Es scheint, dass sich auf der Brachfläche in der
Ortsmitte von Beratzhausen, auf der sich früher
die Brauerei Wiendl befunden hat, nun in
absehbarer Zeit etwas tun wird. In der jüngsten
Gemeinderatssitzung wurde grünes Licht für den
Verkauf des Areals an den Investor ProConnect
gegeben und zwar unter der Prämisse, dass dort
ein Vollsortimenter seine Pforten eröffnen wird.
Läuft alles glatt, sprich wenn nach dem
Vertragsabschluss alle Genehmigungen bis Anfang
2017 vorliegen, soll zügig in die Bauphase
eingestiegen werden und die Eröffnung der neuen
Einkaufsmöglichkeit in der Marktgemeinde
ebenfalls noch im kommenden Jahr über die Bühne
gehen. Laut Bürgermeister Konrad Meier würden
dann 1175 qm Verkaufsfläche und 300 qm
Nebenflächen entstehen.
Zum
Einstieg in das Thema „Veräußerung des
Wiendl-Areals“ sprach Bürgermeister Konrad Meier
von einer „unendlichen Geschichte“ und begann
mit einer fast unendlichen Aufzählung von
Schriftstücken und Eckpunkten in puncto
Vermarktungsgesprächen. Gleichzeitig führte er
warnend eventuelle und zu prüfende
Schadensersatzforderungen seitens der Norma ins
Feld, um auf diese Weise erneut die Diskussion
zu entfachen, ob man nun an den Edeka-Investor
oder aber die Norma verkaufen solle. Ein Punkt,
den die Gemeinderäte unisono angesichts des
Gemeinderatsbeschlusses vom Juli, in dem man mit
großer Mehrheit für einen Verkauf an die
ProConnect votiert hatte, nicht nachvollziehen
konnte.
Kein
Diskussionsbedarf!
„Es
besteht überhaupt kein Diskussionsbedarf“
brachte es Tobias Walter auf den Punkt und wies
darauf hin, dass man dem Vertreter der
ProConnect Rieger vor der Sommerpause konkrete
Auflagen gemacht habe, die er auch fristgerecht
erfüllt hat., es somit keine andere Option gebe,
als mit fachlicher Begleitung durch einen Anwalt
den Vertrag festzuzurren. Robert Achhammer
konnte seinem Vorredner nur zustimmen, wollte
jedoch noch die schriftliche Bestätigung, dass
Edeka dort auch wirklich einen Vollsortimenter
eröffnen wird. Diese Bestätigung liege bereits
in einem Schreiben vor, wandte hier Gerhard
Rinkes ein. Er warf der Rathausspitze das
Einschlagen einer Verzögerungstaktik vor und
begründete diesen Vorwurf mit der Tatsache, dass
das Angebot des Investors bereits seit fünf
Monaten vorliegt, man im Juli endlich den
Beschluss gefaßt hat, das Angebot anzunehmen und
nun wiederum seitens der Gemeinde trotz der
eindeutigen Sachlage wiederum keinen
Vertragsentwurf vorgelegt hat. „Dann wäre die
Sache längst über die Bühne, Die Verwaltung hat
die Kompetenz, aber man braucht sich nicht
wundern, wenn das nicht funktioniert, wenn man
den Kämmerer und den Geschäftsleiter nicht mit
ins Boot nimmt“, kritisierte er die
zeitverzögernde Vorgehensweise. Die von Meier
ins Feld geführten eventuellen
Schadensersatzforderungen konnte er auch nicht
nachvollziehen, da die Norma den Vertrag gar
nicht unterzeichnet habe. Von einer
Verzögerungstaktik sprachen angesichts der
Vorgehensweise der Verwaltung auch Robert
Achhammer und Andreas Niebler.
Versäumnisse der Verwaltung Der
vorliegende email-Verkehr beweise, dass man sich
seitens des Rathauses nicht bemüht habe, die
Sache voranzubringen, konkretisierte Niebler
seinen Vorwurf. Schadensersatzforderungen seien
noch gar nicht angemeldet, wenn die Norma welche
habe, dann werde sie sich melden, kritisierte er
die vage Formulierung des Rechtsanwalts, dass
die Norma hier eventuell aktiv werden könnte.
„Seit Monaten führen wir hier die gleiche
Diskussion.. Ich bin überzeugt, die Norma wird
im November wieder auf der Tagesordnung stehen“,
machte Josef Weigert jun. seinem Ärger Luft und
kritisierte, dass man normalerweise längst
weiter in Richtung Errichtung eines
Vollsortimenters gekommen sein könnte. Michael
Eibl verwies ebenfalls auf die klare
Beschlussvorlage vom Juli 2016 und wollte nun
endlich der ProConnect das positive Signal durch
einen Grundsatzbeschluss geben, damit man dann
endlich in die Folgephasen, nämlich die konkrete
Planung und das anschließende Festzurren der
Zeitschiene eintreten kann. Derartig einig
stimmte das Gremium mit Ausnahme von Oswald
Kailer für den Verkauf an die ProConnect unter
der Voraussetzung, dass ein Vollsortimenter
errichtet werden wird. Lediglich Oswald Kailer
war dagegen, da er das Wiendl-Gelände überhaupt
nicht verkaufen wollte.
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