Berichte aus dem Gemeinderat |
|
Gemeinderatssitzung 11.Oktober 2010: Ende der Städtebauförderung in Beratzhausen Die Zeiten der Städtebauförderung sind für Beratzhausen vorbei. Dies gilt nicht nur für öffentliche Bauvorhaben sondern auch für private Bauherrn, die sich innerhalb des Geltungsbereichs der Gestaltungfibel befinden. Der Grund für das Ende der Förderung sind die fehlenden Maßnahmen und Projekte in der Marktgemeinde. Angesichts der anstehenden Bedarfsmeldung für das Städtebauförderungsprogramm 2011 und angesichts der Tatsache, daß die Gemeinde schon 2010 mangels Projekten nicht mehr in das Programm aufgenommen worden war, hat man seitens des Marktes telefonisch den zuständigen Vertreter der Regierung der Oberpfalz Kagerer kontaktiert. Laut Regierung braucht und kann der Markt Beratzhausen in Zukunft keinen Antrag mehr auf Städtebauförderungszuschüsse stellen und nur im Falle von größeren Bauvorhaben besteht eventuell die Option, wieder in den Genuß der Vorteile des Programms zu kommen. Diese Regelung gilt nun nicht nur für Großprojekte sondern auch für die städtebauliche Beratung und für sich jährlich wiederholende Maßnahmen wie das kommunale Förderprogramm. Laut Empfehlung der Regierung sollte man zwar die städtebauliche Beratung auch in Zukunft in Anspruch nehmen, sie dann aber auch komplett selber bezahlen. Als letzte bezuschusste Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung wurde jetzt der Platz Ecke Färbergasse fertiggestellt. Andreas Niebler wollte nun wissen, ob die Gestaltungsfibel ab sofort keine Gültigkeit mehr habe. Doch die ist laut Robert Hammer in das Ortsrecht integriert, sodaß sich die Bauherrn auch in Zukunft an die Vorgaben halten müssen, nur eben keine Förderung für die Maßnahmen beantragen können.
Verstoß gegen
Gemeindeordnung |
Josef-Albrecht-Straße wird zur Staufferstraße Die nach einem ehemaligen NS-Funktionär und Bürgermeister benannte Josef-Albrecht-Straße in Beratzhausen hatte in der letzten Zeit für einigen Wirbel gesorgt, zumal ein Unbekannter den Zentralrat der Juden eingeschaltet hatte. Nun hat der Spuk ein Ende, denn in der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde die Umbenennung der Straße beschlossen.
Die Aufforderung
seitens Charlotte Knoblochs, die nach einem NSDAP-Kreisleiter benannte
Josef-Albrecht-Straße in Beratzhausen umzubenennen, gab den Ausschlag für
die Zusammenstellung eines Beratungsgremiums, das die Geschichte
aufarbeiten und anhand der Fakten dem Gemeinderat eine Empfehlung zur
Entscheidungsfindung an die Hand geben sollte. Der aus den
Ortsheimatpflegerinnen und Anliegerinnen Dr. Christine Riedl-Valder und
Elisabeth Spitzenberger, der Archivpflegerin Inge Molle, dem Referenten
für Öffentlichkeitsarbeit Josef Hauser, dem Kulturreferenten Michael Eibl,
dem ARGE-Vorsitzenden Josef Bezold, dem Geschäftsleiter Robert Hammer, dem
evangelischen Pfarrer Max Lehnert, dem Kirchenpfleger und Altbürgermeister
Hermann Laßleben und Bürgermeister Konrad Meier bestehende Ausschuss hat
sich inzwischen intensiv mit der Materie auseinandergesetzt, zahlreiche
Archivunterlagen gesichtet und zudem noch eine Stellungnahme des Instituts
für Zeitgeschichte angefordert. Die historische Aufarbeitung hat nun
ergeben, daß es sich bei Albrecht, der von 1933 bis 1938 Bürgermeister von
Beratzhausen, von 1929 Ortsgruppenleiter der NSDAP und von 1930 bis 1934
Kreisleiter der NSDAP war, zweifellos um einen von der Ideologie des
NS-Regimes überzeugten Mann handelte, auch wenn keine Denunziationen oder
ähnliches bekannt sind. 1961 wurde, trotzdem Albrechts Gesinnung dem
damaligen Gemeinderat bekannt gewesen war, eine zentrale Straße nach ihm
benannt.
