Zum Tod von Josef Bezold
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von Beate Arwanitaki-Mirbeth Beratzhausen, Januar 2013 |
Die Bürger der Marktgemeinde Beratzhausen und des Landkreises Regensburg sind fassungslos, denn noch am Sonntag sind viele von ihnen Josef Bezold beim Neujahrsempfang der Gemeinde begegnet, einige von ihnen haben sich am Montag noch mit ihm telefonisch ausgetauscht. Kaum einer kann es fassen, daß dieser dynamische, vielfältig engagierte und von Visionen geprägte Mann am Montag Abend völlig plötzlich und unerwartet im Alter von 66 Jahren verstorben ist. „Josef Bezold war für mich der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Er war ein wunderbarer Mensch, geleitet von der Vision, Frieden zwischen den Menschen und den Nationen zu stiften und er war geprägt von seiner Liebe zu Beratzhausen. Dies waren die Grundlagen für sein politisches Handeln und sein gesellschaftliches Engagement. Sepp war ein Freund der Menschen und ein Helfer in vielen Situationen.” , charakterisiert der 1. Vorsitzende der Unabhängigen Bürger Michael Eibl den Verstorbenen. Bezold hat nicht nur seine Heimatgemeinde geprägt, sondern auch die Politik des Landkreises. Er war nicht nur politisch ausgesprochen aktiv, sondern auf mannigfaltige Weise. Die Verdienste des Trägers des Ehrenrings der Marktgemeinde Beratzhausen und des Bundesverdienstkreuzes am Bande zu skizzieren ist aufgrund der Vielfalt seiner Aktivitäten und seines Einsatzes fast unmöglich. Auf der einen Seite war Bezold mit Leib und Seele politisch engagiert, hat hier immer wieder neue Wege gesucht, war diskussionsfreudig, wartete immer wieder mit neuen Gedankenansätzen auf. Er gehörte 1972 zu den Gründungsmitgliedern der Unabhängigen Bürger Beratzhausen, hat maßgeblich zur Realisierung der damals sehr umstrittenen Sanierung des heute vielfältig genutzten Zehentstadls beigetragen. Die Gestaltung seines Heimatortes lag ihm immer sehr am Herzen, daher hat sich der langjährige Gemeinderat bis zuletzt für den Markt Beratzhausen eingesetzt, hat Bürgerprojekte, die ihresgleichen suchen initiiert. Viele Jahre leitete er das Matthäus-Runtinger Berufsschulzentrum in Regensburg, fand jedoch trotz der enormen beruflichen Herausforderungen immer Zeit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Als Pädagoge lagen ihm seit Jahren die Berufliche Oberschule und das Wohl der Schüler besonders am Herzen. Aus dieser Intention heraus hat sich der seit 1984 aktive und in verschiedenen Ausschüssen vertretene Kreisrat und Fraktionssprecher der Freien Wähler, gerade in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für eine Einhäusigkeit stark gemacht. Sein Bestreben waren zudem generelle Verbesserungen der Situation der Landkreisbürger, egal ob es sich um die Verkehrserschließung oder aber wie jüngst den Glasfaserausbau handelte. Sowohl auf Gemeinde- als auch auf Landkreisebene zeichnete er sich durch Visionen aus, deren Umsetzung er verfolgte und zwar immer mit dem Blick auf das Wohl aller, wobei er sich nicht scheute manche Entscheidungen kritisch zu hinterfragen. „Wir verlieren unseren Motor. Ich verliere meinen politischen Ziehvater“ umschreibt MdL Tanja Schweiger die Situation. Er habe sich konstant bemüht, alle in die Arbeit einzubinden, immer einen Konsens zu finden, habe die konstruktive Zusammenarbeit und die Fairneß trotz aller politischen Kontroversen in den Mittelpunkt gestellt, umreißt sie seine Arbeitsweise und erinnert sich zudem daran, daß ihm die Wertschätzung des Einzelnen in all den Jahren sehr am Herzen gelegen habe.
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