Gemeinderatssitzung 04. März 2010:
Beratzhausen „verbündet“ sich mit Parsberg
Nun ist es Fakt: Beratzhausen wird sich mit Parsberg und den dazugehörigen
Orten zu einem Mittelschulverbund zusammenschließen. Nach langen
Diskussionen, Überlegungen und Gesprächen wurde dies in der jüngsten
Gemeinderatssitzung beschlossen. Erneut kamen in der Runde die
Elternbeiratssitzende Claudia Leusch und Rektor Werner Freiss zu Wort.
Noch vor der Sitzung hatte sich eine Beratzhauser Delegation bestehend
aus Bürgermeister Konrad Meier, Geschäftsführer Robert Hammer, Rektor
Werner Freiss und der Elternbeiratsvorsitzenden Claudia Leusch nach
Parsberg begeben, um dort näheres über das Angebot zu einem Schulverbund
zu erfahren. Bereits im November des vergangenen Jahres hatte
Bürgermeister Josef Bauer die Gemeinde Beratzhausen zu einem informativen
Gespräch eingeladen, doch erst nach dem Beschluß der letzten
Gemeinderatssitzung hatte man dieses Angebot auch angenommen. Ein Punkt,
der von einigen Gemeinderäten kritisiert wurde. Angesichts der Brisanz des
Themas bemängelte Gemeinderat Alois Dürr wie auch später Rektor Freiss das
Fehlen eines schriftlichen Protokolls als Diskussionsbasis, ebenso wie die
Abwesenheit der Rektoren der anderen Orte des Schulverbundes bei dem
Gespräch.
Argument "Zuganbindung"
Den Fachvortrag übernahm Bürgermeister Konrad Meier diesmal selber, da
Freiss sich zu der Thematik erst nach erfolgter Diskussion im Gemeinderat
äußern wollte. Bürgermeister Josef Bauer habe klar sein Interesse an einem
Schulverbund mit Beratzhausen signalisiert, stellte Meier zunächst klar
und gab kurz die Schülerzahlen inklusive weiterer Prognosen bekannt. Bauer
hätte zudem versprochen, dass ein Weitertransport der Schüler in Richtung
Velburg und Seubersdorf wenn möglich vermieden werden soll, aber nicht
komplett ausgeschlossen werden kann, wenn die entsprechenden Kurse ab der
achten Klasse nicht in Parsberg selber angeboten werden können, gab er
bekannt. Anders verhält es sich mit dem M-Zug, denn für den besteht auch
in diesem Verbund ähnlich wie im westlichen Landkreis ein rotierendes
System. Robert Hammer ergänzte diese Ausführungen mit dem Hinweis auf die
Zuganbindung und die bestehende Infrastruktur hinsichtlich der
Buszubringer. Die entsprechenden Räume seien in Parsberg modernisiert und
auf das beste ausgestattet berichtete er von dem Rundgang durch die
Schule.
Mittelschulzentrum als Ziel
Die Elternbeiratsvorsitzende wollte seitens der Elternschaft den Verbund
mit dem westlichen Landkreis noch nicht komplett ausschließen und
bemängelte die fehlende pädagogische Unterfütterung bei den Planungen in
Richtung Parsberg. Aus diesem Grund sah sie weiteren Gesprächsbedarf und
appellierte, die noch offenen Fragen vor einer Entscheidung abzuklären.
Langfristig sei ein Mittelschulzentrum ohne ständiges Herumfahren
anzustreben, führte Leusch weiter aus. Die Voraussetzungen für ein
derartiges Zentrum sah sie in Parsberg gegeben. Sowohl sie als auch die
Gemeinderäte werteten dabei die Bahnverbindung als absolutes plus. „Im
Vordergrund sollten die Interessen der Schüler stehen“ mahnte Leusch zum
Schluß ihrer Stellungnahme. Schulreferent Andreas Niebler erinnerte an
sein Plädoyer für den Schulstandort Parsberg und sprach sich gleichzeitig
für einen mittelfristigen Lösungsansatz aus, da aus seiner Sicht
letztendlich ein Schulzentrum in Parsberg übrig bleiben wird. Auch er
stellte das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt und wand sich gegen einen
„Schülertourismus“. Das noch fehlende pädagogische Konzept wollte Niebler
im Anschluß an einen Beschluß durch die Schulleiter ausgearbeitet sehen.
