Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung vom 20. November  2008
 

Marktstraßengestaltung

Mit einer umfangreichen Power-Point-Präsentation stellte das Architekturbüro Dömges in der vergangenen Gemeinderatssitzung die Ergebnisse der Befragung zur Umgestaltung zur Ortsdurchfahrt vor. Diesen Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie erhielten die Gemeinderäte zusätzlich als Tischvorlage zur Verfügung gestellt und sollen sich nun bis zum 12. Dezember Gedanken machen, welche Ideen umgesetzt werden sollen. Im Gegenzug wollen die Architekten die im Rahmen der Sitzung vorgebrachten Vorschläge und Meinungen in das endgültige Konzept mit einfließen lassen.

Generell lehnten die Räte die von Peter Seywald vorgetragenen Vorschläge zur Umgestaltung des Marktes nicht ab, aber von allen Seiten kam der Einwand, daß es sich um sehr aufwendige Maßnahmen handelt, deren Finanzierung wohl kaum realisierbar sein wird. Daher vertraten die meisten die Meinung, daß man sich zunächst einmal auf den Zentralbereich bei Rathaus und Kirche konzentrieren und zum Beispiel von einer Fahrbahnverschmälerung und ähnlichen großräumigen Maßnahmen Abstand nehmen sollte. Detailliert werden in der Studie zunächst die Befragungsergebnisse dargestellt, die wiederum als Grundlage für die Umgestaltungsvorschläge fungieren.   Berücksichtigt wurden die verschiedenen Funktionen, die die Ortsdurchfahrt erfüllen muß, wie die Abwicklung des überörtlichen Verkehrs, die Erschließung der angrenzenden Grundstücke und der Raum für Veranstaltungen und Aufenthalt. Eine zentrale Rolle in den Untersuchungen spielt die Analyse des Parkraums. Aufgrund der Feststellung, daß kein generelles Parkplatzdefizit besteht und der Parkplatz in der Mühlenstraße kaum ausgelastet ist, wurden bei den weiteren Vorschlägen keine weiteren, sondern eher weniger Parkplätze eingeplant. Kritisiert wurde seitens der Bürger unter anderem die Gefahren am Rathaus-Eck für die Fußgänger und man wünschte sich ein gepflegteres Erscheinungsbild des Ortskerns, sowie die Schaffung eines Ortsmittelpunkts.

Diverse Ansatzpunkte
Generell schlug die Dömges AG eine ortsbildgerechte Straßenbeleuchtung, die Entfernung der Mittelmarkierungen und die Vereinheitlichung des „Mobiliars“, sprich der Bänke, Papierkörbe etc. vor. Hinsichtlich der weiteren PKW-Abstellflächen wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, die eine optische Zurücksetzung des ruhenden Verkehrs bewirken sollen.  Im Bereich der Ortseinfahrt von Seiten des Schwimmbads brachte man eine Weiterführung der Baumreihen an der  Westseite, die Gestaltung des Einmündungsbereichs des Spitalgrabens, die Aufwertung der privaten Vorzonen explizit des Brasse-Baus ins Gespräch. Die Flächen im Bereich der Stadl am Essenbügl sollten nach Ansicht der Fachleute besser gefasst, die Brücke über die Laber aufgewertet, die nicht genutzten Parkbuchten zurückgebaut und die Verkehrsflächen im Bereich der dortigen Straßeneinmündungen fußgängergerechter gestaltet werden. Ähnliche Vorschläge wurden auch für die Ortseinfahrt beim Opel-Ferstl gemacht und an dieser Stelle zusätzlich ein Kreisverkehr ins Gespräch gebracht.

Marktplatz oder –straße?
Der Zentralpunkt der Analyse ist die Fläche im Bereich des „Marktplatzes“. Verschiedene Varianten, die den Bereich optisch aufwerten sollen, wurden angeführt, die zum Teil den historischen Zustand zu verschiedenen Zeitpunkten mit berücksichtigen und miteinander kombinierbar sind. Seywald gab zu bedenken, daß man sich zunächst darüber klar werden müsse, ob man in Richtung Marktplatz oder aber Marktstraße tendiere. So beinhaltet die Variante vier zum Beispiel eine Zonierung der Straße in Fahrbahn und Seitenflächen, die jedoch im Bereich von Rathaus und Kirche durch einen entsprechenden einheitlichen Belag homogenisiert werden könnte und in Anlehnung an das historische Vorbild eine Verdichtung und Ordnung der Begrünung vorsieht. Im Übrigen wurde vorgeschlagen, die Fahrbahnbreite auf das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß zu reduzieren, um so den fließenden Verkehr in den Hintergrund zu rücken. Auf diese Weise könnte auch das Rathaus-Eck entschärft werden. Die Parkplätze im Bereich des Rathauses sollten reduziert werden, um auf diese Weise beim Brunnen Raum für Feste und Märkte zu schaffen. Die Begrünung bei der Kirche sollte neu geordnet werden, meinte das Architekturbüro.

