Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung vom 29. März 2012

Windkraftanlagen weiterhin von großem Interesse / Wiendl-Gelände erneut im Fokus

Die Standorte für Windkraftanlagen sind für die Bürger von großer Relevanz, aus diesem Grunde war auch diesmal wieder eine ganze Reihe von Bürgern in die Gemeinderatssitzung gekommen, denn auf der Tagesordnung standen mehrere Punkte, die dieses Thema zum Inhalt hatten. Im Übrigen wurde das Thema Wiendl-Gelände erneut debattiert.

Nachdem die Ostwind AG aufgrund der Verhandlungen mit der Pfraundorfer Bürgeriniti ative auf die zwei der Ortschaft am nächsten gelegenen Windräder verzichtet hatte, galt es nun im Gemeinderat über die zwei restlichen auf Beratzhauser Gebiet zu entscheiden. Es wurden nunmehr keine Einwände gegen das Projekt erhoben. Die Firma Green Energy wiederum beabsichtigt in der Gemarkung Dinau zwei Anlagen zu errichten. Auch wenn die Abstandsflächen zu den Ortschaften Grünschlag, Nassenau, Ober- und Unterwahrberg von der Verwaltung als etwas kritisch eingestuft wurden, stimmte man dem Vorhaben zu, da die von der TA-Lärm vorgegebenen Richtwerte eingehalten werden. Außerdem will Ostwind eine Anlage in Raitenbuch bauen. Da sie aber 1500 m von der Gemeindegrenze entfernt sein wird, hatte der Beratzhauser Marktgemeinderat keinerlei Einwände. Allerdings meldete sich Rupert Liebl zu Wort und monierte, daß die Kommunen in Sachen Windenergie immer wieder gegeneinander ausgespielt würden. In diesem Fall habe zwar Beratzhausen keine Probleme, dafür aber Lupburg. Au0erdem wollte er aufgrund einer Veröffentlichung im Hohenfelser Amtsblatt wissen, ob in Richtung Granswang auf Beratzhauser Terrain weitere Anlagen geplant sind. Bürgermeister Konrad Meier konnte ihm jedoch keine konkrete Auskunft geben und wußte lediglich von einer generellen Suche nach weiteren Standorten.

Baugebiet Parsberger Straße II
Um Baugenehmigungen ging es auch beim Antrag der Firma Wittl, das Thema Flächennutzungsplan und Bebaungsplanaufstellung in der Parsberger Straße erneut zu behandeln. Dreh- und Angelpunkt war hier die Werkszufahrt, die laut Hildegard Wittl weiterhin im Westen belassen werden müsse. Der Vorschlag der Kreisbaumeisterin Urte Kelm, sie nach Norden zu verschieben sei nicht realisierbar, da die notwendige Durchfahrt dann nicht mehr möglich sei. In ihrem Schreiben hat Wittl zudem das geringe Entgegenkommen seitens des Landratsamts auf die ausgebliebene Unterstützung seitens des Marktes Beratzhausen zurückgeführt. Sehr ausführlich schilderte Geschäftsleiter Robert Hammer nun nochmals die Sachlage und wies darauf hin, daß die Kreisbaumeisterin angesichts der geplanten Wohnbebauung und der benachbarten gewerblichen Flächen Konflikte sehe und daher ihre Zustimmung verweigern werde. Man sei der Firma Wittl nichts schuldig, daher solle man das Gebiet gleich an die Firma Gehr verkaufen, kommentierte Walter Liedtke die Diskussion und da Hammer auf Nachfrage erneut betonte, daß Kelm sich auch im Falle der Einhaltung der TA Lärm ihr Einverständnis verweigern werde, stimmte alle außer Josef Weigert gegen den Antrag.

