Gemeinderatssitzung vom 19. März 2009:
Johann-Ehrl-Platz: Verkaufsforcierung und
Parallelplanung
Drei Tagesordnungspunkte drehten sich in der Märzsitzung
des Gemeinderates inhaltlich um die Marktstraße und den Johann-Ehrl Platz.
Hinzu kamen Flugblattaktionen der Bürgerinitiative rund um Hermann Wittl
zu diesem Thema ebenso wie eine Unterschriftenaktion. Und das Interesse
der Bevölkerung an diesen Punkten war nicht zu verkennen, denn die
Zuhörerreihen des Sitzungssaales hatten sich bald gefüllt.
Zahlreich waren die Sitzungsunterlagen zu dem Thema Marktgestaltung. Zum
einen lag ein Antrag der Unabhängigen Bürger bezüglich der Umsetzung der
Vorschläge zur Umgestaltung des innerörtlichen Bereichs vor, zum anderen
ein aus dem vorangegangenen „runden Tisch“ resultierender Antrag der
Freien Wähler auf, in dem sie forderten die von der BI angeführten
Förderprogramme, die vorgelegte Kostenschätzung und die Möglichkeiten der
Aussparung des Marktplatzes im Rahmen der Staatsstraßensanierung auf ihre
Relevanz zu prüfen. Und dann hatte man neben dem Gesprächsprotokoll
dieser Besprechung noch das von der Bürgerinitiative herausgegebene
Informationsmaterial mit den Gestaltungsvorschlägen und der Anregung ein
gestalterisches Leitbild des Ortskerns zu entwerfen als
Diskussionsgrundlage zur Verfügung gestellt. Die Fraktionssprecher hatten
sich bereits im Vorfeld mit der Thematik auseinandergesetzt, sodaß während
der Sitzung grundlegende Meinungsverschiedenheiten nicht auftraten. Einig
war man sich schnell, daß der Verkauf des Johann-Ehrl-Platzes mit einer
Bebauungsauflage eine der Grundlagen für die Weiterverfolgung einer
Marktplatzgestaltung bildet.
Engagierte Bürger mit ins Boot!
Somit
wurde beschlossen, daß der Verkauf eines Areals von rund 750 qm zu einem
angemessenen Preis angestrebt werden sollte, allerdings ein entsprechendes
Angebot bis zum 24. April bei der Verwaltung vorliegen muß, da das Ganze
unter Zeitdruck steht. Letzterer ergibt sich bereits aus der Tatsache, daß
das Landratsamt den Bewilligungsbescheid für die Gestaltung des
Johann-Ehrl-Platzes nicht verlängert hat und man somit bis spätestens 30.
Juni die Ausschreibung in trockenen Tüchern haben muß. Aus diesem Grunde
gab Bürgermeister Konrad Meier gleich zu Beginn bekannt, daß neben
Verkaufsaktivitäten die Planungen zur Gestaltung parallel laufen müssen.
Angesichts der neuen Zusammensetzung des Marktrates will man an dem alten
Konzept nicht komplett festhalten, sondern offen für weitere Anregungen
bleiben. Michael EIbl regte in diesem Zusammenhang an, die engagierten
Bürger der neuen Bürgerinitiative ebenfalls mit ins Boot zu holen und er
verlangte die Ansiedlung einer Projektleitung im Rathaus, wo dann alle
Fäden zusammenlaufen müssten. Dies gelte auch für die Marktstraßenplanung,
ergänzte Eibl und hob die zahlreichen Gestaltungsideen hervor. Man habe
selten soviel Zeit in ein Thema investiert, ergänzte Andreas Niebler und
bezeichnete die Marktplatzgestaltung als positiv zu betrachtende Vision,
die derzeit jedoch nicht realisierbar sei, zumal die grundsätzliche
Voraussetzung nämlich eine Ortsumgehung von West nach Ost fehle. Somit sei
eine weitreichende Umgestaltung notwendig, die wiederum sehr viel Zeit
erfordere. Als Beispiele führte er in diesem Zusammenhang die Ortszentren
von Parsberg und Hemau an, die zum Teil seit rund 10 Jahren in der
Diskussion stünden.. Außerdem müsste die gesamte Bürgerschaft mit
eingebunden werden, was bis dato noch nicht geschehen sei, führte er
weiter aus, um anschließend in seinem statement auf die Finanzen
einzugehen. In diesem Zusammenhang wies Niebler darauf hin, daß ein
entscheidender Faktor für die Konzeptumsetzung ein stolzer Erlös für den
Johann-Ehrl-Platz und der Rest des von der BI gelieferten Zahlenmaterials
fiktiv sei. Konrad Meier ergänzte diese Ausführungen mit dem Hinweis auf
die zahlreichen Pflichtaufgaben der Gemeinde, die wiederum einen Großteil
der finanziellen Mittel binden würden.
Sanierung der Staatsstraße
Hinsichtlich der Vorschläge der Bürgerinitiative, die man mit 104
Unterschriften bekräftigt hatte, wurde kein konkreter Beschluß gefasst.
