Rücktritt des Jugendbeauftragten
 Peter Mayerhöfer

- Interview -


das Interview führte Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

Beratzhausen, 02. Juli 2008

 

Peter Mayerhöfer wurde im Januar 1999 ohne Befristung zum Jugendbeauftragten des Marktes Beratzhausen bestellt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung sollte die Dauer der Beauftragung der Amtszeit des Gemeinderates angepasst werden. Mayerhöfer stellte sich jedoch nicht mehr als Jugendbeauftragter zur Verfügung. Hier die Hintergründe:

Red: Herr Mayerhöfer, was hat Sie veranlasst, das Amt des Jugendbeauftragten nicht mehr weiterzuführen?

P.M.: Es sind mehrere Gründe, die mich zu diesem Schritt bewogen haben. Ich war mehr als überrascht als ich in den Sitzungsunterlagen des Gemeinderates las, dass der Posten des Jugendbeauftragten zur Disposition steht, zumal Konrad Meier seit seinem Amtsantritt kein einziges Gespräch mit mir geführt hat. Besonders stört mich jedoch der neue Stil im Gemeinderat. In den vergangenen drei Monaten wurden regelmäßig Entscheidungen in Kampfabstimmungen getroffen und auf die Belange der Gemeinde wird keine Rücksicht genommen. Als ehrenamtlicher Jugendbeauftragter stand ich ständig im Fokus der Öffentlichkeit und wurde zum Teil von Mitbürgern, die vergessen haben, dass sie selber einmal jung waren, sogar beschimpft. Dennoch habe ich das Amt des Jugendbeauftragten sehr gerne ausgeübt und habe die Beschimpfungen runtergeschluckt – die Aufgabe war mir mehr wert

Red.: Welche Schwerpunkte hatten sie sich in den Jahren als Jugendbeauftragter gesetzt?

 P.M.: Die Aufgaben ergaben sich aus dem Alltagsgeschehen. Immer wieder wurde ich mit Situationen und Geschehnissen konfrontiert, auf die unbürokratisch, zielorientiert und mit einer Menge Zeit reagiert werden musste. Hierzu gehörte unter anderem neben der Durchführung von Veranstaltungen, die Begleitung von Jugendlichen ins Berufsleben, Hilfe bei Konfliktlösungen, die Integration ausländischer Mitbürger und die Schaffung eines Jugendtreffs mit geringsten Mitteln.

 Red.: Stehen im Augenblick Projekte des Jugendbeauftragten an?

P.M: Jetzt haben Sie mich an einem wunden Punkt getroffen. Es tut mir weh, wenn ich daran denke, welche Projekte im Augenblick angelaufen sind: Ich habe bereits Pläne ausgearbeitet und Gespräche geführt um unter anderem das Freibad mit geringen Mitteln attraktiver zu gestalten, wie zum Beispiel durch ein Beach-Soccer-Feld und durch die Umgestaltung des Hanges zwischen Nichtschwimmerbecken und Terrasse. Ich hoffe, dass diese Pläne von der Gemeinde fortgeführt werden. Des Weiteren sollten weitere Fahrradhügel und eine Trinkwasserstelle an der Skateranlage geschaffen werden. Dies sind alles Dinge, die mit geringen Mitteln zu bewerkstelligen sind.

Red.: Welche Tätigkeiten / Ereignisse würden Sie in diesen Jahren besonders herausstreichen?

P.M.: Am meisten hat mich gefreut, dass ich im Laufe der letzten Jahre einen Kreis von ca. 20 jungen Menschen finden konnte, der sich zum Wohle der Bürger engagiert hat. Ohne diese Gruppe wäre es nicht möglich gewesen, Jugendprojekte durchzuführen. Die Anschaffung der Skateranlage und die Findung des neuen Standortes sowie das alljährliche Open Air sind nur einige herausragende Eckpunkte.