Hangsicherung Turnhalle
Die Hangsicherung hinter der Schulturnhalle beschäftigte erneut den Gemeinderat. Da seit der Sanierung des Daches scheinbar kein Wasser mehr eingedrungen ist, soll nun seitens des Ingenieurbüros Kühnlein eine sogenannte „kleine Lösung“ erarbeitet werden. Im Anschluß informierte Konrad Meier die Anwesenden, daß die Gemeinde eine Stellungnahme zur Mittelschulsituation an Schulamtsdirektor Heribert Stautner abgeben müsse und man davon ausgehen könne, daß aus dem Schulverbund mit Parsberg ein Schulverband werden wird. Während man derzeit rund 650,-- Euro pro Schüler zuzüglich der Kosten für die Schülerbeförderung per anno zahle, werde sich dann der Beitrag erhöhen, erläuterte Meier, konnte jedoch noch keine konkreten Zahlen nennen.

Gemeinderäte fordern Norma-Pläne
Auch das Wiendl-Thema stand erneut zur Debatte. Rubert Liebl hatte sich nach den Stand in Sachen Norma erkundigt. Martin Tischler wollte wissen, wann dem Antrag der FW, der UB und der SPD entsprochen werde und man dem Marktgemeinderat endlich die Planungen vorgelegt werden. Inzwischen lägen der Gemeinde zwei weitere Abbruchangebote vor, wobei das eine unter den angesetzten 250.000,-- Euro und das andere darüber liege, erläuterte Meier. Die Norma gebe die Pläne nicht frei, daher dürfe er sie auch nicht an die Gemeinderäte weitergeben, führte er weiter aus. Eine Aussage, die Alois Dürr so nicht stehen lassen wollte. Er stellte daher die Frage nach einer Vorstellung des Projekts seitens der Norma und sah es als deren Verpflichtung an, den Gemeinderat entsprechend zu informieren, während Tischler noch hinzufügte: „Ich stimme nicht zu, wenn ich nicht die Pläne gesehen habe. Wir wollen informiert werden, was geplant ist!“. Die generelle Informationspolitik brachte Eibl an dieser Stelle zur Sprache. Er erinnerte daran, daß es sich beim Wiendl-Gelände um Städtebaufördergebiet handle, für das Planungen bereits existiert haben, die jedoch vom Bürgermeister ohne das Wissen der Gemeinderäte durch seine geheimen Verhandlungen mit der Norma nivelliert worden seien. Diese mangelhafte Kommunikation bereite Spekulationen, wie einer Zusammenarbeit Norma-Edeka in Sachen Parkplätze, nur Nährboden, kritisierte Eibl. Alles was nicht lange diskutiert werden solle, lege man der alten Laßleben-Strategie in die Weihnachtssitzung, führte er zudem den aus seiner Sicht sehr unglücklichen Abstimmungstermin zum Verkauf ins Feld und forderte: „der Dialog muß nachgeholt werden!“. Gleichzeitig verwies er zudem auf einen UB-Antrag aus dem Jahre 2009 zum Thema Wiendl-Gelände, der entgegen den in der Gemeindeordnung festgelegten Bestimmungen bis dato noch nicht behandelt worden sei.

Zuschüsse genehmigt, Zehentstadlfest abgelehnt

Diverse Zuschussanträge standen in der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Debatte. Aufgrund der generellen Festlegung eines Förderungssatzes von fünf Prozent für bauliche Maßnahmen wurden die entsprechenden Anfragen auch problemlos befürwortet. Lediglich der Antrag des Kulturreferenten Michael Eibl auf die Bezuschussung von Feierlichkeiten anläßlich des Zehentstadljubiläums führte zu kontroversen Diskussionen.