Der Meinung Nieblers schlossen sich sowohl Alois Dürr als auch Gerhard
RInkes an. Rinkes ergänzte zudem, dass es mit Sicherheit in Beratzhausen
keine Hauptschule mehr geben wird und man dann an dem Standort Parsberg
mit seinen verschiedenen bereits bestehenden Schulformen sicherlich besser
aufgehoben sein wird, als im westlichen Landkreis.
Einsatz seitens des Rektors
Details über die Kursbesuche und die Struktur der neuen Mittelschule gab
Rektor Werner Freiss bekannt. Er versprach, sich dafür einzusetzen, dass
auch im Falle eines Verbundes mit Parsberg möglichst wenige Fahrten auf
die Schüler zukommen werden. Sowohl ein Verbund mit Parsberg als auch mit
dem westlichen Landkreis habe sowohl Vor- als auch Nachteile, gab der
Rektor zu bedenken und stimmte RInkes zu, dass irgendwann das aus für die
Beratzhauser Hauptschule kommen wird. Allerdings warnte er vor einem
Schulverband zum jetzigen Zeitpunkt, da sich dann die Gemeinde an den
Kosten für die Parsberger Hauptschule beteiligen müsste und plädierte
dafür, diejenigen Klassen die noch in der Marktgemeinde gebildet werden
können, auch am Ort zu beschulen. Außerdem wollte er abgeklärt wissen, ob
diejenigen Schüler der achten Klasse, die zum Beispiel derzeit nach Laaber
fahren dort auch bis zum Ende ihrer Schulzeit verbleiben können und bat um
Unterstützung seitens der Verwaltung. Freiss versicherte, dass sich
sowohl die Lehrerschaft als auch der Elternbeirat für die besten
Bedingungen für die Schüler einsetzen werden.
Schüler in den Vordergrund
Die Schüler und nicht die Strukturen wollte Michael Eibl im Vordergrund
sehen. Er sprach sich langfristig für ein Mittelschulzentrum aus und ging
davon aus, dass zunächst sicher ein Verbund sinnvoll ist, um auf diese
Weise zusammenzuwachsen. Außerdem führte er das Ganztagesangebot der
Parsberger Schule ins Feld, das für eine adäquate Förderung der Schüler
unbedingt notwendig sei. Im Endeffekt stimmten alle Gemeinderäte für den
Verbund mit Parsberg. Die Details wird nun die Verwaltung ausarbeiten.
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Probleme mit dem Haushalt
Beratzhausen hat Probleme mit der Genehmigung des Haushalts, gab Robert
Hammer bekannt, was sich aus Vorabgesprächen mit dem Landratsamt und der
Rechtsaufsichtsbehörde ergeben hat. Um jedoch keine Zeit bei
Ausschreibungen zu verlieren wollte man nun seitens der Verwaltung und des
Bürgermeisters einige Einzelentscheidungen vorziehen, um auf diese Weise
mit den Projekten beginnen zu können. Allerdings stieß dieses Vorhaben
nicht auf die Zustimmung der Gemeinderäte.
Der vom Haupt- und Finanzausschuss vorberatende Haushalt werde seitens
des Landratsamtes nicht einfach genehmigt werden, gab Bürgermeister Konrad
Meier in der Gemeinderatssitzung bekannt und erläuterte, dass der Markt
eindeutige Vorgaben bekommen werde, an die es sich zu halten gelte. Unter
anderem führte er das Auffangen diverser Defizite durch die Anpassung der
Gebührensatzungen und die Ausschöpfung der Einnahmequellen sowie die
Veräußerung der Immobilien an. Aus den Gebührenüberschüssen seien dann
wiederum nicht die Haushaltslöcher zu stopfen, sondern Rücklagen zu
bilden. Außerdem sollte man bereits jetzt die Bevölkerung darauf
einstimmen, dass es keine freiwilligen Leistungen mehr geben wird und die
Vereinszuschüsse eingefroren werden. Nur wenn man ein Entschuldungskonzept
vorweisen könne, sei der Haushalt genehmigungsfähig. Als ausgesprochen
dramatisch bezeichnete auch Robert Hammer die diesjährige Haushaltslage.
