Marktstraßengestaltung
Mit einer umfangreichen Power-Point-Präsentation stellte
das Architekturbüro Dömges in der vergangenen Gemeinderatssitzung die
Ergebnisse der Befragung zur Umgestaltung zur Ortsdurchfahrt vor. Diesen
Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie erhielten die Gemeinderäte
zusätzlich als Tischvorlage zur Verfügung gestellt und sollen sich nun bis
zum 12. Dezember Gedanken machen, welche Ideen umgesetzt werden sollen. Im
Gegenzug wollen die Architekten die im Rahmen der Sitzung vorgebrachten
Vorschläge und Meinungen in das endgültige Konzept mit einfließen lassen.
Generell
lehnten die Räte die von Peter Seywald vorgetragenen Vorschläge zur
Umgestaltung des Marktes nicht ab, aber von allen Seiten kam der Einwand,
daß es sich um sehr aufwendige Maßnahmen handelt, deren Finanzierung wohl
kaum realisierbar sein wird. Daher vertraten die meisten die Meinung, daß
man sich zunächst einmal auf den Zentralbereich bei Rathaus und Kirche
konzentrieren und zum Beispiel von einer Fahrbahnverschmälerung und
ähnlichen großräumigen Maßnahmen Abstand nehmen sollte. Detailliert werden
in der Studie zunächst die Befragungsergebnisse dargestellt, die wiederum
als Grundlage für die Umgestaltungsvorschläge fungieren. Berücksichtigt
wurden die verschiedenen Funktionen, die die Ortsdurchfahrt erfüllen muß,
wie die Abwicklung des überörtlichen Verkehrs, die Erschließung der
angrenzenden Grundstücke und der Raum für Veranstaltungen und Aufenthalt.
Eine zentrale Rolle in den Untersuchungen spielt die Analyse des
Parkraums. Aufgrund der Feststellung, daß kein generelles Parkplatzdefizit
besteht und der Parkplatz in der Mühlenstraße kaum ausgelastet ist, wurden
bei den weiteren Vorschlägen keine weiteren, sondern eher weniger
Parkplätze eingeplant. Kritisiert wurde seitens der Bürger unter anderem
die Gefahren am Rathaus-Eck für die Fußgänger und man wünschte sich ein
gepflegteres Erscheinungsbild des Ortskerns, sowie die Schaffung eines
Ortsmittelpunkts.
Diverse Ansatzpunkte
Generell
schlug die Dömges AG eine ortsbildgerechte Straßenbeleuchtung, die
Entfernung der Mittelmarkierungen und die Vereinheitlichung des
„Mobiliars“, sprich der Bänke, Papierkörbe etc. vor. Hinsichtlich der
weiteren PKW-Abstellflächen wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt,
die eine optische Zurücksetzung des ruhenden Verkehrs bewirken sollen. Im
Bereich der Ortseinfahrt von Seiten des Schwimmbads brachte man eine
Weiterführung der Baumreihen an der Westseite, die Gestaltung des
Einmündungsbereichs des Spitalgrabens, die Aufwertung der privaten
Vorzonen explizit des Brasse-Baus ins Gespräch. Die Flächen im Bereich der
Stadl am Essenbügl sollten nach Ansicht der Fachleute besser gefasst, die
Brücke über die Laber aufgewertet, die nicht genutzten Parkbuchten
zurückgebaut und die Verkehrsflächen im Bereich der dortigen
Straßeneinmündungen fußgängergerechter gestaltet werden. Ähnliche
Vorschläge wurden auch für die Ortseinfahrt beim Opel-Ferstl gemacht und
an dieser Stelle zusätzlich ein Kreisverkehr ins Gespräch gebracht.
Marktplatz oder –straße?
Der
Zentralpunkt der Analyse ist die Fläche im Bereich des „Marktplatzes“.
