „grünen Minnesängerin“ wusste das Nagetier
allerdings kaum den Namen und gab ihr den Rat, sie solle noch ein „paar
Jahre barfuß laufen, damit sie den steinigen Boden von Beratzo erst mal
ertasten kann“. Sie habe einen Ghostwriter namens Kailer Ossi, der
wiederum könne sogar schreiben, bevor er denken kann. Aber auch dieser
greife wiederum auf einen ghostwriter zurück, nämlich den „Dietmar von und
zu Irrlicht“, der seine Heimat immer suche und nicht finden könne,
erläuterte der Ratz dem Publikum. Wer meinte, er hätte keinen Rat für den
Georgix im Gepäck gehabt, der hatte weit gefehlt. Dem empfahl er, höllisch
aufzupassen, denn der Konradix ziehe alle Register, sogar die vom
Bayerischen Rundfunk aufgenommenen Mausheimer Kirchenglocken und versuche
mit Hausbesuchen die alten Omas zu betören. Und Michi sprach dem Georgix
die Fähigkeit ab in den diplomatischen Dienst wechseln zu können, da er
dafür zu gradlinig und zu ehrlich sei.
Der wilde Kailer habe Angst um
seinen Saustall Ehrl-Platz gehabt, sei daher wie ein Furie durch BEratzo
gerast, um das Reservat zu retten, erzählte das Nagetier und vermutete,
dass nun vielleicht ein Zaun um das Freigehe für den wild gewordenen
Kailer auf dem Ehrl-Platz errichtet werde. Der an diesem Abend anwesende
Kailer zeigte sich jedoch unbeeindruckt und gab sich dem Publikum im
Abseits mit wilden Gesten zu erkennen.
Das UB-Faschings-Kreativteam
überraschte zum krönenden Abschluss noch mit der Wiederbelebung des
klassischen Fernsehformats „Herzblatt“. Der coole Moderator alias Markus
Kunze hatte für Paris Hilton – im bürgerlichen Leben

unter dem Namen
Michael Spangler bekannt, die drei Bürgermeisterkandidaten alias Nikola
Lehner-Kunze, Michael Ehrl und Peter Mayerhöfer eingeladen. Paris, das
Partyluder, wurde dann ganz dem klassischen Vorbild entsprechend nach der
Fragerunde die Zusammenfassung geliefert: So Paris, jetzt musst du dich
entscheiden! Nimmst du Kandidat 1, die eigentlich niemand kennt, nichts
weiß und eigentlich schon an Oswald Kailer vergeben ist? Oder Kandidat 2,
der dich präventiv für 50 Cent mit aufs Klo nimmt und dich im März schon
auf die Liebeswiese lockt? Oder Kandidat 3, der gradlinige Stier, der nach
einer Bootsfahrt sein letztes Hemd gibt und in roten Shorts seinen
ausgebauten Vorgarten pflegt?“ Tja, aber das Partyluder wollte sich doch
erst bis zum 02. März entscheiden.
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