Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung vom 22. November 2012

Veto gegen Kombination von Kläranlage und Biogasanlage

Bereits in der vorangegangenen Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Konrad Meier die Räte über den von Oswald Kailer eingereichten Antrag in Sachen Kläranlagenbau informiert. Nun hatte er zu einer außerordentlichen Sitzung geladen und zwecks der fachlichen Information Ingenieur Dr: Helmut Resch hinzugezogen.

Oswald Kailers Antrag, die Klärwerk-Planungen einzustellen, um die BERR mit der Planung und Errichtung einer Kläranlage mit Biogasgewinnung zu beauftragen, stand an diesem Abend als einziger Tagesordnungspunkt der öffentlichen Gemeinderatssitzung zur Debatte. Kailer hatte zudem vorgeschlagen, den Standort zu verlagern, um auf diese Weise die kostenintensiven und mit starken Eingriffen in die Natur verbundenen Felssicherungsmaßnahmen zu vermeiden und seinen Antrag mit dem Hinweis begründet, daß man auf diese Weise das energieaufwendige Trocknen und das umweltschädliche Verbrennen vermeiden und stattdessen Energie erzeugen könne. Ergänzt hatte er seinen ursprünglichen Antrag nun noch mit einem weiteren, in dem er die Wirtschaftlichkeitsberechnung forderte. Nach der Vorstellung diverser erfolgreicher Projekte, in denen man Kläranlagen mit Biogasanlagen kombiniert hat, ging Dr. Resch auf die Wirtschaftlichkeit ein.. Entscheide man sich für die anerobe Stabilisierung, sprich Faulung anstatt für die aerobe Trocknung, so müsse man mit hohen Baukosten und einem höheren personellen Aufwand rechnen, wodurch sich trotz des geringeren Energiebedarfs und der Gasgewinnung und -nutzung eine auf 12.000 Einwohner ausgelegten Kläranlage erst in 20 Jahren amortisieren würde, gab der Fachmann den Anwesenden zu bedenken und wies zudem darauf hin, daß im Falle von der noch kleineren Anlage in Beratzhausen die Energie und Wärme nicht einmal für den Kläranlagenbetrieb ausreichen würden. Die Faulung sei ab 20.000 Einwohner wirtschaftlich, zwischen 10.000 und 15.000 Einwohnern bewege man sich in einer Grauzone und unter 10.000 Einleitern sei die Wirtschaftlichkeit nicht mehr darstellbar, rechnete er den Anwesenden vor, um anschließend den Rat zu geben: „Wenn Sie über Biogas nachdenken, dann unabhängig von der Kläranlage“: Gleichzeitig wies er darauf hin, daß die Klärschlammmenge in Beratzhausen nicht ausreiche, um eine Anlage zu „füttern“. Dr. Resch habe mit seinem Vortrag und den fundierten Argumenten den Antrag Kailers ad adsurdum geführt, kommentierte Andreas Niebler die Angelegenheit, während Alois Dürr zudem angesichts der bereits gefaßten Beschlüsse zum Kläranlagenbau monierte, daß der Grünen-Vertreter den Antrag, ähnlich wie bei der Gestaltung des Johann-Ehrl-Platzes, erst zu so einem späten Zeitpunkt gestellt und auf diese Weise die Projektrealisierung verzögert hat. Angesichts der von Dr. Resch ins Feld geführten Fakten lehnte der Gemeinderat den Antrag gegen die Stimme des Antragstellers einstimmig ab.