Die Kirchenverwaltung Schwarzenthonhausen beabsichtigt Baumaßnahmen zur Beseitigung des Niederschlagswassers vom Kirchen- und Leichenhausdach in Angriff zu nehmen. Laut der vorliegenden Angebote werden die Kosten bei rund 8.400,-- Euro liegen, sodaß die Gemeinde nun einen Zuschuss von 400,-- Euro bewilligt hat. Der Moidla- und Burschenverein Mausheim hat mit dem Bau eines Dorfstadls begonnen. Im Vorfeld wurde ein Vertrag mit den Rechtlern geschlossen, der besagt, daß sowohl die Kosten für den Abbruch der alten und der Bau der neuen Scheune, sowie der Unterhalt von dem Verein übernommen werden. Nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch die Rechtler und die Mausheimer Bürger sollen den Neubau nutzen können. Die Bausumme wurde mit 38.000,-- Euro beziffert, sodaß nun ein Antrag auf einen Zuschuss in Höhe von 1.900,-- Euro vorgelegt worden war. Laut Gemeinderatsbeschluß soll dieser Betrag in den Haushalt 2012 aufgenommen und nach Vorlage des Leistungsnachweises ausgezahlt werden. Auch die Sanierung der Treppe am Pfraundorfer Gerätehaus soll im Haushalt berücksichtigt werden. Rund 10.000,-- Euro wird diese Maßnahme kosten, wenn sich die Pfraundorfer Feuerwehrler aktiv an den Abbrucharbeiten beteiligen. Die Verwaltung wurde nun mit der Angebotseinholung beauftragt.

Kulturreferent Michael Eibl zieht Antrag zurück
Da die Sanierung des Zehentstadls heuer ihr 25jähriges Jubiläum feiern wird, hatte Kulturreferent Michael Eibl den Antrag gestellt, dieses Ereignis mit einer Feier zu würdigen. Das Kuratorium Europäische Kulturarbeit habe seine Unterstützung bereits zugesagt, er selber stelle sich als Koordinator zur Verfügung und werde zudem dafür sorgen, noch weitere Vereine und Organisationen mit ins Boot zu holen. Als Budget für die Festivitäten sollte der Markt einen Betrag von 3.000,-- Euro zur Verfügung stellen. Mit der Sanierung des Zehentstadls habe der Markt Beratzhausen sein Geschichtsbewußtsein unter Beweis gestellt und „zugleich einen Ort geschaffen, an dem regionale und internationale Kultur einen würdigen Veranstaltungsrahmen finden, sowie die Gemeindebibliothek und der Sitzungssaal optimal untergebracht sind“, hatte er seinen Antrag begründet. Außerdem hatte er auf kleinere notwendige Reparaturarbeiten im Eingangsbereich an der Fassade und Treppe hingewiesen. Der Bauingenieur habe bereits die Einstellung von 20.000,-- Euro für die Sanierungsarbeiten beantragt, gab an dieser Stelle der Bürgermeister bekannt. Die Unterhaltsarbeiten wurde zwar von den meisten Gemeinderäten als „normale Sache“ betrachtet, doch bei den Feierlichkeiten schieden sich die Geister. Während Walter Liedtke und Andreas Niebler die Ansicht vertraten, daß für so etwas kein Geld da sei und man angesichts des noch zur Debatte stehenden Haushalts nur wieder „ein neues Faß aufmache“, gaben Martin Tischler und Michael Eibl zu bedenken, daß es sich nicht um irgendein Gebäude und auch um kein gewöhnliches Vereinsfest handle. Der Kulturreferent wies zudem darauf hin, daß die Gemeinde Beratzhausen sich durch seine zahlreichen qualitativ hochwertigen Veranstaltungen von anderen Gemeinden abgrenze und dies nur durch den sanierten Zehentstadl möglich sei. Da jedoch nicht der gesamte Gemeinderat hinter einer Jubiläumsfeier stehe, ziehe er seinen Antrag zurück, beendete Eibl die Diskussion und wies darauf hin, daß die von ihm angesprochenen Renovierungsmaßnahmen nicht 20.000,-- Euro kosten würden, da es sich normale, durch den Bauhof zu erledigende Unterhaltsmaßnahmen handle.