Bereits beim Dreikönigstreffen hatten die Unabhängigen Bürger
Beratzhausen moniert, daß dem Millionprojekt „Schulsanierung“ zu wenig
Bedeutung beigemessen werde. Sie nahmen dies zum Anlaß selber einen
„Vor-Ort-Termin“ anzuberaumen, um sich ein Bild von den Baumaßnahmen zu
machen.
Rektor Werner Freiss
erläuterte im Rahmen einer Führung durch die „Sanierungsgebiete“ des
Schulhauses den Gemeinderäten Michael Eibl, Alois Dürr, Georg Fromm und
Herbert Gabriel die einzelnen Maßnahmen und wies gleichzeitig auf noch
dringend in Angriff zu nehmende Punkte hin. Gleich zu Beginn des
Rundgangs erläuterte Freiss, daß lediglich der Grundschulbereich
förderfähig sei, es für die Hauptschule „keinen Cent“ gibt. Dies
bedeutet, daß alle von beiden Schulzweigen genutzten Räume nur
anteilsmäßig bezuschusst werden. Einige Maßnahmen sind nun inzwischen
fertig gestellt, wie zum Beispiel die Toilettenanlagen in der Aula. Alle
Räume, die saniert werden haben ein gemeinsames Erkennungsmerkmal,
nämlich die roten Türen! Dies bedeutet jedoch, daß in einigen Fluren
diese nagelneuen Teile neben den alten braunen Türen „leuchten“. Die
renovierten Räume strahlen jetzt alle in einem Gelbton, sind mit auf
Bewegung reagierenden Lichtanlagen, automatischen Leinwänden,
Videoprojektoren, automatischen Rollos und neuen Fußbodenbelägen
ausgestattet. Jede Strom-, Wasser- und Abwasserleitung wurde im Laufe
der Maßnahmen erneuert. Auch der Werkraum wird nun den neuen Standards
entsprechen. Von außen erhielt das Gebäude einen Vollwärmeschutz, neue
Fenster und einen hellen Anstrich. Das noch verbliebene „graue Quadrat“
soll nun auf Betreiben Freiss’ doch noch mit Farbe versehen werden. Der
Eingang ist noch nicht ganz wie er sein soll. Hier fehlen bis dato die
behindertengerechte Rampe mit Handlauf, das Vordach und die Monitore.
Letztere werden ab einer bestimmten Uhrzeit zum Einsatz kommen, denn die
Schultüren werden in Zukunft nicht mehr immer offen stehen, sondern ab
einem bestimmten Zeitpunkt wird das Sekretariat aus Sicherheitsgründen
Besucher nur noch nach Klingeln einlassen. Bis Ostern soll der
Verwaltungstrakt fertig gestellt werden. Kaputte Steinböden im
Untergeschoß wurden bereits erneuert.
Problemzonen Hartplatz und hinterer Zugang
Zwei Dinge machen dem Rektor jedoch noch Sorgen und zwar der Hartplatz,
der aufgrund der Oberflächenzerstörung nicht mehr nutzbar ist und die
hintere Zufahrt. Hier plädiert Freiss für einen abgeschlossenen,
überdachten Müllplatz, damit die unschönen Container hinter einer Wand
verschwinden und der Eingang optisch ansprechender wird. Außerdem machte
er die Gemeinderäte auf einen Sanierungsstau außerhalb des Schulhauses
aufmerksam, da zum Beispiel auf der Hangseite das Wasser und somit der
Schlamm in Richtung Gebäude fließt, in nicht sanierten Bereichen die
Fenster undicht sind und auf der Rückseite „Kältebrücken“ entstehen.
Doch er hatte auch Positives zu vermelden: inzwischen wurden aus dem
Schuletat alle Klassenzimmer vernetzt, sodaß überall Internetzugang
besteht.
Zukunft der Hauptschule
In der
Abschlussbesprechung gab Freiss einige Zahlen bekannt. Waren es vor
einigen Jahren noch 690 Kinder und Jugendliche, die in Beratzhausen die
Schulbank drückten, so sind es heute nur noch 305, wobei der Großteil
der Hauptschüler der M-Klasse aus Hemau und Nittendorf kommen. Der
Klassenschnitt in den 14 Klassen beträgt 20 Schüler, wobei die
Hauptschule bei einer Übertrittsquote von zwei Dritteln nur noch 98
Schüler umfasst. Zwangsläufig stellten die Gemeinderäte der UB
angesichts dieser Zahlen die Frage nach der Zukunft der Beratzhauser
Hauptschule. Nur mit großen Schülereinheiten durch einen Zusammenschluß
mit Schulen, denen es ähnlich ergeht, könne man den Hauptschulstandort
erhalten, lautete die Antwort des Rektors. Er favorisiert angesichts der
neuen Mittelschule in diesem Zusammenhang klar eine Kooperation mit
Laaber, Hemau, Undorf und Nittendorf. Um die für eine Mittelschule
notwendigen Richtungszweigangebote offerieren zu können ist ein Transfer
zwischen den Schulen unumgänglich. Ihm schwebt hier ein einmal
wöchentlicher Shuttle vor, um auf diese Weise auch die Transportkosten
für die Gemeinde so gering wie möglich zu halten. Alois Dürr gab jedoch
zu bedenken, daß das Wohl der Schüler im Mittelpunkt stehen müsse und
nicht die Beförderungskosten. Andiskutiert wurde in der Runde im Übrigen
die Möglichkeit der Einführung einer offenen Ganztagsschule in
Beratzhausen. Doch hier sieht Freiss angesichts der Schülerzahlen
gewisse Realisierungsprobleme. |