Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 09. Oktober 2014

Beitritt zur Laber-Naab Infrastruktur GmbH beschlossen

Ganze zwei Punkte standen auf der Tagesordnung der öffentlichen Gemeinderatssitzung, doch sowohl der Beitritt zur Laber-Naab Infrastruktur GmbH als auch die Auswechslung der Straßenbeleuchtung sorgten für reichlich Diskussionsstoff bei den Gemeinderäten.

Gleich zu Beginn der Sitzung, wurde die Tagesordnung nicht wie gewohnt genehmigt, sondern Georg Thaler wollte zunächst einmal wissen, wieso der bereits im Juni eingereichte Antrag seiner Fraktion bezüglich der Freiflächen des Kindergartens bis dato nicht behandelt wurde. In Anbetracht der bereits jetzt schon beengten Verhältnisse fordert die SPD, dass diese Flächen auch im Falle einer Umnutzung des Wiendl-Areals nicht verkleinert werden dürfen. Die Einwände Bürgermeister Konrad Meiers, der Antrag beziehe sich auf das Norma-Projekt, daher habe er ihn für die sich mit diesem Thema befassenden Sitzung vorgesehen., ließ Thaler nicht gelten. Die Norma interessiere ihn an dieser Stelle nicht, es gehe rein um den Antrag. Wenn keine umfangreichen Vorarbeiten notwendig sind, müssen Anträge innerhalb von drei Monaten behandelt werden, zitierte er die Vorschriften seitens des Landratsamts und wollte wissen, ob Meier auf diese Art und Weise „mit aller Gewalt“ eine Dienstaufsichtsbeschwere forcieren wolle. Schlußendlich einigte man sich auf die Aufnahme des Antrags in die Tagesordnung der kommenden Sitzung am 20.Oktober. Allerdings erfuhren die Räte zu einem späteren Zeitpunkt, dass die Norma-Vertreter nicht bereit seien, das Projekt in der öffentlichen Sitzung vorzustellen.

Amortisierung durch Energieeinsparung
In Kürze werden im Rahmen der Wartung der Straßenbeleuchtung in der Marktgemeinde die Lampen gewaschen. Bei 492 Lampen handelt es sich um Quecksilberdampflampen, die ab 2015 verboten und daher im Handel nicht mehr erhältlich sein werden. Um Synergieeffekte zu nutzen hatte die Verwaltung den Räten den Vorschlag unterbreitet diese Leuchtmittel zu einem Stückpreis von 95,-- Euro auszutauschen. Robert Hammer wies bei der Vorstellung des Projekts auf die zu erwartende Energieeinsparung hin. Laut Kämmerer Josef Paulus ist auf diese Weise in 2,5 Jahren mit einer Amortisierung der Investitionskosten zu rechnen. Die EON sei laut dem von 2003 bis 2023 laufenden Wartungsvertrag zum Austausch der Lampen verpflichtet. Wenn dies nun aufgrund der Vorschriften nicht möglich sei, entfalle die Geschäftsgrundlage, somit könne man den Vertrag kündigen, sich auf diese Weise die 27.000,-- Euro per anno sparen, rechnete Achhammer den Anwesenden vor. Er wollte diese Aufgaben dem Bauhof übertragen und stattdessen lieber Tätigkeiten wie das Rasenmähen outsourcen. Der Bauhof sei aufgrund der fachlichen Qualifikationen nicht in der Lage diese Tätigkeiten auszuführen, da nicht nur einfach Glühbirnen gewechselt werden müßten, gaben an dieser Stelle Hammer und Bürgermeister Meier zu bedenken, während Diana Hehenberger Vergleichsangebote sehen wollte und Ludwig Scheuerer die interkommunale Zusammenarbeit verstärken und bei den Hemauer Stadtwerken zwecks Wartung anfragen wollte. Nach langem hin und her einigte man sich gegen die Stimmen der CWV, der Grünen, Michael Eibls und Alois Dürrs den Austausch jetzt vorzunehmen, gleichzeitig jedoch den Wartungsvertrag zu überprüfen und zu eruieren, ob auch ein anderer Anbieter die Leistungen übernehmen kann.

Schnelles Internet mit der Infrastruktur GmbH
Als Gast konnte man diesmal Franz Herrler in der Sitzung begrüßen, der gekommen war, um die Laber-NAab-Infrastruktu GmbH vorzustellen. Die GmbH wurde gegründet, um in den Gemeinden flächendeckend den DSL-Ausbau zu realisieren und zwar unter Einsatz der entsprechenden Fördermittel. Um den Förderregularien zu entsprechen bedeutet dies, dass die Gemeinden neutrale Ausschreibung formulieren müssen, die Infrastruktur-GmbH ein Angebot abgeben muss. Sobald es sich hier um die günstigste Offerte handelt, bekäme sie den Zuschlag und würde den Leitungsausbau in die Hand nehmen, anschließend das Netz an einen Provider vermieten. Die öffentlichen Mittel blieben so in der öffentlichen Hand, ebenso wie die Gemeinden indirekt Eigner ihrer Infrastruktur blieben, argumentierte Herrler und gab zu bedenken, dass die Infrastruktur GmbH auch am Ausbau zu entlegeneren Ortsteilen interessiert sei, da der Wasserzweckverband die Vernetzung, sprich die automatische Ablesung der Wasserzähler aller Anschlußnehmer beabsichtige. Die Satzung der Infrastruktur GmbH sei von der Rechtsaufsicht geprüft und als„wasserdicht“ befunden worden, gab er bekannt. Als Gesellschafter sollen die Kommunen aufgenommen werden und jeweils einen Geschäftsanteil in Höhe von 5.000,-- Euro einbringen, wobei die „Nachschusspflicht“ explizit ausgeschlossen wird. Auf die Frage Eibls, warum man bei derartigen Zielen nicht eine gemeinnützige Gesellschaftsform, wie zum Beispiel die einer Genossenschaft oder aber eines Zweckverbands gewählt habe, antwortete Herrler mit dem Hinweis, dass die GmbH die am einfachsten und schnellsten zu realisierende Form gewesen sei. Die Breitbandpaten Rupert Liebl und Dieter Kuberski waren in der Sitzung ebenfalls anwesend und stellten eine ganze Reihe von Detailfragen, die jedoch zum Teil von Herrler aufgrund des Ist-Stands noch nicht beantwortet werden konnten. Da der Großteil der Räte von der Idee überzeugt werden konnten beschloss man den Beitritt gegen die Stimmen von Gerhard Gleixner und Ludwig Scheuerer.