Lediglich eines steht fest: die Staatsstraße wird entgegen der Forderung
der BI auch in der Ortsmitte saniert werden. Zwischen 44.000,-- und
45.000,-- Euro würde man sich einsparen, wenn der Teil von der Kurve bis
zur Bahnhofsstraße ausgespart würde. Allerdings kämen dann noch
Verhandlungen mit den ausführenden Firmen hinzu, da dieses Auftragsvolumen
nun wegfallen würde und auf der anderen Seite würden alle im Laufe der
Jahre notwendigen Reparaturen von der Summe abgerechnet werden, die dem
Markt nur dann zur Verfügung gestellt würden, wenn die geplante Gestaltung
auch realisiert wird. Punkte, die den Gemeinderat davon Abstand nehmen
ließen, zumal man davon ausgeht, daß hier ein längerer Prozeß notwendig
ist und die finanziellen Mittel derzeit keine großen Sprünge zulassen. Die
Anwohner der Marktstraße habe er zum Teil in persönlichen Gesprächen
befragt und es habe sich herauskristallisiert, daß sie die geplante
Sanierung der Straße befürworten und nicht einen Aufschub wollten, gab
Meier zu bedenken. Im Rahmen der Sanierung werden nun die
Bürgersteigabsenkungen ebenso realisiert werden wie die Erneuerung des
Fahrbahnbelags in den einmündenden Straßen. Eine Verjüngung der Straße in
Höhe des Neukaufs wird nicht erfolgen.
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Kommandantenbestätigung und Jugendtreff
Auch wenn die jüngste Gemeinderatssitzung in erster
Linie von der Ortskernthematik bestimmt wurde, standen noch andere
Tagesordnungspunkte auf den Sitzungsunterlagen. Einer davon war die
Bestätigung des Feuerwehrkommandanten von Mausheim, weitere
Diskussionsansätze ergaben sich aus den Anfragen.
Der
erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mausheim Matthias Spangler
konnte schnell einstimmig bestätigt werden. Doch angesichts der Thematik
brachte Gerhard Rinkes die Wahl des zweiten Kommandanten zur Sprache. Er
hinterfragte, wieso Thomas Meier zum zweiten Kommandanten gewählt werden
konnte, obwohl er die laut Feuerwehrvorschriften notwendigen, vollendeten
22 Jahre zum Zeitpunkt der Wahl nicht vorweisen konnte. Bürgermeister
Meier erläuterte daraufhin, daß sein Sohn jedoch zum geplanten Zeitpunkt
der Bestätigung diese Voraussetzung erfülle und das Procedere auch bereits
mit dem Kreisbrandrat Waldemar Knott abgestimmt worden sei. Kurz und
bündig wurde hingegen Wolfgang Weiß zum Tourismusreferenten ernannt. Zu
späterer Stunde wurde in der nichtöffentlichen Sitzung Diana Hehenberger
zur Umweltbeauftragten ernannt. Auch der Posten des Heimatpflegers wurde
besetzt und zwar in Form eines „Dreigestirns“. Dietmar Kuffer soll sich in
Zukunft schwerpunktmäßig der Orts- und Heimatgeschichte, die Architektin
Elisabeth Spitzenberger der Architektur und die Literaturhistorikerin Dr.
Christine Riedl-Valder der Literatur widmen. Da sich jedoch einige
„Schnittmengen“ in diesem Aufgabenfeld ergeben werden, wird die
Koordination durch den Kulturreferenten Michael Eibl in Personalunion mit
dem Bürgermeister erfolgen. Die Ämter sind zeitlich an die Periode des
Gemeinderats gekoppelt und sie sind widerruflich. Die Formalien will
Bürgermeister Meier nun noch abschließend mit der Verwaltung abklären.
Jugendtreff und
Anfragen der UB
Die Unabhängigen Bürger hatten diverse Anfragen zusammengestellt, die nun
jedoch aufgrund des Umfangs schriftlich beantwortet werden sollen. Ein
Thema wurde dennoch länger diskutiert und zwar die weitere Vorgehensweise
bezüglich des Jugendtreffs. Da derzeit die Position des Jugendbeauftragten
noch unbesetzt ist, hatte Fraktionssprecher Peter Mayerhöfer angefragt, an
wen sich bestimmte motivierte Jugendliche wenden können, um den
Jugendtreff neu zu gestalten und zu beleben. Bürgermeister Meier nannte
sich daraufhin selbst als Ansprechpartner, der jedoch auch die Namen der
Jugendlichen benötige, die sich dort aufhalten wollten, ebenso wie er
wissen wolle „was sie in dem Jugendtreff machen wollen“. Nachdem der
ehemalige Jugendbeauftragte Mayerhöfer zu bedenken gegeben hatte, daß ein
offener Jugendtreff existierte, der zur freien Verfügung der Jugendlichen
stehen müsse und sich daher die Frage stelle, wieso ein Antrag
erforderlich sei, wand Meier ein, daß er andere Vorstellungen des Ablaufs
habe und die Eltern schließlich wissen wollten, von wem ihre Kinder
beaufsichtigt werden. Walter Liedtke und Wolfgang Weiß ergänzten diese
Aussage mit dem Hinweis, daß sowohl in Laaber als auch in Regenstauf der
Jugendtreff nur unter Aufsicht geöffnet sei und die Aufsichtspersonen von
der Gemeinde angestellt seien. Jugendliche, die in die Gestaltung
eingebunden werden und die zur Eigenverantwortung herangezogen werden,
achteten ganz anders auf das Inventar, gab der Ex-Jugendbeauftragte in
diesem Zusammenhang jedoch zu bedenken. Er bezeichnete es als äußerst
positiv, daß diejenigen, die nun den Treff nutzen wollten, bereit sind,
sich zu engagieren und sich um die Räume zu kümmern. Das Thema soll nun in
der kommenden Gemeinderatssitzung nochmals grundsätzlich zur Sprache
kommen. Hinsichtlich des Jugendbeauftragten gab Meier bekannt, daß er
zunächst auf die Jugendlichen zugehen wolle, um zu eruieren, was sie
eigentlich wollten.
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