Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats

Einige Neuerungen für die Marktgemeinde
Vollbesetzte Besucherreihen zeugten am vergangenen Donnerstag von dem Interesse an der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderates. Auch mit Applaus in den Zuhörerreihen wurde nicht gespart. Vorallem die Wahl der stellvertretenden Bürgermeister wurde mit Spannung erwartet, ebenso wie die Besetzung der Referentenstellen. Auf der anderen Seite standen die Vereidigungen des Bürgermeisters sowie der neuen Gemeinderäte auf der Tagesordnung.

Vor seiner Vereidigung als Bürgermeister durch den ältesten Marktrat Oswald Kailer brachte  Konrad Meier seinen Wunsch nach einer „fruchtbaren Arbeit für die Gemeinde“ zum Ausdruck. Der finanzielle Rahmen sei nicht weit gesteckt, große Baustellen seien vorhanden, konstatierte er. Der Wahlkampf sei nun vorbei, jetzt müsse das Gemeinwohl im Vordergrund stehen, nicht das Wohl des Einzelnen. Im Übrigen sollten die Grenzen der früheren fünf Gemeinden einigermaßen „niedergerissen“ werden, ohne dass jedoch die dörflichen Eigenheiten verloren gehen gehen sollten.

Bürgermeisterwahlen
Einstimmig beschloß der Gemeinderat, dass wie gehabt auch für diese Amtsperiode sowohl ein zweiter als auch ein dritter Bürgermeister gewählt werden sollten. Andreas Niebler schlug seitens der CSU – Fraktion für die Position des zweiten Bürgermeisters Josef Hauser vor. Er  begründete dies mit der 18jährigen Gemeinderats- und Fraktionssprechertätigkeit Hausers und seiner Beteiligung an einer Vielzahl von pragmatischen Entscheidungen und dem Sachverstand, den der bisherige Fraktionssprecher mitbringe. Im Übrigen führte Niebler die dienstlichen Funktionen des Kandidaten an, die für die Gemeinde von Vorteil sein könnten. Zudem warf er noch das Stimmenergebnis Hausers bei der letzten Wahl mit in die Waagschale. UB, SPD und FW nominierten als Gegenkandidaten den bisherigen zweiten Bürgermeister Michael Eibl und schlugen für die Position des dritten Bürgermeisters Martin Tischler vor. Peter Mayerhöfer begründete den Vorschlag mit den Ergebnissen der Kommunalwahl 2008: „Die Fraktionen der SPD, der Freien Wähler und der Unabhängigen Bürger erreichten über 49 % der Stimmen. Die CSU und die CWV zusammen lediglich 43 %. Hier ist der deutliche Wille der Wähler erkennbar.“ Eibl und Tischler hätten in den vergangenen Jahren weit über das normale Maß hinaus gearbeitet, fuhr er fort. Sie seien nicht nur Vorzeigemitglieder des Marktrates, sondern prägten seit Jahren durch ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten das Leben in der Gemeinde, hätten sich durch die Erarbeitung von Lösungen etabliert und auf unkomplizierte Weise eine Basis für eine überregionale Zusammenarbeit geschaffen. „Ehrgeiz, Ehrlichkeit, Weitblick, Uneigennützigkeit und ein hohes Maß an Fachkompetenz, diese Eigenschaften zeichnen beide seit Jahren aus“, führte Mayerhöfer weiter aus und plädierte für eine überfraktionelle Zusammenarbeit und die Erstickung aller Machtkämpfe. Im Übrigen gab er zu bedenken, dass Oswald Kailer offen zugegeben habe, dass er seine Stimme Josef Hauser versprochen habe, wenn im Gegenzug Diana Hehenberger als Umweltreferentin eingesetzt werde. Diesbezüglich wendete Meier jedoch sofort ein, dass Referenten nur aus den Reihen der Marktgemeinderäte zu bestellen seien. Nach den Plädoyers schritten die Räte zur Wahlurne, nachdem auch Gerhard Rinkes nochmals den anhand der Stimmenergebnisse ersichtlichen Wählerwillen unterstrichen hatte. Mit elf zu zehn Stimmen wurde Josef Hauser zum zweiten Bürgermeister gewählt. Im Hinblick auf den dritten Bürgermeister schlug Oswald Kailer Wolfgang Weiß vor, da dieser aus der Wirtschaft komme und etwas davon verstehe. Er wurde wiederum mit 11 zu zehn Stimmen gewählt.

