Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 15. September 2011:

Nein zum Brunner Gewerbegebiet

Nur ein Tagesordnungspunkt stand nach der Sommerpause auf dem Plan für die öffentliche Sitzung des Gemeinderats und der wurde ganz schnell negativ beschieden. Beratzhausen bleibt bei seinem Veto hinsichtlich des geplanten Brunner Gewerbegebiets. Debattiert wurde jedoch zunächst, ob die Tagesordnung nun mit einem Beschluß über ein Photovoltaik-Dach auf dem Bauhofdach ergänzt werden sollte oder nicht. Außerdem wurde die Bepflanzung des Johann-Ehrl-Platzes angesprochen und der desolate Zustand der Außenanlagen des Gerhardinger Kindergartens kritisiert.

Der Haushalt sei nun genehmigt und da man in den Besprechungen signalisiert hatte, daß die rentierliche Investition für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Bauhofdach in einem Nachtragshaiushalt untergebracht werden könnte, beantragte Rupert Liebl gleich zu Beginn der Sitzung, diesen Punkt in die Tagesordnung aufzunehmen. Er begründete dies mit der terminlichen Brisanz des Themas, da zum einen Ende des Jahres die derzeit garantierte Einspeisevergütung endet und zum anderen ihm ein einmaliges Angebot mit einer Garantie von 20 Jahren auf die Wechselerichter vorliege, das wiederum nur bis Ende Oktober Gültigkeit habe. Ehe man nun jedoch über die Aufnahme in die Tagesordnung abstimmt hatte, war die thematische Diskussion schon voll im Gange, wurden für und wider in die Runde geworfen. Liebl hatte bereits in seinem Antrag auf die „Historie“ des SPD-Antrags erinnert. Im Januar 2011 hatte man den Antrag gestellt, im August war er auf der Tagesordnung gelandet und man hatte ihn mit 13 gegen zwei Stimmen befürwortet. Die Umsetzung war dann jedoch am Fehlen eines genehmigten Haushalts gescheitert. Der Posten sei denn auch mit dem Verweis auf die Möglichkeit, diese Investition im Rahmen eines Nachtragshaushalts zu tätigen aus dem Gesamthaushaltspaket gestrichen worden, obwohl das Landratsamt die Gemeinde explizit darauf hingewiesen habe, das es sich um rentierliche Schulden handle und somit nichts gegen das Projekt spreche, konstatierte Liebl und wollte nun wenigstens eine positive Entscheidung, um die guten Konditionen nutzen zu können.

Konkrete Zahlen und Fakten vor Entscheidung
Seine Ratskollegen waren zwar fraktionsübergreifend nicht generell gegen das Projekt, wollten jedoch nochmals die konkreten Fakten und das Zahlenmaterial vorgelegt bekommen, um die Thematik im Vorfeld genau prüfen zu können. Georg Beer gab zu bedenken, daß Beratzhausen die höchst verschuldete Gemeinde im Landkreis sei und auch wenn es sich um sogenannte rentierliche Schulden handle die benötigten 150.000,-- Euro erst einmal aufgenommen und anschließend abbezahlt werden müßten. Mit einer Amortisierung sei schließlich erst nach rund zehn Jahren zu rechnen, mahnte er. So wie auch bereits Bürgermeister Konrad Meier wollte Beer die Energiegenossenschaftsgründungen im Landkreis abwarten. Nachdem Andreas Niebler daran erinnert hatte, daß „alles aus dem Ruder lauft“, da man bereits Fakten diskutiere, obwohl noch nicht einmal abgestimmt worden sei, ob der Punkt auf die Tagesordnung soll, plädierte er für eine „saubere Aufbereitung“ der Thematik seitens der Verwaltung bis zur kommenden Sitzung in der man dann das Thema behandeln könne. Außerdem will er dann auch wissen, was die notwendige Verstärkung des Bauhofdaches kosten würde. Mit zehn zu acht Stimmen beschloß´man genau in dieser Weise vorzugehen.

Kaufkraftverlust
Auch wenn es sich in der Zwischenzeit herausgestellt hatte, daß das Landratsamt die umliegenden Gemeinden noch zu einem Gespräch einladen will, verweigerte der Gemeinderat Beratzhausen formal sein Einverständnis zum Brunner Gewerbegebiet, das an der Autobahnausfahrt Laaber geplant ist. Man befürchtet einen Kaufkraftverlust der umliegenden Orte, Investitionen für die notwendige Infrastruktur und beantragt die Prüfung des Vorhabens auf der Grundlage des Landesentwicklungsprogramms, sowie einheitliche Informationen durch das Landratsamt. Letzterem hatte man diese Bedenken bezüglich der geplanten Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplanentwurfs bereits im August 2009 schriftlich mitgeteilt, jedoch keine Antwort erhalten.

Keine Elsbeere und kein Ginko-Baum auf dem Ehrl-Platz
Die Arbeiten am Ehrl-Platz sind in vollem Gange und veranlaßten Oswald Kailer nun seinerseits ein paar Vorschläge in die Runde zu werfen. Er würde gerne den Baum des Jahres, eine Elsbeere dort sehen und wenn das schon nicht geht, dann einen Gingko-Baum. Allerdings wies ihn Bauleiter und Marktrat Martin Tischler darauf hin, daß die Pflanzen- beziehungsweise Baumarten mit dem Kreisfachberater Sedlmeier abgestimmt würden. Auch Kailers Vorschlag, die ARGE sollte doch den bei den Arbeiten an der Königsmühle angefallenen Humus zum Johann-Ehrl-Platz verbringen, stieß nicht auf positive Resonanz. Der Zuwendungsbescheid für den Kanalbauabschnitt 29, sprich Schrotzhofen ist nun nach langer Zeit bei der Gemeinde eingetroffen. Robert Hammer versprach, daß alle Fakten bis zur kommenden Gemeinderatssitzung aufgearbeitet sein werden und gab jetzt schon bekannt, daß man Anliegerversammlungen abhalten wird, um in diesem Rahmen vorallem die Straßenwiederherstellung zu thematisieren.

Kindergarten: Priorität hat der Innenbereich
Im Rahmen des Tagesordnungspunktes „Anfragen“ wollte Isabella Ruff-Spangler wissen, wieso sich die Außenanlagen des Gerhardinger Kindergartens noch in einem derartig desolatem Zustand befinden und in diesem Bereich Stillstand herrsche, obwohl der Kindergarten bereits gestartet sei. Zuerst einmal habe der Innenbereich oberster Priorität und bis dahin müßten sich die Kindergärtnerinnen eben etwas einfallen lassen, lautete in diesem Punkt die Antwort des Bürgermeisters. Walter Liedtke war das am Straßenrand abgestellte Wohnmobil und das Moped des Anliegers Knoll in der Wassergasse ein Dorn im Auge. Seit der Ablehnung der von Knoll federführend beantragten 30er-Zone stünde der Fuhrpark an einer unübersichtlichen Stelle, berichtete Liedtke und wollte wissen, ob die Gemeinde hier nicht Abhilfe schaffen könne. Meier konnte von weiteren in diese Richtung gehenden Beschwerden berichten und wird diesen nun nachgehen.