Gemeinderatssitzung vom 28. Mai 2009:
2. Kommandant der FW
Mausheim nicht bestätigt
Die Bestätigung des zweiten Kommandanten der Feuerwehr Mausheim stand
nicht zum ersten Mal auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung, da die
Tatsache, dass der Kandidat Thomas Meier zum Zeitpunkt der Wahl das
vorgeschriebene Alter von 22 Jahren zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht
erreicht hatte, die Mehrheit des Gemeinderats an einem ordnungsgemäßen
Wahlablauf zweifeln ließ. Man beschloss damals, die
Rechtsaufsichtsbehörde einzuschalten. Und es hat sich noch etwas geändert,
denn der erste Kommandant Matthias Spangler, der Jugendwart Thomas Gehr
und der Gerätewart Tobias Meyer haben ihren Rücktritt erklärt.
Inzwischen liegt ein
Schreiben des Sachbearbeiters für Feuerwehrfragen im Landratsamt vor, aus
dem hervorgeht, alles seine Ordnung habe. Außerdem wurde eine
Unterschriftenliste eingereicht, in der Mitglieder der Feuerwehr Mausheim
Gründe darlegen, warum die Kommandantenwahlen nicht ordnungsgemäß
abgelaufen seien. In ihrer kritischen Stellungnahme monieren die 21
Unterzeichner, dass die Wahlberechtigten nicht darauf hingewiesen wurden,
dass der Kandidat zum Zeitpunkt der Wahl das vorgeschriebene Alter von 22
Jahren noch nicht erreicht hatte und nicht deutlich zum Ausdruck gebracht
wurde, dass alle nicht gekennzeichneten Stimmzettel als „ja-Stimmen“
gewertet werden. Im Übrigen zitierte Gerhard Rinkes einen Auszug aus dem
Feuerwehrgesetz, dass im Falle der Nichtbeachtung der „Vorschriften über
die Wählbarkeit (Mindestalter, Mindestdienstzeit…)“ die Wahlen zu
wiederholen sind.
Bedenken nicht ausgeräumt
Da
es sich bei dem zu bestätigenden zweiten Kommandanten um den Sohn des
Bürgermeisters handelt übergab Konrad Meier die Sitzungsleitung dem
dritten Bürgermeister Wolfgang Weiß, der auch die Wahlen bei der
Mausheimer Feuerwehr geleitet hatte. Weiß gab bekannt, dass er den Passus
hinsichtlich der Wahlzettel laut verlesen habe und die Wahl ordnungsgemäß
über die Bühne gegangen sei. Und er verwies auf die Stellungnahme des
Landratsamtes, aus der hervorgeht, dass der stellvertretende Kommandant zu
bestätigen sei, da das Alter zum Zeitpunkt der Bestätigung und nicht zum
Zeitpunkt der Wahl ausschlaggebend sei. Diesen Punkt ergänzten jedoch die
Gemeinderäte Gerhard Rinkes und Andreas Niebler mit dem Hinweis, dass in
persönlichen Gesprächen mit dem Sachbearbeiter des Landratsamtes ihre
Bedenken nicht ausgeräumt werden konnten und der Vertreter des
Landratsamtes im Übrigen anschließend selber einige Bedenken eingeräumt
habe, zumal man auf diese Art und Weise schließlich einen „Kommandanten
auf Vorrat wählen“ könne. Angesichts der Tatsache, dass inzwischen weitere
Feuerwehrmitglieder zurückgetreten sind, plädierten beide für Neuwahlen
für beide Kommandantenposten, da nur so wieder Frieden in den Reihen der
Mausheimer Feuerwehr einkehren könne. „Wenn es mein Sohn wäre, gäbe es
nichts anderes wie Neuwahlen, um Schaden von ihm abzuhalten“, meinte
Isabella Ruff-Spangler und Michael Eibl bezeichnete die ganze
Angelegenheit als „peinlich für die Feuerwehr und für die ganze Gemeinde“.