Referentenkarussell
Meier brachte zum Ausdruck, dass er auch weiterhin an den Referaten festhalten wolle. Neben den bereits vorhandenen erbat er sich jedoch noch ein zusätzliches Kulturreferat. Die Referenten sollten den Bürgermeister unterstützen und Kontakte zu den jeweiligen Stellen knüpfen zitierte er aus den einzelnen Stellenbeschreibungen. Laut Andreas Niebler sollte die Öffentlichkeitsarbeit beim zweiten Bürgermeister, somit bei Josef Hauser, angesiedelt sein, die Landwirtschaft weiterhin in der Hand Martin Dechands bleiben. Für die Familien- und Senioren nominierte er Walter Liedtke, da dieser bereits in dieser Richtung bei der Kolpngsfamilie tätig ist. Und für das Baureferat schlug die CSU-Fraktion den Schreiner Fritz Koller vor. Letzterer Vorschlag stieß nicht nur bei Isabella Ruff-Spangler auf Unverständnis. „Ich kann mich nur wundern. Wir haben in unseren Reihen einen absoluten Fachmann, der bereits in diverse Projekte eingebunden ist.“, meinte sie und schlug Martin Tischler für das Baureferat vor. Georg Beer untermauerte diesen Vorschlag zusätzlich durch die Anführung der federführende Funktionen Tischlers bei diversen laufenden Maßnahmen. In der anschließenden Wahl wurde mit elf zu zehn Stimmen Fritz Koller für dieses Amt gewählt. Alle anderen Referenten wurden vom Gremium einstimmig nominiert. Nachdem Isabella Ruff-Spangler die Weiterfürhung des Referates Kindergärten und Schule abgelehnt hatte, wählte man Andreas Niebler. Das Kulturreferat wird von Michael EIbl besetzt werden. Da Wolfgang Weiß ablehnte den Bereich Tourismus zu übernehmen wird diese Postion zunächst weiterhin vakant bleiben.

Geschäftsordnung und Personal
Neben den Nominierungen standen noch weitere Tagesordnungspunkte auf der langen Liste der konstituierenden Sitzung. Die Vorbereitung der neuen Geschäftsordnung wird mit einigen kleinen und größeren Änderungen nun nicht in einem beratenden Ausschuß diskutiert werden, wie ursprünglich von Meier angedacht, sondern den Fraktionen - ähnlich wie der Haushaltsplan - den Fraktionen im Vorfeld vorgelegt werden. Der Antrag des neuen Bürgermeisters, die personalrechtliche Entscheidungsbefugnis auch auf die Angestellten und Beamten des mittleren Dienstes auszudehnen, lehnte der Gemeinderat mit Hinweis auf die gleiche Diskussion im Jahr 2006 einstimmig ab.

Ausschüsse:
Das beschließende Gremium „Bauausschuß“ besteht in Zukunft aus Josef Weigert, Gerhard Rinkes, Alois Dürr, Georg Fromm. Martin Tischler, Oswald Kailer, Josef Hauser, Martin Dechand, Walter Riepl und Fritz Koller. Der beratende Haupt- und FInanzausschuß setzt sich aus Isabella RUff-Spangler, Rupert Liebl, Peter Mayerhöfer, Michael Eibl, Georg Beer, Wolfgang Weiß, Martin Dechant, Andreas Niebler, Walter Liedtke und Franz-Xaver Bleicher zusammen. Im Hinblick auf die Vertretungsregelungen bildeten die CWV und Die Grünen eine Ausschussgemeinschaft.

Vertretung in den Wasserzweckverbänden
An diesem Abend galt es im Übrigen die Vertreter bei den Wasserzweckverbänden Laber-Naab und Eichelberger Gruppe zu bestimmen. Konrad Meier stellte zunächst den Antrag, dass die Benennung nur aus den Reihen des Gemeinderates zu erfolgen habe. Der Antrag stieß jedoch sowohl bei Gerhard Rinkes als auch bei Andreas Niebler auf Unverständnis, da die bisherige Regelung, die eine derartige Maßgabe nicht vorsieht, bis dato unproblematisch gewesen sei. Niebler stellte daher auch die Frage „Gibt es einen tieferen Hintergrund dies jetzt zu ändern?“ und Alois Dürr brachte zusätzlich rechtliche Bedenken mit ins Spiel. Im Endeffekt beschloß man einstimmig, es bei der bisherigen Regelung zu belassen. Die CSU wird nun Martin Dechand und Andreas Niebler zur Laber-Naab entsenden. Die SPD benannte Georg Thaler.Stellvertreter wurden Wolfgang Weiß, Fritz Koller und Rupert Liebl. In der Eichlberger Gruppe werden Georg Fromm und Oswald Kailer die Beratzhauser vertreten. Zu ihren Stellvertretern wurden Georg Beer und Walter Liedtke ernannt.

Rechnungsprüfungsausschuß
Unstimmigkeiten gab es im Übrigen im Hinblick auf den Vorsitz des Rechnungsprüfungs-ausschusses. Nachdem die CSU Franz-Xaver Bleicher als Vorsitzenden benannt hatte, erinnerte Rinkes daran, dass in den vergangenen Jahren der Vorsitz immer ein Vertreter der Fraktion geführt habe, der der Bürgermeister nicht angehört hat. Meier verwies jedoch auf die Zeiten unter Bürgermeister Lassleben, in der er selber diese Funktion ausgeübt habe. Mit zwei Gegenstimmen beschloß der Gemeinderat, Bleicher zum Vorsitzenden zu machen und bestätigte Walter Liedtke, Isabella Ruff-Spangler, Peter Mayerhöfer und Georg als Mitglieder. Die Vertreterfunktion obliegt Oswald Kailer, Rupert Liebl, Alois Dürr und Martin Tischler.

Fraktionssprecher:

Fraktion        Sprecher:                  Vertreter
CSU             Andreas Niebler         Benedikt Söllner
SPD             Gerhard Rinkes         Josef Weigert

UB                Peter Mayerhöfer       Michael Eibl
FW               Martin Tischler           Georg Beer

Die Grünen   Oswald Kailer
CWV            Wolfgang Weiß