Berichte aus dem Gemeinderat
von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

 

Gemeinderatssitzung vom 30. Juli 2009:

Großprojektplanungen

 

Zwei große Themen standen in der regulären Gemeinderatssitzung am Donnerstag auf der Tagesordnung. Und in beiden Fällen handelte es sich um bauliche Fragen, die mit dem Einsatz nicht unerheblicher finanzieller Mittel verbunden sind und zwar das Gemeinschaftshaus in Pfraundorf und der Umbau der Finanz- / Bauverwaltung.

Nachdem man sich seitens der Gemeinde mehrmals mit Mitgliedern der ARGE PFraundorf zusammengesetzt hatte, hatte Architekt Landfried nun ein den Wünschen der Nutzer entsprechendes Konzept für das geplante Gemeinschaftshaus Pfraundorf ausgearbeitet. Auf der einen Seite ist da die Halle mit einer Fläche von  105,40 qm und dem angrenzenden Geräteraum. Auf der anderen Seite ist ein Gesellschaftsraum mit 40,5 qm mit angrenzender Küche geplant. Hinzu kommen die sanitären Anlagen sowie eine überdachte Freifläche mit angrenzendem großen Lagerraum. V-förmig sollen die unterschiedlich hohen „Sandwichdächer“ verbunden werden, bei denen man aus Kostengründen auf Material wie es im Industriebaubereich verwendet wird, zurückgreifen will.  Im oberen Bereich der Halle und des Freisitzes sollen verglaste Luken für Lichteinfall sorgen. Für die Beheizung plant man eine Gastherme, da aufgrund der Anforderungen ökologische Systeme ausscheiden. Das Gesamtobjekt wird laut Berechnungen des Ingenieurbüros mit rund 410.500,-- Euro zu Buche schlagen. Hinzu kommen noch die Abrisskosten für das alte Schulhaus mit 37.500,-- Euro.  Als positive Meldung konnte Bürgermeister Konrad Meier verkünden, dass sich die Fördersumme von 60.000,-- Euro auf 80.000,-- Euro erhöht hat. Eigenleistungen hat Landfried vor allem für die Innenarbeiten, das Verputzen und Malerarbeiten angesetzt. Er legte einen Stundenlohn von 36,-- Euro zu Grunde und veranschlagte 4000 Stunden, sodaß er nach Abzug der Materialkosten von angenommenen 41.000,-- Euro 83.750,-- Euro von der Gesamtinvestition abzog. Insgesamt summieren sich die Fördergelder aus verschiedenen Töpfen auf 138.500,-- Euro rechnete Landfried den Anwesenden vor. Zur weiteren Finanzierung soll ein Teil der restlichen Grundstücksfläche veräußert werden, wobei laut Aussage des Benedikt Söllners weder das Beach-Volleyballfeld noch der Bolzplatz wegfallen dürfen, da sie wiederum durch das ALE gefördert worden sind.  In diesem Punkt wehrte sich Gerhard Rinkes jedoch gegen den Abzug von der fiktiv zu erwartenden Einnahme von rund 120.000,-- Euro von den Investitionskosten, da sich der Grund im Besitz der Gemeinde befindet und somit die Finanzierung aus dem allgemeinen Haushalt erfolgt. Auch Andreas Niebler meldete Bedenken an, zumal diese Flächen erst mit Haushaltsmitteln erschlossen werden müssen, um anschließend überhaupt als Bauplätze verkauft werden zu können. Bürgermeister Konrad Meier sieht dies jedoch etwas anders, da er durch den Bau des Gemeinschaftshauses von der Schaffung eines Mehrwerts ausgeht. Er sprach gar von einem derzeitigen „Minusvermögen“ von 40.000,-- Euro.


Energetische Sanierung oder Komplettgestaltung
Die Gemeinde Beratzhausen hat die Zusage für die energetische Sanierung des ehemaligen Wiendl-Hauses erhalten. Am Tag nach der Gemeinderatssitzung mussten nun die endgültigen Planungsunterlagen bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht werden. Aus diesem Grunde hatte man die Vertreter des Ingenieurbüros Kehrer zwecks Konzeptvorstellung eingeladen. Die präsentierten jedoch nicht nur ein energetisches Sanierungskonzept sondern die kompletten Umbauplanungen, die zusätzlich mit rund 1 Million Euro veranschlagt werden müssen. Die Fassade soll demnach eine neue Optik erhalten, indem man die Fenster dem Urzustand in etwa wieder anpasst und den ursprünglich vorhandenen Erker wieder anbaut. Auf Antrag des Behindertenbeauftragten des Landkreises Martin Tischler soll das Haus zudem durch den Einbau eines Aufzugs behindertengerecht konzipiert werden, da Räume der Verwaltung im ersten Stock entstehen sollen. Auch der Innenbereich soll eigentlich komplett entkernt und neu aufgeteilt werden. Zum einen sollen Arbeitsplätze entstehen, zum anderen ein Fraktionszimmer, ein Kopierraum, eine Küche und ein Archiv. Zahlreiche Räume sollen als sogenannte „Reserven“ vorgehalten werden. Im Untergeschoß soll eine von außen zugängliche Bürgertoilette das Ganze komplettieren. Die Heizungsanlage soll eventuell durch eine geothermische Lösung in Kombination mit Flüssiggas ersetzt werden. Außerdem wurde ein Anschluß an ein bestehendes Hackschnitzelheizwerk in Erwägung gezogen. Da der Dachstuhl marode und das Dach nicht mehr dicht ist, soll auch hier Hand angelegt werden. Allerdings wurde das Projekt seitens der Marktgemeinderäte durch die Bank weg als „wünschenswert aber aufgrund der finanziellen Lage derzeit nicht realisierbar“ eingestuft. Josef Hauser kritisierte zudem, dass man aufgrund des Termindrucks in der Kürze der Zeit wohl kaum auf die Schnelle ein Projekt derartiger Größenordnung diskutieren und entscheiden könne. Zu Wort kam außerdem noch die Heimatpflegerin für Architektur Elisabeth Spitzenberger. Auch sie forderte mehr Zeit für die Sanierungsplanung dieses zentralen Objekts innerhalb des städtebaulichen Ensembles. Alois Dürr konnte sich nicht erinnern, im Gemeinderat über diese „Großbaumaßnahme“ je gesprochen zu haben. Im Endeffekt stimmte der Marktrat für die Einreichung des Konzepts der energetischen Sanierungsmaßnahmen ohne die weiteren Ausbau- und Sanierungsbausteine.

Brunn will an der Autobahnausfahrt Laaber ein Gewerbegebiet mit Discounter, Großtankstelle und Gastronomiebetrieb bauen. Hier wurde auch der Markt Beratzhausen um seine Stellungnahme gebeten. Da man einen Kaufkraftabzug fürchtet stimmte man für die Abgabe eine „negative Stellungnahme“.