Berichte aus dem Gemeinderat |
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Gemeinderatssitzung vom 07. Juli 2008: Straßen am Zehentberg: Unterschiedliche Sichtweise der Fraktionen Die Straßen am Zehentberg „alt“ beschäftigten an diesem Montag wiederum den Gemeinderat und zwar diesmal angesichts des gefallenen Gerichtsurteils. Robert Hammer hatte das Thema angesichts seiner Brisanz ausgesprochen sorgfältig aufgearbeitet und nochmals alle relevanten Unterlagen zusammengestellt, sowie den Bayerischen Gemeindetag als auch den von der Gemeinde beauftragten Rechtsanwalt um Stellungnahme gebeten. Zusätzlich hatte er alle Informationen zusammengefasst, um sie in der Sitzung nochmals vorzutragen. Drei weitere Vorgehensweisen sowie ihre Vor- und Nachteile aus Sicht der Gemeindeverwaltung stellte Hammer dem Gremium vor. Zum einen war dies die Durchführung der Maßnahme, zum anderen die Zulassung des Bürgerbegehrens und zum dritten der Antrag auf Zulassung der Berufung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. In Bezug auf die Durchführung der seitens der Bürgerinitiative geforderten Straßenbaumaßnahmen, d.h. eine Oberbauverstärkung von sieben Zentimetern, sah er ein gewisses Konfliktpotential, zumal bereits ein Eigentümer die Verwaltung darauf hingewiesen hat, dass im Bereich seines Grundstücks keine Oberbauverstärkung erfolgen könne. Im Übrigen zitierte er sowohl die vorliegenden technischen Gutachten als auch die Stellungnahmen des Anwalts und der Vertreterin des Bayerischen Gemeindetags. Explizit wies er darauf hin, dass im Falle „eventueller späterer ausbaubeitragsrechtlicher Streitigkeiten“ das Urteil keine bindende Wirkung hat und im Übrigen im Falle vorzeitiger Straßenschäden die daraus resultierenden Straßenbaumaßnahmen nicht erneut den Bürgern in Rechnung gestellt werden können, sondern komplett von der Gemeinde zu übernehmen wären. Als Negativbeispiel führte Hammer die Sudetenstraße an. Auch die laut der Bürgerinitiative nicht zu erneuernde Straßenbeleuchtung kritisierte er und verwies zum einen auf die Überalterung der Beleuchtungsinstallationen als auch auf das Energieeinsparungspotential im Falle der Modernisierung. Und zu guter Letzt führte er die Kosten für die umfassende Anpassung der einmündenden Straßen sowie der Grundstückseinfahrten an. Sehr deutlich hatte der Bayerische Gemeindetag zu dem Thema Stellung genommen und wurde daher auch zitiert. Er spricht sich konkret für den Weg zum VGH aus und begründet dies unter anderem damit, dass die Entscheidung des Regensburger Gerichts vorallem im Hinblick auf die technischen Fragen und auf die Bewertung der Gutachten, durchaus angreifbar“ sei.
Stellenwert fachlicher Gutachten
„Risikobehafteter Weg“ Beauftragte für Umwelt- und Energiefragen Für ausreichend Diskussionsstoff sorgte der Tagesordnungspunkt „“Berufung einer Beauftragten für Umwelt und Energie“. Auf der einen Seite wurde ein derartiges Ehrenamt für wichtig gehalten, auf der anderen Seite jedoch herbe Kritik an der Vorgehensweise seitens des Bürgermeisters geübt. Franz-Xaver Bleicher schlug gleich zu Beginn Diana Hehenberger als zukünftige Beauftragte für Umwelt und Energie des Marktes Beratzhausen vor und argumentierte mit ihrer Fachkompetenz. Isabella Ruff-Spangler sowie weitere Gemeinderäte der SPD und der UB warfen Konrad Meier jedoch eine bewusste Falschaussage in der konstituierenden Sitzung vor, da er hier deutlich erklärt habe, dass es keinen Umweltreferenten geben werde und für diese Position sowieso niemand außerhalb des Gremiums in Frage käme. Im Übrigen ging Gerhard Rinkes davon aus, dass Hehenberger unter dem „Deckmäntelchen gemeindlicher Aufgaben“ Werbung für ihre eigene Firma machen werde. Er sei damals nach einem Referenten gefragt worden und habe zum anderen zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gewusst, dass der Landkreis eine Energieberatung aufbauen wolle, verteidigte sich der Bürgermeister. Michael Eibl warnte vor einer „Verheizung von Ehrenämtern“, verwies in diesem Zusammenhang auf die vergangene Sitzung und bezeichnete die Argumentation „Referent nein, Beauftragte ja“ als einen aus wahltaktischen Überlegungen resultierenden Schachzug. Wiederum kamen Absprachen zwischen der CSU und Oswald Kailer deutlichst zur Sprache. Alois Dürr kritisierte die unterlassene Information der UB-, FW- und SPD-Fraktion, wodurch man keine Gelegenheit gehabt habe, sich Gedanken über eine geeignete Person zu machen. Diese Aussage nahm Andreas Niebler zum Anlaß, den Vorschlag zu machen, die ehrenamtliche Stelle auszuschreiben. Auf Anregung Peter Mayerhöfers soll den Fraktionen zusätzlich ein entsprechendes Anforderungsprofil überlassen werden. |
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