Er stellte daher den Antrag, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen,
hinterfragte die Doppelfunktion Konrad Meiers als Bürgermeister und
Feuerwehrvorstand und appellierte mittels Gesprächen zu versuchen, die
motivierten Leistungsträger der Mausheimer Wehr wieder zurück zu
gewinnen. Etwas anders sah das Walter Liedtke, denn er vertrat die
Meinung „wenn drei zurückgetreten sind, dann kommen eben drei neue“ und
berief sich zudem auf die Stellungnahme des Landratsamtes. Dieser
Argumentation widersprach jedoch Josef Weigert vehement und Rinkes
ergänzte, dass die drei aus dem Ehrenamt „heraus gemobbt“ worden seien.
Nachdem die Abstimmung mit einer Mehrheit von elf zu sieben für den Antrag
Eibls ausging, wurde der Tagesordnungspunkt abgeschlossen. Allerdings
stellte Meier in Aussicht, dass er den Rechtsweg beschreiten wird. |
Kanal und Straßenbau
weiterhin im Focus
Der geplante Kanal- und Straßenbau in Schwarzenthonhausen und Hardt sorgt
weiterhin für Diskussionsstoff. Die Hardter hatten dem Gemeinderat einen
umfangreichen Vorschlagskatalog mit diversen Einsparungsmöglichkeiten
vorgelegt und die Schwarzenthonhauser entsprechende Schreiben mit der
Forderung nach kostengünstigeren Varianten.
Im Zuge der Kanalbaumaßnahmen in Schwarzenthonhausen und Hardt sind
Straßenbau und Oberflächenentwässerung geplant. Maßnahmen, die die Bürger
mit nicht unerheblichen Kosten konfrontieren. In beiden Ortsteilen hat man
sich daher zusammengesetzt und Gedanken über kostengünstigere Lösungen
gemacht. Unstrittig sei, dass der Kanal gebaut werde, gab Bürgermeister
Konrad Meier eingangs bekannt und gab zu bedenken, dass das vorliegende
Zahlenmaterial auf den Vorplanungen beruhe. Den Fachvortrag übernahm
anschließend Robert Hammer. Die Schwarzenthonhauser waren in der
Zwischenzeit an Martin Dechant herangetreten und hatten um weitere
Gespräche mit der Gemeinde vor einer endgültigen Beschlussfassung gebeten.
Außerdem waren sie mit Robert Hammer übereingekommen, dass eine
„Staubfreimachung der Straßen“ anstelle einer Neuherstellung angestrebt
werden soll. Da in diesem Fall keine Bescheide erlassen werden können,
wollen die Bürger die Kosten in Form einer „freiwilligen Spende“
übernehmen.
Erneute Prüfungen
In ihrem Forderungskatalog, den 95 % der Anlieger unterschrieben haben,
fordern die Hardter unter anderem die Realisierung möglichst aller
Hausanschlüsse an den Kanal ohne Hebeanlagen. In diesem Fall verwies
Hammer jedoch auf die technischen Notwendigkeiten und gab bekannt, dass
eine erneute Überplanung lediglich auf Antrag und bei Kostenübernahme
möglich sei. Hinsichtlich der Oberflächenentwässerung wurde gefordert,
dass diese nur an den Stellen gebaut werden solle, an denen noch kein
Kanal besteht. Ansonsten sollten die vorhandenen genutzt werden. Eine
Befahrung der Regenwasserkanäle habe ergeben, dass diese „technisch
abgängig“ sprich kaputt seien, setzte Hammer dieser Forderung entgegen und
führte weiter aus, dass eine Inliner-Reparatur zu teuer bei geringerer
Haltbarkeit sei. Aufgrund längerer Diskussionen sollte zudem ein
„Kanal-Video“ den desolaten Zustand dokumentieren. Doch hier kam
Franz-Xaver Bleicher zu einem ganz anderen Schluß, denn er stellte erfreut
fest: „Die Kanäle sehen ja noch besser aus als gedacht!“. Außerdem führte
er ins Feld, dass Hardt nicht im Tal liegt, somit keine Überschwemmungen
zu befürchten sind und es sich außerdem um Regenwasser handelt, daher auch
kein riesiges Problem besteht, selbst wenn mal etwas im Boden versickert.
