Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung vom 30. Juni 2008:

Städtebauförderung im Detail
Lang und umfangreich war auch wieder die jüngste Gemeinderatssitzung. Vorträge über einen Consulting Vertrag mit der EON, die Fortschreibung der Städtebauförderung und die städtebauliche Gestaltung entlang der Straße vom Kreisel über das Rathaus bis hin zur Kreuzung nach Parsberg standen auf dem Programm. Ebenso wie man Geschäftsordnung und Satzung verabschiedete.

 Gleich zu Beginn der Sitzung stellte Gerhard Rinkes die Frage in den Raum, warum die Bestellung von Ortsheimat-, Literatur- und Archivpfleger, sowie des Jugendbeauftragten in der nichtöffentlichen Sitzung verhandelt werden sollten. Bürgermeister Konrad Meier und Robert Hammer beriefen sich darauf, dass es sich um Personalentscheidungen handle. Da Rinkes dieses Argument jedoch aufgrund der Tatsache, dass keine Gehälter zur Debatte standen, nicht überzeugte, stellte er einen Antrag zur Geschäftsordnung. Mit zehn zu neun Stimmen wurde dieser jedoch abgelehnt, sodaß die Ehrenamtsbesetzung im nichtöffentlichen Teil behandelt wurde. Peter Mayerhöfer hatte einen Antrag gestellt, die geplanten Sanierungsmaßnahmen der Staatsstraße, wie im April seitens des Straßenbauamtes vorgesehen, bereits in diesem Jahr durchzuführen. Er zog den Antrag aufgrund der Weiterführung der Gespräche mit den Behörden seitens Josef Hausers und der damit verbundenen definitiven Sanierungszusage für 2009 zurück.

Energiesparen mit Straßenlaternen
Im weiteren Verlauf der Sitzung stellten zwei Vertreter der EON mögliche Energiesparmaßnahmen im Straßenleuchtenbereich vor, die durch ein Contracting-Modell finanziert werden könnten. Im Vorfeld hatten sie den gesamten Lampenbestand im Gemeindegebiet katalogisiert, die Leuchten in verschiedene Gruppen eingeteilt, um anschließend auf mögliche Maßnahmen und ihre Effizienz einzugehen. Unter anderem wurden generelle Möglichkeiten wie die Abschaltung zwischen 1.00 Uhr und 5.00 Uhr angesprochen, ebenso wie die Umrüstung von HME aus HSE-Gelblicht, sowie die Umstellung von HQL-Lampen auf NAV-Lampen und die Leuchtmittelreduzierung. Sämtliche Ausführungen und Vorschläge wurden mit Zahlen hinterlegt. Bilder von neuen Lampentypen und Fotos ergänzten die ausgesprochen detaillierten Erklärungen. Würde man sich für alle möglichen Modernisierungsmaßnahmen entscheiden, so könnten pro Jahr 8.988,-- Euro und 41,19 t CO2 eingespart werden. Andreas Niebler wunderte sich jedoch, dass im Rahmen des im Jahr 2003 abgeschlossenen Contracting-Vertrages erneuerte Leuchtkörper nun schon wieder ausgewechselt werden sollen und stellte die Frage nach der Amortisierung. Im Endeffekt wurde die Verwaltung mit der Erstellung eines konkreten, auf die Erhebung basierenden Vorschlages beauftragt. .

Fortschreibung des Städtebauförderungskonzeptes
Eigentlich ging es rein um die Fortschreibung der Städtebauförderungsmaßnahmen und ihre Anpassung an die derzeitige Situation. Aufgrund der Tatsache, dass einige neue Marktgemeinderäte nun in dem Gremium vertreten sind, erläuterte Peter Seywald von der Dömges Architekten AG jedoch nochmals die Entstehung des Förderprogramms und ging explizit auf den ursprünglichen Untersuchungsumkreis sowie die Ziele des Programms ein.

Mit einer Begriffsdefinition, einer Chronologie, Berichte von Erfolgen und der Schilderung des Standes der Entwicklung stieg der Architekt in das Thema „Fortschreibung der Städtebauförderung“ ein. Da die Maßnahmen bereits 1989 festgelegt worden waren stellte er die Frage, ob man die damals gesteckten Ziele nun weiter abarbeiten oder aber sie an die Veränderungen der Zeit anpassen wolle. Er schlug vor, die damals definierten Sektoren„Kultur / Freizeit / Erholung“, „Gewerbe“, „Einzelhandel / Attraktivität des Ortszentrums“, „Verkehr“ und „Gestaltung öffentlicher Räume“ ebenso zu hinterfragen wie die räumlichen Umgriffe zu überprüfen. Konkret sprach er sich für eine Einbeziehung der Niedermühle und der Maria-Hilf-Kirche in die Städebauförderung aus, ebenso wie für die Zielsetzung eines integrierten Ortsentwicklungskonzeptes. Gerhard Rinkes hielt eine Erweiterung des räumlichen Umgriffs durchaus für sinnvoll, auch Josef Hauser sprach sich für eine Ausdehnung aus und Georg Beer hielt die Einbeziehung des Gebietes um die Maria-Hilf-Kirche durchaus für sinnvoll. Einstimmung stimmte das Gremium schlussendlich für die Fortschreibung der Städtebauförderung.

Ortsdurchfahrt soll schöner werden
Im Anschluß an diese allgemeine Entscheidung stellte Seywald diverse städtebaulichen Möglichkeiten zur Verbesserung des Erscheinungsbildes der Ortsdurchfahrt vor. Er hatte zu diesem Zweck die Straße in verschiedene Bereiche gegliedert und den Ist-Zustand anhand von aktuellen Fotos dokumentiert. So schlug er unter anderem für den Übergang in den innerörtlichen Bereich eine Veränderung der Beleuchtungskörper vor, plädierte für eine einladendere Gestaltung im Bereich der Eisdiele, eine Verbreiterung der Gehwege in der Ortsmitte, eine Entschärfung der Verengung des Fußweges am Rathauseck und monierte das Zuparken des Kirchenvorplatzes trotz der Sperrketten. Auch für den Bereich zwischen dem Rathaus und der Ortsausfahrt missfiel dem Architekten die Fahrbahnbreite. Zusammenfassend sprach er sich für eine Behebung der technischen Mängel, punktuelle Verbesserungen, eine Überplanung aller gemeindlichen Seitenflächen, die Veränderung von Fahrbahnquerschnitten und die umfassende Umgestaltung der öffentlichen Räume aus. Als weitere Vorgehensweise schlug  Seywald eine Grundsatzentscheidung über den Umfang der Maßnahmen und die anschließende Beauftragung mit detaillierten Planungen vor, ebenso wie er sich für eine Bürgerbeteiligung aussprach und die Besichtigung bereits umgesetzter Beispiele anregte. Die Verwaltung wurde nun mit der Erstellung eines Gesamtkonzeptes beauftragt.

Bevor Konrad Meier zum Eheschließungsbeamten bestellt wurde stimmte man einstimmig für die neue Geschäftsordnung und auch die Satzung wurde mit 14 ja und 4 nein-Stimmen verabschiedet.