Aufarbeitung der
Geschichte |
Kleine Schritte in Richtung Haushaltskonsolidierung Die überörtliche Rechnungsprüfung hat so manch kleinere Ausgaben des Marktes im Hinblick auf eine Haushaltskonsolidierung auf den Prüfstand gestellt. Diese Punkte wurden nun sukzessive in der jüngsten Sitzung abgearbeitet, nachdem sich im Vorfeld ein entsprechender Ausschuss mit den Themen intensiv befaßt und Lösungsvorschläge erarbeitet hatte. In fast allen Punkten fanden die vom Ausschuß erarbeiteten Vorschläge Zustimmung. Nur ein Thema führte zu Diskussionen. Man hatte vorgeschlagen, die Bezüge der Marktgemeinderäte um 20% zu kürzen und wollte ursprünglich die Entschädigungen für Fraktionssprecher und Referenten unangetastet lassen. Rupert Liebl hinterfragte in diesem Zusammenhang, ob überhaupt ein Baureferent für die Gemeinde notwendig sei, was wiederum Konrad Meier zu der Feststellung veranlaßte, daß dann alle Referentenposten in Frage gestellt werden müßten. Es sei lächerlich, nur bei den Gemeinderäten zu kürzen, wenn, dann müßten alle zur Einsparung mit beitragen, war sich Georg Beer sicher, ebenso wie Alois Dürr meinte, daß man auf diese Weise ein Zeichen setzen sollte. Einstimmig werden die Bezüge nun ab Januar des kommenden Jahres gekürzt.
Krabbelgruppe muß umziehen
Volksfestgutscheine bleiben
unangetastet |
Felssicherung Eine Felsnase an der Staatsstraße nahe der Bahnunterführung und das Gesteinsmassiv über der Kläranlage bedürfen aus Sicherheitsgründen der näheren Überprüfung, um gegebenenfalls entsprechende Sicherungsmaßnahmen einzuleiten. Oberhalb der Kläranlage brechen immer wieder Felsstücke ab, außerdem ist zu befürchten, daß sich dort eine verfüllte Doline befindet, schilderte Bauingenieur Christian Geusch die Sachlage. Da man über keinerlei Kenntnisse über den Untergrund verfügt sollten laut Fachingenieurbüro Harbauer Kleinbohrungen durchgeführt werden, um dann weitere Sicherungsmaßnahmen einleiten zu können. Rund 4.200,-- € kosten die Bohrungen und eine ebenfalls notwendige Vermessung der Felswand weitere 2.400,-- €. Angesichts des geplanten Kläranlagenneubaus wurde zudem vorgeschlagen mit Hilfe einer Computersimulation festzustellen, wohin die Steine fallen, um dann an dieser Stelle einen Sicherungsstreifen einzuplanen. Mit einstimmigem Beschluß votierten die Gemeinderäte, die Felsen zu sichern. |
Trend zur Kleinkläranlage Allmählich stellen immer mehr Bürger einen Antrag auf Befreiung vom Kanalanschluß. Ein Thema, das auch diesmal wieder den Gemeinderat beschäftigte. Einige Gemeinderäte befürchteten in diesem Zusammenhang die Infrage-Stellung des gesamten Entwässerungskonzeptes. Das Ehepaar Sybille und Johann Koller und Willy Schmid aus Hardt wollen ihre unbebauten Grundstücke nicht an den Schmutzwasser- und Regenwasserkanal anschließen und somit auch von den Straßenbaumaßnahmen befreit werden. Nach längerer Diskussion und Klärung der Sachlage stimmte der Gemeinderat diesen Anträgen zu, da aufgrund der Randlage der betroffenen Flurnummern keine Auswirkungen auf die staatliche Förderung zu befürchten ist. Allerdings wurde fixiert, daß im Falle eines späteren Bedarfs die Kosten für die Abwasser- und Niederschlagsbeseitigung voll zu Lasten der Grundstückseigentümer gehen werden. Etwas anders sah die Sachlage in Hirschstein aus. Hier haben alle Anwohner den Wunsch geäußert, aus dem Entwässerungskonzept des Marktes Beratzhausen herausgenommen zu werden. Hirschstein gehört zusammen mit Hölzhof, Oberlichtenberg, Neupaarstadl, Unterlichtenberg, Zehenthof und Lammhof zum Bauabschnitt 33. Wird dieser Ortsteil nun aus dem Gesamtkonzept herausgenommen ergibt sich laut Berechnungen des Ingenieurbüros Kehrer eine Erhöhung des Abwasseranteils pro Einwohner von 13.169,84 € auf 13.999,43 €. Eine Stellungnahme seitens des Wasserwirtschaftsamtes lag zum Zeitpunkt der Sitzung noch nicht vor, daher wurde dem Antrag zwar generell stattgegeben, allerdings unter der Prämisse, daß dem Markt Beratzhausen kein Schaden entstehen darf. Generell bemerkte Gerhard Rinkes zu dem Thema, daß der Gemeinde allein durch den gesamten Planungsaufwand Kosten entstanden seien und wunderte sich, angesichts der gehäuften Anträge über den plötzlichen Sinneswandel in der Bevölkerung, nachdem vorher alle auf einen Anschluß an den öffentlichen Kanal gedrängt hatten. Andreas Niebler mahnte, eine Linie in die Entscheidungen rund um den Kanalanschluß zu bringen, um nicht irgendwann erpreßbar zu werden und Rinkes befürchtete sogar, daß das Wasserwirtschaftsamt irgendwann aufgrund der vielen Änderungen das gesamte Entwässerungskonzept des Marktes in Frage stellen wird.
Spangler als
Kommandant bestätigt
Fernwärmerohr |