Bezüglich des Straßenbaus hatten die Hardter wiederum detaillierte,
kostengünstigere Vorschläge ausgearbeitet. Konrad Meier meinte jedoch,
dass man keine Fehler machen dürfe, auch wenn die Belastungen jetzt hoch
seien, denn sonst holten einen diese Fehler in der Zukunft wieder ein und
schloß „Wir müssen jetzt mal vorwärts schauen und Gas geben, auch wenn es
mal jemanden härter trifft.“ Mit der Entscheidung bezüglich der Straßen am
Zehentberg habe man Weichen gestellt, mahnte Michael Eibl, nun gelte es,
alle Bürger der Marktgemeinde gleich zu behandeln. Außerdem hinterfragte
er, wieso man diverse jetzt in der Sitzung aufgetauchte
Einsparungspotentiale nicht gleich berücksichtigt habe. Er schlug vor,
diese Potentiale nochmals zu überprüfen, um dann zunächst in einer
nichtöffentlichen Sitzung zu beraten, welche Möglichkeiten gangbar sind
und nicht wie geschehen zunächst die Bürger mit Zahlen zu konfrontieren.
Auch Andreas Niebler vertrat die Ansicht, dass man so wie am Zehentberg
auch für Schwarzenthonhausen und Hardt eine technisch vertretbare und
abrechenbare Lösung finden müsse. Nach langwierigem Hin und Her wurde
abgestimmt: Der Schmutzwasserkanal wird wie geplant gebaut werden, die
Straßenbeleuchtung wird nicht erneuert werden, Robert Hammer wird klären,
wo ein Niederschlagswasserkanal definitiv gebaut werden muß und die
Straßenausbaumöglichkeiten werden technisch durch das Ingenieurbüro
Lauerer und abrechnungstechnisch durch den kommunalen Prüfungsverband
unter die Lupe genommen werden.
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Windpark mit Auflagen
Ohne Diskussionen wurde dem Antrag des Gemeinderats Peter Mayerhöfers auf
Entlassung aus dem Ehrenamt stattgegeben. Für etwas mehr Gesprächsstoff
sorgten jedoch die übrigen Punkte der Tagesordnung, die zahlreiche Bürger
veranlasst hatten, die Sitzung zu besuchen. Die Stuhlreihen reichten nicht
aus, sodaß sogar auf der Bühne im Bürgersaal „Stehgäste“ zu verzeichnen
waren.
Die Firma Ostwind hat inzwischen ein umfangreiches Konzept für den
zwischen Buxlohe und Katharied geplanten Windpark vorgelegt. Der Markt
Beratzhausen sei in diesem Fall zwar nicht Entscheidungsträger, dennoch
spiele die Stellungnahme der Gemeinde eine nicht unerhebliche Rolle im
Genehmigungsverfahren, gab Josef Hauser zu bedenken. Generell seien die
Bürger von Buxlohe nicht gegen die Windräder sondern forderten lediglich
einen anderen Standort für das fünfte Rad, das näher an der Ortschaft
gebaut werden soll als die anderen, gab Gemeinderat Georg Fromm zu
bedenken. Sowohl Alois Dürr, als auch Josef Hauser, Gerhard Rinkes und
Michael Eibl sprachen sich dafür aus, dass man diese Bedenken entsprechend
artikulieren sollte und der Markt nur dann einem Windpark zustimme, wenn
das fünfte Rad entweder gestrichen oder aber der Standort verändert wird.
Lediglich Benedikt Söllner befand den Erholungsort Beratzhausen generell
als Windparkstandort ungeeignet. Gegen seine Stimme wurde dem Vorhaben
unter den genannten Voraussetzungen für das fünfte Rad zugestimmt.
Hennenaufstockung
Die Firma Oberpfälzer Frischei GmbH will einen neuen Stall, nämlich den
siebten errichten, um dort 85.400 Hennen in Volierenhaltung
unterzubringen. Im Gegenzug sollen die Ställe eins und vier bei
Inbetriebnahme still gelegt werden. Somit wird sich in Zukunft die
derzeitige Hennenanzahl von 255.963 auf 258.400 erhöhen. Man geht jedoch
davon aus, dass im Falle eines Neubaus die Umweltverträglichkeit
verbessern wird und stimmte daher dem Vorhaben zu.
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