Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 30. Mai 2011:

Klärendes zur Kläranlage Pfraundorf

Die wasserrechtliche Genehmigung für die Teichkläranlage in Unterpfraundorf läuft aus. Die Gemeinde ist nun verpflichtet, die Planung für den Anschluß an die Beratzhauser Anlage und die Oberflächenentwässerung bis Mitte Juni vorzulegen. Aus diesem Grunde waren die Ingenieure Gleixner und Söllner vom Ingenieurbüro Kehrer zu der Gemeinderatssitzung eingeladen worden. Ausführlich stellten sie die verschiedenen Varianten der Oberflächenentwässerung vor, ebenso wie sie die ganze Maßnahme bezifferten.

Derzeit ist Buxlohe an die Pfraundorfer Teichkläranlage angeschlossen. Diese Leitung wird auch weiterhin genutzt werden, nur eben in die andere Richtung. Dafür muß allerdings die Pumpleistung der Station in Buxlohe erhöht werden, wobei man das Gebäude und die Technik weiterhin nutzen kann. Von Buxlohe aus geht’s dann über den Hölzl- und den Lammhof in Richtung Beratzhausen. Allerdings müssen 1450 Meter der Kanalstrecke ohne Förderung gebaut werden. Alles in allem kostet dies 440.000,-- Euro, von denen eine Förderung in Höhe von 150.000,-- Euro abgezogen werden kann. Die Vertreter des Ingenieurbüros stellten nun noch zwei Varianten hinsichtlich der Oberflächenentwässerung vor. Im ersten Fall würde man von einem der bestehenden Klärbecken einen Teil abteilen und die alten Betonwände belassen. Zwar würden die Herstellungskosten niedriger ausfallen, doch der Klärwärter müßte nach Regenereignissen die Sandablagerungen per Hand reinigen. Die zweite vorgestellte Variante sieht ein Becken direkt hinter der Pumpstation vor, das mit einem entsprechendem Gefälle und einer Spülkippe ausgestattet würde, sodaß die Reinigung hier automatisch erfolgen kann. Allerdings sind in diesem Fall die Investitionskosten rund 100.000,-- Euro höher als bei der einfacheren Version. Rechnet man nun die Kosten für die Leitungen, das Regenbecken, die erforderlichen Maschinen und den Umbau der Pumpe in Buxlohe zusammen, so kommt man bei der günstigeren Variante auf 855.000,-- Euro und bei der teureren auf 967.000,-- Euro. Kosten, die langfristig über die Gebühren hereinzuholen sind.

Neubau für Zukunftssicherheit
Andreas Niebler wollte nun wissen, inwieweit die bestehenden Betonwände durch die bis dato eingeleiteten Abwässer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Hierzu konnten die Fachleute keine genauen Auskünfte geben, da man zwecks der genauen Untersuchung die Becken leeren müßte. Allerdings gaben sie zu bedenken, daß man generell von einer Lebensdauer von rund 25 Jahren ausgehen könne und daher durchaus mit eventuellen Reparaturen in kürzerer Zeit zu rechnen sei. Aus diesem Grund stimmten alle Räte mit Ausnahme von Gerhard Rinkes für den Neubau, um auf diese Weise für die kommenden 25 Jahre vorgesorgt zu haben. Benedikt Söllner wollte allerdings noch wissen, ob man nicht die bestehende Pfraundorfer Anlage weiterhin nutzen könne. Die Teichkläranlage erfülle bei Weitem nicht mehr die heutigen Reinigungsanforderungen, sodaß man nun eine Membranfilteranlage einbauen müßte, erläuterten ihm daraufhin die Ingenieure und wiesen auf die bedeutend höheren Kosten für Umbau und Betrieb hin. Probleme werden aber in Zukunft auch die Regenüberlaufbecken in Beratzhausen bereiten, gab Bauingenieur Christian Geusch bei der Gelegenheit bekannt. Sie müssen größer dimensioniert werden, da das neue geplante Klärwerk, das auf 10.000 Einwohner ausgerichtet sein wird, im Falle eines „Regenereignisses“ diese Mengen nicht mehr aufnehmen kann, sodaß das Speichervolumen vergrößert werden muß.

 

Bürgerbegehren abgelehnt

Der Geschäftsleiter Robert Hammer habe sich intensiv mit dem am 9. Mai gegen 9.00 Uhr eingegangenen Antrag auf ein Bürgerbegehren „gegen die zu aufwendigen und daher überteuerten Sanierungsmaßnahmen (Schmutzwasserkanal und Oberflächenentwässerung mit Straßenvollausbau) in der Marktgemeinde Beratzhausen“ befaßt und ihn geprüft, gab Bürgermeister Konrad Meier in der jüngsten Sitzung bekannt, während man auf einen eventuell eingehenden Anruf aus dem Rathaus wartete. Dort hatten nämlich zwei Verwaltungsmitarbeiter Stellung bezogen, um sofort parat zu stehen, falls doch die erforderlichen Unterschriften nachgereicht würden. Dies war jedoch nicht der Fall, sodaß Hammer seine aufwendig erstellte Power-Point-Präsentation zum Bürgerbegehren nicht mehr vorstellen mußte. Mit dem Satz „Wenn die Verwaltung sagt, daß das Bürgerbegehren so nicht rechtens ist, dann brauchen wir auch keine Diskussion und nicht alle Eventualitäten durchspielen“, hatte Alois Dürr den Prozeß abgekürzt. Gegen die Stimmen von Oswald Kailer, Martin Dechant und Franz-Xaver Bleicher wurde das Bürgerbegehren abgelehnt. Allerdings meldete Josef Weigert dennoch Kritik an. Die 90 Seiten umfassende Tischvorlage zu dem Thema war ihm entschieden zu umfangreich. Er wollte zudem erst gar nicht hochrechnen, wieviel Zeit es gekostet hat, diesen Schriftsatz 20 mal zu duplizieren. „Zwei Seiten, was rechtlich Sache ist hätten vollständig gereicht“, mahnte er sich in Zukunft auf das Wesentliche zu beschränken.