Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 21. Januar 2016

 Haushaltsentwurf bis Februar

 

Der Fraktionssprecher der Unabhängigen Bürger Michael Eibl hatte bereits in der Dezember-SItzung nach dem Sachstand in puncto Haushalt und Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen gefragt und im Januar das Ganze in Antragsform gefaßt. Bürgermeister Konrad Meier hatte sich nun daraufhin eine detaillierte Aufstellung von Kämmerer Josef Paulus geben lassen, um die Differenzen von eingestellten und definitiv verbrauchten Summen in der jüngsten Gemeinderratssitzung zu verlesen.

 

Ich kann mir das nicht merken. Ich erwarte bei einem so komplexen Thema eine Tischvorlage....Das waren rund 50 Positionen.“, monierte Robert Achhammer im Anschluß an den Vortrag die fehlenden Unterlagen. Meier hatte im Vorfeld eingeräumt, dass einige Projekte nicht umgesetzt wurden und dies unter anderem auf das Ausscheiden Bauingenieurs Geusch geschoben. So war zum Beispiel die Parkplatzsanierung bei der Schule gar nicht ausgeschrieben worden. Die Bewertung des Kämmerers sei gar nicht nötig gewesen, kommentiert Eibl das vorgelesene Zahlenwerk und wollte schlicht und ergreifend die Abweichungen wissen, sprich welche Projekte realisiert wurden und welche nicht. Diese Informationen wollten sowohl er als auch seine Kollegen rechtzeitig erhalten, damit der Gemeinderat sich ein Bild machen und über die weitere Verfahrensweise entscheiden kann. Als Beispiel nannte Eibl die nichtsanierte Treppe des Zehentstadls und stellte die Frage in den Raum, was dagegen spreche, diese Position rechtzeitig, also noch vor Verabschiedung des Haushalts, auszuschreiben. Generell kritisierte er, dass der Erlös aus dem Verkauf der Grundstücke in den allgemeinen Haushalt eingeflossen sind, anstatt ordnungsgemäß zur Schuldentilgung verwendet zu werden.

 

Haushaltsentwurf bis Ende Februar
Ludwig Scheuerer hatte kein Verständnis dafür, dass die Mittel aus dem Straßenbauförderprogramm nicht für die Sanierung der Straßen verwendet wurden, man stattdessen dreiviertel des Verwaltungshaushalts über den Vermögenshaushalt finanziere und konstatierte: „Der Bürger hat ein Recht darauf, dass die Gelder zweckgebunden verwendet werden!“ „Irgendwann werden uns die Straßen um die Ohren fliegen“, kommentierte Georg Thaler die dauernde Aufschiebung der notwendigen Maßnahmen in diesem Bereich. Ebenfalls die Haushaltspraxis im Fokus wies Andreas Niebler auf andere Gemeinden gleicher Größenordnung hin, die bereits im Januar / Februar ihren Haushalt verabschieden und in denen der Gemeinderat bereits im Sommer einen Zwischenbericht erhält. Genau diese Vorgehensweise wollte er auch in Beratzhausen realisiert sehen. Es gehe nicht nur um die Zahlen, sondern vorallem auch um nötige Umplanungen ergänzte Thaler die Ausführungen des CSU-Fraktionssprechers. Ein Punkt, der von Josef Weigert sen. noch intensiviert wurde: „ich brauche keine Liste, ich will klare Aussagen, was gemacht wurde“. Nach einem anschließenden heftigen Disput mit dem Bürgermeister, der sich gegen den Vorwurf der Untätigkeit der Verwaltung verwahrte, stimmte der Gemeinderat über die zukünftige Vorgehensweise ab. Laut Beschluss soll der Haushaltsentwurf jetzt den Fraktionssprechern bis Februar zugestellt werden. Ergänzend hierzu entschied der Gemeinderat, dass die Fehlbeträge von 2015 festgestellt, aber nicht übertragen werden. Somit kann der Haushalt 2016 komplett neu aufgebaut werden.


Finanzierung Heimat und Geschichtsbuch
Kulturreferent Michael Eibl hatte den Antrag auf Finanzierung des Heimat- und Kirchengeschichtsbuchs „Pfraundorf – Rechberg – Schrotzhofen“ gestellt. Auf das Buch von Alois Dechant, das bis dato im Eigendruck erschienen ist, war er durch die Archivpflegerin Inge Molle und durch Ernst Schmidt aufmerksam geworden. Nun soll es als Ergänzung zum Heimatlexikon im Jubiläumsjahr in Buchform und mit einer Auflage von 250 bis 300 Stück im Rahmen der Schriftenreihe des Marktes neu aufgelegt werden. Der Preis wird bei rund 3.000,-- Euro für 250 Stück liegen, der Verkaufspreis pro Exemplar soll auf 12,-- Euro festgelegt werden. Auf diese Weise kann das Projekt refinanziert werden. Die ursprünglich angedachten 250 Stück wurden auf 300 hoch gesetzt, da Bürgermeister Konrad Meier in der Sitzung noch Geschenkbedarf angemeldet hat.

 

Landkreismittel für Flüchtlingsarbeit
m Rahmen der allgemeinen Anfragen und Informationen gab Georg Thaler bekannt, dass er explizit noch einmal nach dem Verwendungszweck der vom Landkreis für die Flüchtingsarbeit zur Verfügung gestellten Gelder gefragt habe. Diese Summe sei für die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit vor Ort gedacht und nicht für die Deckung der Verwaltungskosten, las er die Antwort vor. „Dann soll das Landratsamt das selber verteilen. Dann überweis ich das zurück. Ich will nicht noch mehr Verwaltungsaufwand“, kommentierte Meier das Schreiben und wollte seine Kollegen auf der Bürgermeisterkonferenz vor diesen Mitteln warnen. Der Bürgermeister sollte die positive Absicht des Kreisrats an die Bürger weitergeben, nahm Michael Eibl zu diesem Kommentar Stellung und wollte ebenso wie Thaler ehrenamtliche Projekte mit diesen 5000,-- Euro unterstützt sehen.


Kommunales Investitionsprogramm
Er habe bereits in der Dezember-Sitzung 2015 über die Bewerbungsmöglichkeit für die Teilnahme am kommunalen Investitionsprogramm informiert, wunderte sich Ludwig Scheuerer über die noch nicht erfolgte Antragstellung. Bis zu 90% betrage die Förderhöhe, erinnerte er an die Modalitäten und konnte sich zum Beispiel vorstellen, dass man auf diese Weise endlich die Mehrzweckhalle sanieren könnte. Am 16.2. sei Stichtag, bis dahin müsse die Bewerbung mit Nennung des Objekts aber ohne Vorlage der detaillierten Planung eingereicht werden, appellierte er an die Verwaltung, hier noch rechtzeitig aktiv zu werden.