Da sich die Genehmigung des Haushaltes bis zum Mai / Juni hinziehen
könnte, wollte man nun einige Projekte in Form von Einzelentscheidungen
über die Bühne bringen, um mit den Ausschreibungen und Vergaben beginnen
zu können. Bei den Projekten handelte es sich um die Rohbauarbeiten am
Gemeinschaftshaus in Pfraundorf, die Laaberer Straße, das Wiendl-Haus, die
Brückensanierung an der Königsmühle und den vorgezogenen Kanalbauabschnitt
28 / 30.
"Klare
Botschaft" des Landratsamtes
„Mich überrascht diese klare Botschaft des Landratsamtes nicht“,
kommentierte Andreas Niebler die Ausführungen, da er sich schon lange
gefragt habe, wie lange das Landratsamt noch untätig zuschauen wird. Und
er hatte „Bauchschmerzen“ mit den Einzelgenehmigungen, da auf diese Weise
der Haushalt verzerrt werde und bereits jetzt feste Bedingungen für die
Diskussion des Haushaltsplanes geschaffen werden. Er sah keinen Sinn
darin, die Punkte vorzuziehen, da bereits in einer Woche die
Haushaltsvorberatungen stattfinden werden. Aus seiner Sicht sollte man
einen generell genehmigungsfähigen Haushalt erarbeiten. Vehement pochte
jedoch Meier auf den Zeitdruck und meinte, dass man keine fünf-sechs
Wochen Zeit habe für die Ausschreibungen für das Wiendlhaus. Er gebe
Vollgas und wolle sich nicht immer Vorhaltungen machen lassen, wehrte er
sich gegen die Angriffe und konnte nicht verstehen, dass diese aus der
eigenen Fraktion kommen. Auch hegte er Angst vor dem Verfall der Zuschüsse
für das Gemeinschaftshaus.
Daseinsvorsorge vor Wunschprojekten
„Ich kann nicht verstehen was hier passiert“ wunderte sich Michael Eibl
und erinnerte daran, dass das Landratsamt schon seit längerer Zeit
Mahnungen ausgesprochen hat und man trotzdem „grobfahrlässige Beschlüsse“
gefasst hat. Die Daseinsvorsorge müsse vor den Wunschprojekten stehen,
mahnte er und plädierte dafür, nur den Kanalbauabschnitt freizugeben. Die
Forderung nach Beitragserhöhungen und die gleichzeitige Genehmigung von
Einzelprojekten, die man bereits im vergangenen Jahr als Einsparpotentiale
deklariert hatte, sah Gerhard Rinkes als krasse Diskrepanz. Isabelle
RUff-Spangler drückte es noch deutlicher aus mit einem Schröpfen der
Bürger aus.
Vertagung nach Diskussion
Robert Hammer warnte angesichts der Diskussion vor einer Sperrung der
Brücke an der Königsmühle im Falle einer nicht rechtzeitigen Sanierung.
Hier stellte nun Walter Liedtke die Frage, ob das Durchfahrtsrecht denn
nun inzwischen geklärt sei, was seitens der Verwaltung verneint wurde. Als
modus vivendi schlug Andreas Niebler schlußendlich vor, mit den
Einzelgenehmigungen nun wenigstens noch diese eine Woche zu warten, da
dann die Gemeinderäte zumindest einen Gesamtüberblick hätten. Leicht außer
Fassung geraten beharrte der Bürgermeister auf eine Abstimmung, lenkte
nach längerer Diskussion jedoch doch noch ein, sodaß die besagten
Einzelgenehmigungen jetzt in der kommenden Sitzung erneut auf der
Tagesordnung stehen werden. |
Kleine Mängel beim Rechnungsprüfungsausschuß
Der Rechnungsprüfungsausschuß hat die Haushalte von 2007 und 2008 geprüft
und dabei diverse Punkte angeführt, die jedoch zum größten Teil auf
schnelle Art und Weise seitens des Kämmerers geklärt werden konnten.
