Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 18. Juni 2015

Bauantrag Norma mehrheitlich abgesegnet

 

 Am vergangenen Donnerstag tagte der Gemeinderat nicht wie gewohnt im Zehentstadl, sondern im alten Sitzungssaal im Rathaus. Eine bunte Tagesordnung stand zur Debatte, denn neben der Vereidigung des neuen Marktrats Michael Landfried standen der Norma-Bauantrag, die Herausnahme des Grundstücks Gradl aus dem Landschaftsschutzgebiet und die Änderung der Entwässerungssatzung auf der Agenda. Außerdem wurde der in nichtöffentlicher Sitzung diskutierte und geänderte Stellenplan abgesegnet.

 

Statt mit der Genehmigung der Niederschrift der letzten Sitzung begann die Gemeinderatssitzung im Monat Juni diesmal mit der Vereidigung des neuen Marktrats Michael Landfried, der aufgrund des Rücktritts von Alois Dürr nun die UB-Fraktion verstärken wird. Fraktionssprecher und Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses wird Michael Eibl. Georg Fromm wird die Fraktion im Bauausschuss, im Umweltausschuss und beim Wasserversorger Eichlberger Gruppe vertreten, während Landfried in den Rechnungsprüfungsausschuss gehen wird.

Norma will selber bauen
Nach Erledigung dieser Formalien konnte man mit der Abarbeitung der eigentlichen Tagesordnung beginnen. Das Hauptaugenmerk lag hier auf dem Bauantrag der Norma, da sich der Konzern entschieden hat, das Projekt in Beratzhausen selber zu realisieren. Die Norma will sich an dem bereits vom Gemeinderat befürworteten Konzept des externen Investors, der ursprünglich den Markt bauen wollte, orientieren. Die Räte hatten die Pläne in Papierform als Vorlage erhalten, Baureferent Martin Tischler erläuterte ihnen zudem einige Details, so unter anderem, dass zwecks Verringerung der notwendigen Abgrabungen die Gebäudehöhe nun statt 4,20 m 4,21 m betragen wird. Außerdem wies Tischler darauf hin, dass fünf Parkplätze bei Dr. Bloos wegfallen werden. Die Verkaufsfläche wird laut des ebenfalls während der Sitzung präsenten Norma-Expansionsleiters Zangl von 1000 qm auf 1025 qm vergrößert werden, wodurch das Gebäude um einen halben Meter länger werden wird. Die benötigten Flächen im Bereich des Kindergartens und des Schulhofs werden jedoch gleich bleiben. In diesem Zusammenhang wies Thaler jedoch darauf hin, dass sich die von der Gemeinde einzuhaltenden Abstandsflächen aufgrund der Gebäudeerhöhung vergrößern werden, somit der Gesamtflächenbedarf größer werden wird. Den ständigen Planungs- und Planerwechsel seit rund viereinhalb Jahren ansprechend wollte Ludwig Scheuerer wissen, ob nun endlich Nägeln mit Köpfen gemacht würden und man noch heuer mit dem ersten Spatenstich rechnen könne. „Die Verzögerung tut mir leid“, entschuldigte sich Zangl, wollte auf jeden Fall noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen, wies jedoch gleichzeitig auf die voraussichtliche Zeitspanne von rund drei Monaten bis zur Genehmigung des neuen Bauantrags hin. Er höre zum ersten Mal, dass fünf Parkplätze bei der Arztpraxis wegfallen, konstatierte Thaler und forderte die Verwaltung auf, abzuklären, inwieweit nun die damals im Rahmen der Gestaltung dieses Bereichs geflossenen Fördermittel zurückzuzahlen sind und wer für diese Mehrkosten aufkommen wird. Da sich die Flächen im Bereich der Sanierungssatzung der Gemeinde befinden, vermißte er zudem die Stellungnahme des Architekturbüro Dömges, zumal der Gemeinderat die Einholung des Gutachtens bereits beschlossen hatte. Diese zwei Punkte wurden im anschließenden Beschluss auch verankert. Gegen die Stimmen der SPD-Fraktion wurde der Bauantrag befürwortet.

 

Bauvorhaben Gradl
Das Außenbereichs-Bauvorhaben Gradl in Mausheim hatte schon mehrfach den Bauauschuss und den Gemeinderat beschäftigt. Nun stand erneut die Herausnahme der Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet auf der Tagesordnung. Man habe sich bereits lange genug mit diesem Thema auseinandergesetzt und ein rechtlich korrektes Ergebnis erzielt, faßte Ludwig Scheuerer den Sachstand zusammen und gab bekannt, dass seine Fraktion bei der Ablehnung bleiben werde. Überrascht von dem Eingreifen des Landratsamts zeigte sich Andreas Niebler und vertrat die Überzeugung, dass Gradl genügend Immobilien besitze, um seine Tochter behindertengerecht unterbringen zu können. Das Landratsamt sei aufgrund der Sachlage nun eben zu einem anderen Ergebnis gekommen, konterte Thaler, erachtete die in der Vergangenheit gefaßten Beschlüsse zwar formalrechtlich als richtig, stellte jedoch die Frage in den Raum, ob sie auch gerecht seien. Auf keinen Fall dürfe die Immobilienanzahl des Antragstellers der Entscheidungsfindung herangezogen werden, da es jedem einzelnen freigestellt werden müsse, wo er wohnen wolle, gab er zudem zu bedenken. Die Mehrheit des Gemeinderats stimmte jedoch gegen die Herausnahme des Grundstücks aus dem Landschaftsschutzgebiet.

 

Geschossflächenermittlung bei Gewerbebauten
Um die Ermittlung der Geschossflächen bei gewerblichen Gebäuden, die eine Höhe von 3,50 Meter übersteigen, ging es im letzten Punkt der Sitzung. Hier war man sich einig, dass die Satzung endlich vereinfacht werden sollte und man die Geschossflächen dieser Gebäude genauso wie bei anderen Immobilien berechnen soll. Im Rahmen der allgemeinen Informationen gab Ludwig Scheuerer den Sachstand rund um das Bauvorhaben der Raiffeisen bekannt. Derzeit müsse man die Einwendungen der Träger öffentlicher Belange einarbeiten, erläuterte er, ging von einem dreimonatigen Genehmigungsfenster aus und rechnete daher eventuell mit dem ersten Spatenstich im Herbst. Die Haushaltskonsolidierung im Fokus monierte Georg Thaler die Ausgaben für das Volksfest und wollte eine genaue Kostenaufstellung sehen. Zudem wollte er wissen, wann sich der Haushaltskonsolidierungsausschuss wieder treffen wird. Am Volksfest werde sich nichts mehr ändern, konterte an diese Stelle Bürgermeister Konrad Meier und kommentierte die Frage nach dem besagten Tagungstermin, dass man den Termin erfahren werde, wenn die Einladungen herausgeschickt werden.