Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung 16. Juni  2016

Ratsinformationssystem, Zuschüsse und Heimatvertriebenendenkmal

 
 

 Nur wenige Tagesordnungspunkte standen diesmal auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Doch diese Punkte wurden dennoch ausführlich diskutiert, was Diana Hehenberger zu recht deutlicher Kritik veranlaßte. In Beratzhausen habe man wahrlich große Probleme, müsse endlich Außenstände in Millionenhöhe rein holen, doch stattdessen beschäftige man sich intensiv mit neuen Ausgaben, statt die Kernfragen zu regeln, monierte sie und konnte zudem nicht verstehen, warum immer wieder Themen „20x“ auf der Tagesordnung stünden.

Die Juni-Sitzung war auf 18.00 Uhr vorverlegt worden, was wiederum zur Folge hatte, dass das Gremium am Anfang der Sitzung aufgrund der geringen Anzahl von Gemeinderäten nicht beschlussfähig war. So ergriff noch vor Genehmigung der Niederschrift erst einmal Hans Steinmeier von der Firma Living Data das Wort, um ein in die website der Gemeinde integriertes Intranet, respektive „Ratsinformationssystem“ vorzustellen. Ausführlich erläuterte er alle Module, die es den Gemeinderatsmitgliedern mittels Kennwort erlauben würde, Sitzungsunterlagen und weitere hinterlegte Informationselemente abzurufen. Will man das Ganze noch erweitern, so könnte man auch noch Bürgerinformationen einstellen. Möglich ist zudem der Erwerb einer Cloud, um auf diese Weise die eigenen Bemerkungen zu den einzelnen Unterlagen ebenfalls in diesem System ablegen zu können. Matthias Beer erachtete zwar die Archivierung als einfacher an, war sich jedoch auch sicher, dass man trotzdem nicht komplett auf den Ausdruck diverser Unterlagen verzichten kann. Am Ende der Präsentation stellte sich heraus, dass der Gemeinde bereits zwei Angebote für die Installation vorliegen hat. Nachdem die Anzahl der Räte auf 13 angestiegen war, wurde beschlossen, dass die Verwaltung einen Anforderungskatalog zusammenstellen und dem Unternehmen zwecks konkreter Angebotserstellung zur Verfügung stellen soll. Sobald dann konkrete Ergebnisse vorliegen, wird das Thema Ratsinformationssystem nochmals im Gemeinderat beraten werden.

 

Zuschüsse
Der Trachtenverein feiert im kommenden Jahr sein 70jähriges Jubiläum und hat daher den Antrag gestellt, die Jubiläumsfeierlichkeiten in das Volksfest zu integrieren. Man hat seitens der Vorstandschaft dabei den Volksfestsonntag ins Auge gefaßt und will das eigene Jubiläum mit dem Gautrachtenfest inklusive Festzug verbinden. Außerdem hat man einen Zuschuss beantragt. Einig war man sich seitens der Räte in puncto Einbindung in das Volksfest. Der Zuschuss wurde jedoch sehr kritisch betrachtet. Georg Thaler hinterfragte, wo denn noch Kosten entstünden, wenn man das Fest in das Volksfest einbindet, während Ludwig Scheuerer darauf hinwies, dass sich normalerweise jedes Fest trage, somit die Vereine die Zuschüsse lediglich zur Mehrung ihres meist eh schon recht üppigen Vereinsvermögens nutzten. Dem Argument Konrad Meiers, dass der Verein schließlich immer die Gemeinde in der Region vertrete, setzte Scheuerer den Hinweis auf die diversen Feuerwehren und deren Präsenz bei Feierlichkeiten in der Umgebung entgegen, Andreas Niebler fehlten zudem konkrete Zahlen und Kalkulationen als Berechnungsgrundlagen. Der Gemeinderat diskutiere alljährlich über eine Änderung des Vereinszuschusswesens, jetzt solle statt einer grundlegenden Änderung der Modalitäten zusätzlich auch noch ein Zuschuss vergeben werden, erinnerte Scheuerer zudem an die Haushaltsdebatten, während Diana Hehenberger-Risse angesichts der enormen Außenstände der Gemeinde Prioritäten setzen, somit zunächst einmal die Einnahmensituation verbessert sehen wollte, bevor man wieder über neue Ausgaben spricht. Zustimmung fand schlußendlich der Vorschlag Robert Achhammers, dass die Gemeinde dann einspringt, wenn der Verein bei dem Fest nachweislich ein Negativ-Ergebnis erzielt. Diese Sicherheitsleistung wird sich allerdings im Rahmen der bis dato üblichen freiwilligen Leistungen bewegen.

Heimatvertriebenendenkmal
Angesichts des Antrags von Günther Schätz Sinngrün auf Umsetzung des Heimatvertriebendenkmals am Friedhof wurde der Standort dieses Denkmals nach einigen Jahren Pause erneut diskutiert und Andreas Niebler warnte wieder davor, aufzupassen, dass das „Vertriebenendenkmal nicht zum vertriebenen Denkmal wird“. Ursprünglich hatte das Denkmal seinen Platz am Johann-Ehrl-Platz. Aufgrund der Umgestaltung hatte es damals nach längeren Diskussionen und unter Einbindung des Architekturbüros Dömgkes seinen jetzigen Standort zwischen zwei Bäumen in der Nähe des Brunnens auf dem Parkplatz bei der Praxis Dr. Bloos erhalten. Aus Sicht von Niebler, Georg Thaler und Robert Achhammer ein guter Platz und zwar zum einen, da die Flüchtlinge nach dem Krieg in den meisten Fällen am Bahnhof angekommen waren, somit die Bahnhofsstraße einen gewissen historischen Bezug zu diesem Ereignis hat und zum anderen weil Schüler, Kindergartenkinder und die Eltern regelmäßig an dem Denkmal vorbeikommen, somit auch die jüngere Generation auf diesen Teil der Geschichte aufmerksam gemacht wird. Auf dem Friedhof hingegen kommt nur eine bestimmte Klientel. Ludwig Scheuerer konnte sich allerdings auch noch den Platz an der Ecke Färbergasse als Standort vorstellen. Einstimmig beschloss man am Ende der Diskussion, dass in Zusammenarbeit mit der Ortsheimatpflegerin geprüft wird, ob man den jetzigen Standort noch optimieren kann, wie zum Beispiel durch die Schaffung eines direkten Zugangs.


Kläranlagenbescheide?
Am Ende der Sitzung stellte Robert Achhammer „im Namen der allermeisten Bürger“ erneut seine Standardfrage, wann denn nun die Kläranlagenbeitrags- und Abwassergebührenbescheide versendet werden. Nachdem der Bürgermeister wieder keine konkrete Auskunft geben konnte, begann eine regelrechte Fragerunde nach Zeitabschnitten, die allerdings mit dem Ergebnis endete, dass man mit besagten Bescheiden wohl noch 2016 rechnen kann. Angesichts dieser Auskunft schlug Hehenberger-Risse zur Beschleunigung den Einsatz eines externen Beraters vor. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, dass überhaupt endlich die Bescheide rausgehen, Fehler könne man dann immer noch korrigieren.