Finanzieller Rahmen
In der sich anschließenden Diskussion befürwortete Peter Mayerhöfer das Konzept grundlegend, schlug jedoch eine weitere Entschärfung der Kurve bei der Einmündung des Hinteren Marktes vor und kritisierte die starken Kanten im gesamten Verlauf der Ortsdurchfahrt. Walter Liedtke bezeichnete alles als sehr wünschenswert, doch aufgrund der finanziellen Lage nicht für realisierbar. Er sprach sich lediglich für eine Verengung der Straße beim Rathaus aus, um auf diese Weise die Gefahrenstelle zu entschärfen. Ähnlich argumentierte Andreas Niebler, der wie andere Marktratskollegen für eine Maßnahmenbeschränkung auf den Marktplatz und eine einheitliche „Möblierung“ plädierte. Alois Dürr konstatierte in diesem Zusammenhang „so schlecht ist unsere Marktstraße gar nicht“ und zeigte sich von dem umfassenden Maßnahmenpaket, das „einen Haufen Geld kostet“, überrascht.  Einwände, die der Bürgermeister in seiner Aussage zusammenfasste, daß man sich immer nach dem möglichen finanziellen Rahmen richten müsse. Nun werden die Gemeinderatmitglieder sich mit der Materie nochmals in aller Ruhe bis zur nächsten Sitzung befassen.

 
Vermischtes aus dem Gemeinderat

Der Gemeinderat hat die Bedarfsmitteilung für das Städtebauförderungsprogramm 2009 verabschiedet und die Mittel für den Straßenbau Zehentberg in Höhe von Euro 400.000,-- freigegeben, um auf diese Weise in Kürze mit den Ausschreibungen beginnen zu können. Andreas Niebler kritisierte das Protokoll der vorangegangenen Marktratssitzung, da aus dem Beschluß über die Durchführung der Literaturtage nicht hervorgehe, wer die Trägerschaft übernehmen soll. Er befürchtete, daß dies wiederum der Markt Beratzhausen sein wird, wenn der Bezirk diesen Part nicht übernehmen wird. Dem setzten Josef Weigert und Peter Mayerhöfer entgegen, daß man beschlossen habe, daß der Markt Beratzhausen die Trägerschaft übernehmen soll und der Bezirk mit ins Boot geholt , sowie nweitere Finanzierungsmöglichkeiten gesucht werden sollten. Walter Liedtke befürchtete jedoch die Übernahme weiterer Kosten durch den Markt im Falle von Engpässen. Nun soll das Thema nach Vorschlag Konrad Meiers nochmals auf den Tisch kommen, wenn die Bescheide über die Anträge beim Landratsamt und beim Bezirk vorliegen und ein konkretes Finanzierungskonzept vorliegt.

UB-Anfragen
Peter Mayerhöfer hingegen hatte eine ganze Reihe von Anfragen „im Gepäck“. Er wollte zum einen wissen, wann nun der Parkplatz am Spielplatz Obermühle saniert wird, ob die Einkäufe der Schule in Beratzhausen getätigt werden und ob politische Werbung im  Mitteilungsblatt generell zugelassen ist. Bürgermeister Meier gab daraufhin bekannt, daß alle Spielplätze und ihr Umfeld im kommenden Jahr in Angriff genommen werden sollen und er bereits auf die Schule eingewirkt habe, im Falle von Sammeleinkäufen die Beratzhauser Geschäfte zu berücksichtigen. Die politische Werbung im Mitteilungsblatt wollte er relativieren, indem man zwischen Beilage und Inserat differenzieren solle. Eine entsprechende Diskussion wollte er in die nächste Gemeinderatssitzung verlegen.