UB Maiwanderung 2015

- Hiaslhöhle und Friesenhofkapelle -


 Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

Ortsgeschichte im Visier

Trotz des sehr wechselhaften Wetters hatten sich nicht nur UB-MItglieder, sondern auch weitere interessierte Bürger am 1. Mai am Essenbügl eingefunden, um an der UB-Maiwanderung teilzunehmen.

FriesenhofkapelleDie erste Station der diesmal historisch orientierten Wanderung war die schwer auffindbare Hiasl-Höhle. Ortsheimatpflegerin Dr. Christine Riedl-Valder erzählte den Teilnehmern die Geschichte dieses Einsiedlers, der dort viele Jahre lang gelebt hatte. Schnell wurde die Anregung laut, die Höhle auszuschildern. Weiter ging's zum Friesenhof. Der Organisator der Wanderung Alois Dürr hatte den Kulturreferenten des Landkreises Dr. Thomas Feuerer für ein Kurzreferat über die neugotische, im Jahr 1904 erbaute Friesenhof-Kapelle gewinnen können. In dem im neuem Glanz erstrahlenden Bauwerk ging Feuerer auf die Geschichte und den Prozess der Sanierung ein. Die Kapelle, die laut aktueller Denkmalliste die jüngste neugotische Kapelle im Landkreis Regensburg ist, wurde von einem Karl Müller erbaut, war nur für Privatandachten, nicht jedoch für Gottesdienste vorgesehen. Jahrelang hatte man das Gebäude brach liegen lassen, rund hundert Jahre lang lediglich ab und an kleinere Reparaturen durchgeführt und Neuanstriche vorgenommen. In entsprechenden Zustand befand sich die Kapelle dann auch und zwar innen als auch außen. Auf Initiative des jetzigen Eigentümers Heiner Zimmermann wurde 2011 eine auf einem Sanierungskonzept des Bayerischen Landesamts für Denkmalschutz basierende Komplettinstandsetzung in Angriff genommen. Von den damaligen Feuchtigkeitsproblemen, den Salzausblühungen, der Putzzersetzung und den Mauerschäden, sowie den statischen Mängeln ist heute nichts mehr zu sehen. Selbst die zum Teil von Putz und Farbe übertünchten wunderschönen Malereien an der Decke und die Gestaltung in den Bögen und Nischen wurden fachmännisch restauriert. Feuerer erläuterte den interessierten Wanderern die Geschichte der sehr aufwendig gestalteten und an eine kleine Dorfkirche erinnernden Kapelle, machte sie auf diverse einzigartige Details aufmerksam, kam auf den Stil der Neugotik zu sprechen, wies sie auf das imitierte Quadermauerwerk und die Besonderheiten des im gotischen Stil errichteten Altar hin. Drei Jahre hatte es gedauert, bis dieser beeindruckende Zustand wieder erreicht werden konnte. Heuer wurde die Kapelle mit dem Denkmalschutzpreis des Landkreises ausgezeichnet. Für die Teilnehmer an der Wanderung hatte Feuerer ein Informationsheft über das neugotische Kleinod im Gepäck, das für alle anderen Interessierten über das Landratsamt bezogen werden kann.

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