UB vor Ort
- 08.01.2010 -

 

von Beate Arwanitaki-Mirbeth

 

Sanierungsmaßnahmen im Visier:
Rundgang durch die Gottfried-Kölwel-Schule

 

Bereits beim Dreikönigstreffen hatten die Unabhängigen Bürger Beratzhausen moniert, daß dem Millionprojekt „Schulsanierung“ zu wenig Bedeutung beigemessen werde. Sie nahmen dies zum Anlaß selber einen „Vor-Ort-Termin“ anzuberaumen, um sich ein Bild von den Baumaßnahmen zu machen.

Rektor Werner Freiss erläuterte im Rahmen einer Führung durch die „Sanierungsgebiete“ des Schulhauses den Gemeinderäten Michael Eibl, Alois Dürr, Georg Fromm und Herbert Gabriel die einzelnen Maßnahmen und wies gleichzeitig auf noch dringend in Angriff zu nehmende Punkte hin. Gleich zu Beginn des Rundgangs erläuterte Freiss, daß lediglich der Grundschulbereich förderfähig sei, es für die Hauptschule „keinen Cent“ gibt. Dies bedeutet, daß alle von beiden Schulzweigen genutzten Räume nur anteilsmäßig bezuschusst werden. Einige Maßnahmen sind nun inzwischen fertig gestellt, wie zum Beispiel die Toilettenanlagen in der Aula. Alle Räume, die saniert werden haben ein gemeinsames Erkennungsmerkmal, nämlich die roten Türen! Dies bedeutet jedoch, daß in einigen Fluren diese nagelneuen Teile neben den alten braunen Türen „leuchten“. Die renovierten Räume strahlen jetzt alle in einem Gelbton, sind mit auf Bewegung reagierenden Lichtanlagen, automatischen Leinwänden, Videoprojektoren, automatischen Rollos und neuen Fußbodenbelägen ausgestattet. Jede Strom-, Wasser- und Abwasserleitung wurde im Laufe der Maßnahmen erneuert. Auch der Werkraum wird nun den neuen Standards entsprechen. Von außen erhielt das Gebäude einen Vollwärmeschutz, neue Fenster und einen hellen Anstrich. Das noch verbliebene „graue Quadrat“ soll nun auf Betreiben Freiss’ doch noch mit Farbe versehen werden. Der Eingang ist noch nicht ganz wie er sein soll. Hier fehlen bis dato die behindertengerechte Rampe mit Handlauf, das Vordach und die Monitore. Letztere werden ab einer bestimmten Uhrzeit zum Einsatz kommen, denn die Schultüren werden in Zukunft nicht mehr immer offen stehen, sondern ab einem bestimmten Zeitpunkt wird das Sekretariat aus Sicherheitsgründen Besucher nur noch nach Klingeln einlassen. Bis Ostern soll der Verwaltungstrakt  fertig gestellt werden. Kaputte Steinböden im Untergeschoß wurden bereits erneuert.

Problemzonen Hartplatz und hinterer Zugang
Zwei Dinge machen dem Rektor jedoch noch Sorgen und zwar der Hartplatz, der aufgrund der Oberflächenzerstörung nicht mehr nutzbar ist und die hintere Zufahrt. Hier plädiert Freiss für einen abgeschlossenen, überdachten Müllplatz, damit die unschönen Container hinter einer Wand verschwinden und der Eingang optisch ansprechender wird. Außerdem machte er die Gemeinderäte auf einen Sanierungsstau außerhalb des Schulhauses aufmerksam, da zum Beispiel auf der Hangseite das Wasser und somit der Schlamm in Richtung Gebäude fließt, in nicht sanierten Bereichen die Fenster undicht sind und auf der Rückseite „Kältebrücken“ entstehen. Doch er hatte auch Positives zu vermelden: inzwischen wurden aus dem Schuletat alle Klassenzimmer vernetzt, sodaß überall Internetzugang besteht.

Zukunft der Hauptschule
In der Abschlussbesprechung gab Freiss einige Zahlen bekannt. Waren es vor einigen Jahren noch 690 Kinder und Jugendliche, die in Beratzhausen die Schulbank drückten, so sind es heute nur noch 305, wobei der Großteil der Hauptschüler der M-Klasse aus Hemau und Nittendorf kommen. Der Klassenschnitt in den 14 Klassen beträgt 20 Schüler, wobei die Hauptschule bei einer Übertrittsquote von zwei Dritteln nur noch 98 Schüler umfasst. Zwangsläufig stellten die Gemeinderäte der UB angesichts dieser Zahlen die Frage nach der Zukunft der Beratzhauser Hauptschule. Nur mit großen Schülereinheiten durch einen Zusammenschluß mit Schulen, denen es ähnlich ergeht, könne man den Hauptschulstandort erhalten, lautete die Antwort des Rektors. Er favorisiert angesichts der neuen Mittelschule in diesem Zusammenhang klar eine Kooperation mit Laaber, Hemau, Undorf und Nittendorf. Um die für eine Mittelschule notwendigen Richtungszweigangebote offerieren zu können ist ein Transfer zwischen den Schulen unumgänglich. Ihm schwebt hier ein einmal wöchentlicher Shuttle vor, um auf diese Weise auch die Transportkosten für die Gemeinde so gering wie möglich zu halten. Alois Dürr gab jedoch zu bedenken, daß das Wohl der Schüler im Mittelpunkt stehen müsse und nicht die Beförderungskosten. Andiskutiert wurde in der Runde im Übrigen die Möglichkeit der Einführung einer offenen Ganztagsschule in Beratzhausen. Doch hier sieht Freiss angesichts der Schülerzahlen gewisse Realisierungsprobleme.