Verschiedene Varianten, die den Bereich optisch aufwerten sollen, wurden
angeführt, die zum Teil den historischen Zustand zu verschiedenen
Zeitpunkten mit berücksichtigen und miteinander kombinierbar sind. Seywald
gab zu bedenken, daß man sich zunächst darüber klar werden müsse, ob man
in Richtung Marktplatz oder aber Marktstraße tendiere. So beinhaltet die
Variante vier zum Beispiel eine Zonierung der Straße in Fahrbahn und
Seitenflächen, die jedoch im Bereich von Rathaus und Kirche durch einen
entsprechenden einheitlichen Belag homogenisiert werden könnte und in
Anlehnung an das historische Vorbild eine Verdichtung und Ordnung der
Begrünung vorsieht. Im Übrigen wurde vorgeschlagen, die Fahrbahnbreite auf
das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß zu reduzieren, um so den
fließenden Verkehr in den Hintergrund zu rücken. Auf diese Weise könnte
auch das Rathaus-Eck entschärft werden. Die Parkplätze im Bereich des
Rathauses sollten reduziert werden, um auf diese Weise beim Brunnen Raum
für Feste und Märkte zu schaffen. Die Begrünung bei der Kirche sollte neu
geordnet werden, meinte das Architekturbüro.
Finanzieller Rahmen
In der sich anschließenden Diskussion befürwortete Peter Mayerhöfer das
Konzept grundlegend, schlug jedoch eine weitere Entschärfung der Kurve bei
der Einmündung des Hinteren Marktes vor und kritisierte die starken Kanten
im gesamten Verlauf der Ortsdurchfahrt. Walter Liedtke bezeichnete alles
als sehr wünschenswert, doch aufgrund der finanziellen Lage nicht für
realisierbar. Er sprach sich lediglich für eine Verengung der Straße beim
Rathaus aus, um auf diese Weise die Gefahrenstelle zu entschärfen. Ähnlich
argumentierte Andreas Niebler, der wie andere Marktratskollegen für eine
Maßnahmenbeschränkung auf den Marktplatz und eine einheitliche
„Möblierung“ plädierte. Alois Dürr konstatierte in diesem Zusammenhang „so
schlecht ist unsere Marktstraße gar nicht“ und zeigte sich von dem
umfassenden Maßnahmenpaket, das „einen Haufen Geld kostet“, überrascht.
Einwände, die der Bürgermeister in seiner Aussage zusammenfasste, daß man
sich immer nach dem möglichen finanziellen Rahmen richten müsse. Nun
werden die Gemeinderatmitglieder sich mit der Materie nochmals in aller
Ruhe bis zur nächsten Sitzung befassen. |
Der
Gemeinderat hat die Bedarfsmitteilung für das Städtebauförderungsprogramm
2009 verabschiedet und die Mittel für den Straßenbau Zehentberg in Höhe
von Euro 400.000,-- freigegeben, um auf diese Weise in Kürze mit den
Ausschreibungen beginnen zu können. Andreas Niebler kritisierte das
Protokoll der vorangegangenen Marktratssitzung, da aus dem Beschluß über
die Durchführung der Literaturtage nicht hervorgehe, wer die Trägerschaft
übernehmen soll. Er befürchtete, daß dies wiederum der Markt Beratzhausen
sein wird, wenn der Bezirk diesen Part nicht übernehmen wird. Dem setzten
Josef Weigert und Peter Mayerhöfer entgegen, daß man beschlossen habe, daß
der Markt Beratzhausen die Trägerschaft übernehmen soll und der Bezirk mit
ins Boot geholt , sowie nweitere Finanzierungsmöglichkeiten gesucht werden
sollten. Walter Liedtke befürchtete jedoch die Übernahme weiterer Kosten
durch den Markt im Falle von Engpässen. Nun soll das Thema nach Vorschlag
Konrad Meiers nochmals auf den Tisch kommen, wenn die Bescheide über die
Anträge beim Landratsamt und beim Bezirk vorliegen und ein konkretes
Finanzierungskonzept vorliegt.
UB-Anfragen
Peter
Mayerhöfer hingegen hatte eine ganze Reihe von Anfragen „im Gepäck“. Er
wollte zum einen wissen, wann nun der Parkplatz am Spielplatz Obermühle
saniert wird, ob die Einkäufe der Schule in Beratzhausen getätigt werden
und ob politische Werbung im Mitteilungsblatt generell zugelassen ist.
Bürgermeister Meier gab daraufhin bekannt, daß alle Spielplätze und ihr
Umfeld im kommenden Jahr in Angriff genommen werden sollen und er bereits
auf die Schule eingewirkt habe, im Falle von Sammeleinkäufen die
Beratzhauser Geschäfte zu berücksichtigen. Die politische Werbung im
Mitteilungsblatt wollte er relativieren, indem man zwischen Beilage und
Inserat differenzieren solle. Eine entsprechende Diskussion wollte er in
die nächste Gemeinderatssitzung verlegen. |