Berichte aus dem Gemeinderat |
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Gemeinderatssitzung 12. Mai 2011: Haushalt bedarf intensiver Überarbeitung – schon im Verwaltungshaushalt haperts
Eigentlich hätte der Haushalt
2011 in der Maisitzung verabschiedet werden sollen, doch da das
Landratsamt bereits im Vorfeld bekannt gegeben hatte, daß der eingereichte
Plan nicht genehmigungsfähig ist, wird das Zahlenwerk nun ähnlich wie im
Vorjahr am „runden Tisch“ von den Fraktionssprechern, den Bürgermeistern
und dem Kämmerer nochmals gründlichst überarbeitet. Während dieser
haushaltslosen Zeit wird die Gemeinde also zunächst einmal wieder
„handlungsunfähig“ bleiben, denn auch in Einzelentscheidungen beschlossene
Projekte dürfen nicht in Angriff genommen werden, bis der Haushalt
genehmigt ist. Bevor man jedoch diesen Entschluß faßte, entfachte im
Gemeinderat noch eine heftige Diskussion. Einen derartig dramatischen Haushalt habe er in all den Jahren noch nicht gesehen, umschrieb Andreas Niebler das vorliegende Zahlenwerk. Kämmerer Josef Paulus hatte im Vorfeld nochmals die Problempunkte skizziert und darauf hingewiesen, daß der Verwaltungshaushalt nicht ausgeglichen sei und man nicht einmal die Schulden bedienen könne. Trotz der Steigerung von Gewerbesteuer und Einkommenssteuerbeteiligung , lande man bei einer freien Finanzspanne im Minusbereich und neue Darlehensaufnahmen seien unumgänglich, erläuterte Paulus den Räten. Auch wenn die hohen Haushaltsreste den diesjährigen Haushalt nicht belasteten, seien die benötigten Summen abzufinanzieren. Außerdem müsse man in den kommenden Jahren jeweils rund 2,5 Mio Euro aufnehmen, wodurch in drei / vier Jahren die Pro-Kopf-Verschuldung bei 3000,-- Euro liegen werde und das sei problematisch, gab der Kämmerer zu bedenken. Doch Konrad Meier vertrat trotz der finanziellen Lage und des Veto-Schreibens des Landratsamts die Ansicht, man solle nicht alles schlecht reden, sondern positiver denken. Da gingen die meisten Gemeinderäte jedoch nicht konform. Sie alle sprachen von einer dramatischen Lage. Niebler wies darauf hin, daß nicht erst beim Vermögenshaushalt die Probleme beginnen, sondern bereits beim Verwaltungshaushalt, denn es seien nicht einmal mehr genug Mittel da, um die Schulden zu bedienen. „Es ist rechtlich verboten, für die Bedienung von Schulden Schulden zu machen“, erinnerte Niebler und beschrieb daher die Situation als „finanzpolitischen Harakiri-Lauf“. Er war sich jedoch sicher, daß die Belastungsgrenze für die Bürger komplett ausgereizt sei und man nun die Ausgabenseite dringend minimieren müsse und zwar um mindestens 450.000,-- Euro. Alle Maßnahmen, auch die bereits in Einzelentscheidungen beschlossenen müßten zudem nochmals auf den Prüfstand und da dürfe es dann keine Tabus geben, mahnte der Fraktionssprecher der CSU und griff einzelne Punkte, wie zum Beispiel die Literaturtage oder aber die Kinderkrippensanierung, das Gemeinschaftshaus in Pfraundorf und die Brückensanierung an der Königsmühle heraus. Auch die Effizienz des Winterdienstes stellte er in Frage, denn die Stadt Hemau hätte für ihr 168 km umfassendes Straßennetz nicht mehr ausgegeben als Beratzhausen für seine 121 Kilometer. Aus Nieblers Sicht wäre so manche Entscheidung sowieso anders ausgefallen, wenn das Zahlenwerk früher vorgelegen hätte. In der Kritik stand zudem unter anderem die zu geringe Vermarktung der Baugrundstücke, um auf diese Weise die Einnahmenseite etwas zu verbessern.
Zahlenwerk bereits im
November fertig gewesen |