Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 18. Dezember 2014

Normaangebot angenommen

 

 Die Weihnachtssitzung des Marktgemeinderats Beratzhausen begann recht ungewöhnlich, nämlich mit einer rund einstündigen nichtöffentlichen Sitzung. Das Norma-Verkaufsangebot stand hier zur Debatte. Im Anschluß wurde in der öffentlichen Sitzung verkündet, dass man das Angebot mit einer Mehrheit von 14 : 4 Stimmen angenommen habe. Der Norma-Expansionsleiter Herbert Zangl stellte das Projekt nun auch noch der Öffentlichkeit kurz vor.

Längsseitig zu Schulhof und Kindergarten soll das mit einem Grünstreifen zur Edeka abgegrenzte 800qm große, mit einem versetzten Pultdach eingedeckte Norma Gebäude angesiedelt werden. Sollte es die Edeka wünschen, so könne hier eine fußläufige Verbindung entstehen, erläuterte Zangl den Räten. Ebenfalls fußläufig und barrierefrei sollen die Parkplätze bei der Arztpraxis mit dem Areal des Discounters, das wiederum 52 Parkplätze umfassen soll, verbunden werden. Die Erschließung soll neben der Einfahrt zur Edeka von der Staufferstraße her erfolgen, die Anlieferung ist auf der Rückseite, sprich an der Grenze zum Kindergarten vorgesehen. Die Freispielfläche des Kindergartens wird sich, wie in den bis dato vorgestellten Planungen auch, verringern, allerdings soll hier zum Flächenausgleich das BRK-Heim weichen. Das Gemeinschaftsprojekt mit der Edeka sei leider gescheitert, bedauerte Zangl in der Sitzung und wies darauf hin, dass Edeka jedoch ohne Weiteres den jetzigen Markt „wegschieben“ und auf dem einem englischen Investor gehörenden Gelände einen neuen Markt bauen könne. Auf Nachfrage Dr. Diana Hehenbergers gab er zudem bekannt, dass ein Drogeriemarkt im Bereich der Norma aus Platzgründen nicht realisierbar sei, seine Firma es jedoch begrüßen würde, wenn dieses Angebot im Bereich der Edeka offeriert werden würde.


Fehlende städtebauliche Abstimmung
Die Punkte „Platzgründe und Drogeriemarkt“ griff Georg Thaler auf, um darauf hinzuweisen, dass das Gelände aufgrund mangelnder Expansionsmöglichkeiten als Standort für einen weiteren Supermarkt ungeeignet sei. „Ich halte es für eine städtebauliche Fehlentwicklung“, konstatierte der Fraktionssprecher der SPD und kritisierte zudem die fehlende Abstimmung der Planungen mit dem Architekturbüro Dömges. In einem städtebaulich sensiblen Bereich solle das Norma-Gebäude hineingezwängt werden, mahnte er das Fehlen einer ortsverträglichen Gestaltung an Thaler erinnerte zudem an die damals über das Verfassungsgericht erstrittene ortshomogene Bauweise des derzeitigen Edeka-Markts. Sein Fraktionskollege Gerhard Rinkes bezog sich auf ein den Räten vorliegendes Schreiben der Edeka, in dem der Konzern zwecks Neubau Interesse an dem Wiendl-Gelände bekundet. Er zitierte das Schreiben und warnte vor einer eventuellen Schließung des bestehenden Vollsortimenters aufgrund mangelnder Expansionsmöglichkeiten. Der mit der Norma vereinbarte Preis liege unter dem Quadratmeterpreis für die Parzelle 99, kritisierte Rinkes im Übrigen den Verkauf des Geländes zu einem zu geringen Wert. Josef Weigert jun. ergänzte diese Ausführungen mit seinem Hinweis auf die Anlieferungen in direkter Angrenzung an den Kindergarten. Hier könnte sich Zangl die Errichtung einer Abgrenzungsmauer vorstellen. Die in der Sitzung getroffene Entscheidung sei gut und zukunftsweisend, konstatierte Matthias Beer und konnte nicht verstehen, wieso nun wieder kurz vor dem Abschluß des Kaufvertrags ein neuer Investor, sprich die Edeka aus der Versenkung aufgetaucht sei. In der darauffolgenden Abstimmung votierte die Mehrheit der Gemeinderäte gegen die Stimmen der SPD für die Vorlage der konkreten Planungen im Januar. Das gleiche Abstimmungsverhältnis konnte man bei der Vergabe der vom Markt Beratzhausen zu übernehmenden Abbrucharbeiten verzeichnen. Den Auftrag wird nun der günstigste Anbieter für 120.000,-- Euro erhalten.

Gewerbeansiedlung an Kallmünzer Straße
Am Ende der Sitzung konnte Ludwig Scheuerer noch eine positive Meldung verkünden. Die Raiffeisenbank hat für die Errichtung eines Lagers Interesse an einem Grundstück an der Kallmünzer Straße bekundet. Ein Ortstermin habe bereits stattgefunden, nun seien Gemeinde und Landratsamt gefordert, durch ein möglichst unkompliziertes Planungsverfahren ihren Beitrag zu einer schnellen Realisierung zu leisten, umriß Scheuerer die weitere Vorgehensweise und sah in diesem Projekt einen neuen Anfang für Beratzhausen.