In beiden Jahren ist dem Rechnungsprüfungsausschuß das Defizit beim
Friedhof aufgefallen. 2007 waren es 7.000,-- Euro, 2008 8.000,-- Euro. Nun
will man sich Gedanken über die Lösung des Problems machen. Minus hat
außerdem das Schwimmbad gemacht und zwar
2007 in
Höhe von 249.000,-- Euro, in denen allerdings die Reparatur der
Solaranlage enthalten ist. Andreas Niebler schlug in diesem Zusammenhang
vor, an der Ausgabenschraube zu drehen und zwar zum Beispiel durch kürzere
Öffnungszeiten am Abend. Man dürfe das Schwimmbad nicht alleine
betrachten, gab Alois Dürr zu bedenken, da es sich dabei um ein Stück
Lebensqualität handle, die sich wiederum bei Bauinteressenten positiv
niederschlage. Da eine Gebührenerhöhung erst 2003 und dann 2007
stattgefunden hat, will man diese Maßnahme nicht erneut ins Auge fassen,
sondern sich mit den Eintrittsgeldern erst in ca. zwei Jahren wieder
befassen.
Defizite und Abweichungen
Ein Defizit war zudem 2008 beim gemeindlichen Mitteilungsblatt in Höhe von
Euro 25.000,-- festzustellen und führte zu dem Vorschlag der Anpassung von
Bezugs- und Inseratsgebühren. Hinsichtlich der vom Haushaltsplan
abweichenden Kosten für die Fahrzeuge wies Kämmerer Josef Paulus darauf
hin, dass Reparaturen und ähnliche Dinge nicht vorhersehbar sind. Die
Kritik an den über 17.000,-- Euro für die Modellerstellung im Rahmen des
Architektenwettbewerbs wurde zurückgewiesen, da es sich hier um eine
Forderung im Rahmen des Gesamtpakets handelte und die Durchführung in
einem Eilgeschäft bekannt gegeben wurde. Hinsichtlich der Erschließungs-,
Straßenausbau- und Herstellungsbeiträge wird nun in Zukunft eine
zeitnahere Erhebung erfolgen. Kritisiert wurde die Abonnementsgebühr für
die Fachzeitschrift für Schausteller und Marktkaufleute. Sie wird jedoch
weiter bezogen werden, um entsprechende Ausschreibungen für das Volksfest
vornehmen zu können. Das Defizit beim Volksfest selber in Höhe von
1.100,-- Euro wurde kritisiert und die Forderung nach einem Plus laut.
Paulus wand jedoch ein, dass dieser Betrag sich unter anderem aus den
Ausgaben für den Seniorennachmittag zusammensetze und daher mit sozialem
Hintergrund zu sehen sei. Beteiligen will sich der Markt auch weiterhin an
den Kosten für den Sicherheitsservice auf dem Volksfest. Bei den
Dieselrechnungen hätten des öfteren die Lieferscheine gefehlt, bemängelte
der Sprecher des Rechnungsprüfungsausschusses Xaver Bleicher, ebenso wie
er einen Nachweis für den Geschenkverbleib forderte. Diese Dinge konnten
jedoch bereits geklärt, die Belege dargelegt werden. Bei Rechnungen für
PC-Fehlerbehebungen wird man in Zukunft vermehrt auf die detaillierte
Darstellung der Fehler dringen. Ein Postbankkonto ohne Bewegungen wird
gekündigt werden, um auf diese Weise die Kontoführungsgebühren
einzusparen.
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Kein
Zebrastreifen beim Edeka
Nachdem in einer der letzten Sitzungen nochmals der Auftrag an die
Verwaltung erteilt worden war, die Option auf einen Zebrastreifen beim
Neukauf abzuklären, liegt jetzt der Gemeinde der endgültige abschlägige
Bescheid vom Landratsamt vor. Bestimmte Querungszahlen als Bedingung für
die Einrichtung eines Zebrastreifens werden als Begründung für die
Ablehnung angeführt, da diese in Beratzhausen eben nicht erreicht werden.
Da man sich jedoch nicht nur auf Zahlen stützen wolle, habe man den
Bereich in der Josef-Albrecht Straße zudem zusammen mit den einzelnen
Fachstellen besichtigt und sei zu dem Schluß gekommen, dass ein derartiger
Überweg lediglich zu einer Scheinsicherheit führen würde und somit
kontraproduktiv wäre, heißt es in dem Schreiben weiter.
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